Helfen ist Christenpflicht, aber mit Klugheit
Zum Auftritt des Sealife Kapitäns auf dem Friedensfest und zu den dazuge hörigen Leserbriefen:
Mit Offenheit, Konsequenz und Ehrlichkeit rechtfertigt Leser Gegenfurtner nicht nur die De-factoZusammenarbeit der Seenot-Retter mit den Schleppern, sondern sogar die Existenz der Menschenhändler. Hier meine hoffentlich nicht unchristliche Überzeugung:
1. Zweifellos haben die Europäer den Afrikanern in der Vergangenheit Schlimmes angetan, rauben vielen von ihnen sogar in der Gegenwart wichtige Existenzgrundlagen. Aber es wäre falsch, zu leugnen, dass die heute lebenden Afrikaner das Elend ihres Kontinents selber wesentlich mitverursachen (Korruption, Kriege, Bevölkerungsexplosion…).
2. Die europäische Schuld muss auf andere Weise abgetragen werden als dadurch, dass große Teile der Bevölkerung Afrikas nach Europa auswandern dürfen. Nur Verfolgung und Krieg können als Asylgrund gelten, nicht aber Armut.
3. Die Ärmsten der Armen sitzen in Lagern und in Herkunftsländern und leben dort unter grauenhaften Umständen. Ihnen zu helfen ist Christenpflicht. Mit dem Geld, das in Deutschland für einen unbegleiteten Flüchtling ausgegeben wird, könnte man in Afrika Hunderte unterstützen.
4. Die Existenz der Schlepper darf nicht als naturgegeben hingenommen werden; schon gar nicht sollte man ihnen durch eine Defacto-Zusammenarbeit das Gedeihen ihrer Geschäfte ermöglichen. Man muss diesen Verbrechern die Geschäftsgrundlage entziehen, und zwar nicht nur dadurch, dass die aus dem Meer Geretteten zurückgebracht werden, sondern auch dadurch, dass man in Afrika die Fluchtursachen bekämpft.
Fazit: Helfen und Retten ist Christenpflicht, aber mit Klugheit und Voraussicht!
Wolfgang Illauer, Neusäß Afrika die Einwohnerzahl von 220 Mill. (1957) auf 1256 Mill. (2017) fast versechsfacht, und die Zunahme hält an. Im Wüstenstaat Niger bekommt z. B. jede Frau durchschnittlich