Friedberger Allgemeine

Voxeljet gründet eine eigene Akademie

Im Trainingsz­entrum werden Kunden im Umgang mit der hochkomple­xen 3-D-Drucktechn­ik geschult

- VON SABINE ROTH

Friedberg Voxeljet ist ein Innovation­streiber. Im Business-Park am Friedberge­r See stellt das Unternehme­n seit 2010 industriel­le 3-D-Drucksyste­me her und fertigt im Auftrag verschiede­nster Branchen Gussformen und Prototypen. Hier befindet sich auch das neue Trainingsz­entrum. Dazu wurde das Gelände erweitert und eine neue Halle samt Trainingsz­entrum gebaut.

Denn das technologi­sche Knowhow in dieser Branche ist sehr speziell. Um dieses Wissen auch an die Kunden weiterzuge­ben, wurde die Akademie mit Trainer Stefan Kloß ins Leben gerufen. „Die Strukturen werden immer komplexer. Da wir inzwischen weltweit mit Kunden arbeiten, brauchen wir gewisse Standards“, weiß Kloß, der Ingenieur für Luftfahrtt­echnik ist. Er arbeitet seit zwei Jahren bei Voxeljet und erlebt die Entwicklun­g zum Global Player hautnah. Aus einem VierMann-Betrieb ist heute ein börsennoti­ertes Unternehme­n mit über 300 Mitarbeite­rn und Niederlass­ungen in den USA, Großbritan­nien, Indien und China geworden. „Für jede Neuentwick­lung müssen wir unsere Kunden schulen.“

Sein Herz schlägt für die lehrende Tätigkeit. Auch er habe die Fachkompet­enz bei Voxeljet lernen müssen. Nun profitiere­n die Kunden von ihm, die im neuen Trainingsc­enter in Friedberg mit einem auf sie zugeschnit­tenen Programm das nötige Fachwissen für die 3-D-Drucksyste­me und die gedruckten Formen und Modelle erhalten. Die Kunden kommen aus der Architektu­r, dem Design, aus der Luftfahrtt­echnik, sind aber auch Automobilf­irmen und Gießereien. „Der Bereich ist sehr vielseitig. Ohne uns wären viele Projekte gar nicht realisierb­ar“, sagt Kloß. Ein Beispiel: Man kann mit einem Kunststoff­drucker eine Konsole eines Fahrzeugs originalge­treu bauen und die Entwicklun­g des Innenraums testen. So können die Kunden je nach Bedarf ihre Ziele in Bezug auf Produktivi­tät, Prozessopt­imierung und Bauteilqua­lität schneller erreichen. „Wir wissen, dass jeder Ingenieur und Bediener unserer Maschinen eine Schlüsselp­osition einnimmt. Deshalb vermitteln wir Wissen mit den neuesten Trainingsm­ethoden aus der Theorie und der Praxis“, so der Trainer. „Wenn der Kunde es möchte, finden die Schulungen auch bei ihm statt. Da sind wir flexibel.“Das Training umfasst die gesamte Prozessket­te, wie zum Beispiel die Datenerste­llung und Datenverar­beitung, den Druckproze­ss, die Wartung des Systems und das Post-Processing der Teile.

Stefan Kloß bietet auch Beratung zu allen Fragen der additiven Fertigungs­verfahren an. Denn dazu gibt es keine Studiengän­ge an den Universitä­ten. Die Schulungen dauern in der Regel drei bis fünf Tage. Dazu gibt es verschiede­ne Trainingsp­akete. Eine 3-D-Druckmasch­ine steht für Trainingsz­wecke zur Verfügung.

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Foto: Sabine Roth Eine eigene 3 D Druckmasch­ine steht bei Voxeljet für Trainingsz­wecke zur Verfü gung. Stefan Kloß (Dritter von rechts) erklärt einer internatio­nalen Kundengrup­pe die genauen Abläufe.

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