Friedberger Allgemeine

Die Aufsteiger lassen aufhorchen

Der TSV Friedberg und der TSV Mühlhausen feiern Derby-Siege. Mering beklagt wieder einen Verletzten. In Kissing läuft es nicht. BCR noch ohne Gegentor

- VON PETER KLEIST

Friedberg/Mering Aufsteiger haben im Fußball ein Ziel eigentlich immer gemeinsam: sich in der neuen Liga etablieren und nach Möglichkei­t so früh wie möglich den Klassenerh­alt sichern. Nun, vom Klassenerh­alt ist man erfahrungs­gemäß nach zwei, drei oder auch acht Spieltagen noch meilenweit entfernt, doch es lässt sich feststelle­n, dass in diesem Jahr die Aufsteiger durchaus zu beachten sein könnten. In der Landesliga Süd west ist mit Neuburg ein Neuling an der Spitze, in der Kreisliga Ost steht der TSV Friedberg nach seinem hart erkämpften Derbysieg in Aichach mit neun Punkten aus drei Spielen auf Platz zwei auch glänzend da. Und in der A Klasse Ost feierte der TSV Mühlhausen mit zwei Siegen einen perfekten Einstand in die neue Spielzeit.

Nervenaufr­eibend war es, das Landkreisd­erby in der Kreisliga Ost zwischen dem BC Aichach und dem TSV Friedberg – doch am Ende durften sich die Friedberge­r über ein Happy-End freuen. Sie gewannen dank des späten Tores von Florian Haug mit 3:2. „Wir waren nicht so souverän wie bisher und haben dafür die Quittung bekommen. Die Jungs haben gemerkt, dass man sich eine Klasse höher nicht zwischendr­in für zehn Minuten ausruhen kann“, so ein stets kritischer Trainer Ali Dabestani. Der bestätigte seiner Mannschaft aber eine sehr gute Moral, schließlic­h habe man in den letzten sieben Minuten aus einem 1:2 noch ein 3:2 gemacht. „Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, mit dem Spiel nicht. Vielleicht waren wir nach fünf Einheiten in den letzten sieben Tagen einfach auch ein bisschen müde“, so der Friedberge­r Trainer.

„Man kann sicher schlechter starten“, meinte Mühlhausen­s neuer Trainer Philipp Pistauer nach dem 4:2-Sieg bei den Sportfreun­den Friedberg in der A Klasse Ost. „Wir sind mit zwei Siegen mehr als im Soll, zumal ich die Friedberge­r als einen der heißen Titelanwär­ter sehe“, so der Coach, der derzeit auch im Tor steht. Mühlhausen ist noch auf Torwartsuc­he und muss schon heute Abend wieder ran – um 18.30 Uhr bei der DJK Hochzoll.

Beim SV Mering mischte sich in die Freude über das Ende der Negativser­ie in der Landesliga Südwest und den ersten Sieg beim FC Mem mingen II auch wieder etwas Betrübnis. Mit Lukas Kristen hat der MSV nämlich den nächsten verletzten Akteur zu beklagen. „Christian Cappek hat mir ein Bild von dessen Fuß geschickt, und das sieht nicht gut aus. Er hat am Dienstag noch ein MRT, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er am Wochenende wird spielen können“, meinte Trainer Gerhard Kitzler. Der bestätigte seinem Team beim 2:1 eine gute kämpferisc­he Einstellun­g und Moral. „Und wir sind im achten Spiel dieser Saison endlich einmal in Führung gegangen“, so der Coach. Noch hängt der MSV hinten drin, aber für die eh trotz allem gute Stimmung in der Mannschaft ist der Sieg natürlich besonders wichtig. „Die Jungs haben gesehen, was möglich ist, wenn alle alles geben“, sagte Kitzler.

In der Bezirkslig­a Süd war es nicht das Wochenende der Landkreist­eams. Der Kissinger SC kehrte mit einer 0:4-Packung aus Durach zurück, der FC Stätzling musste sich auf eigenem Platz dem 1. FC Sontho fen II mit 1:2 geschlagen geben. Vor allem beim KSC läuft es nicht, vier Niederlage­n in fünf Spielen spre- chen eine deutliche Sprache. „Wir müssen immer wieder umstellen, weil immer wieder kurzfristi­g Spieler ausfallen“, meinten Trainer Da vid Bulik und sein Co-Trainer Ale xander Streichele unisono. „Wir sind anfangs gar nicht ins Spiel gekommen, waren zu weit weg vom Gegner und haben die beiden schnellen Außen nie ausschalte­n können“, sagte Alexander Steichele. Vor der Pause blieben die Ausgleichs­chancen ungenutzt, gleich nach der Pause kassierte man das 0:2, meinte er weiter. Noch sieht man beim KSC die Lage nicht dramatisch. „Wir haben meiner Meinung nach jetzt gegen die vier besten Teams in dieser Liga gespielt und feststelle­n müssen, dass uns noch etwas die Cleverness fehlt“, erläuterte Bulik.

Der FC Stätzling hätte gerne noch mal ein Pünktchen mitgenomme­n, doch gegen Sonthofen II reichte es nicht mehr. „Es war angesichts unserer Personalla­ge abzusehen, dass wir einmal so ein Spiel verlieren werden“, gestand Trainer Alex Bartl ein. „Irgendwann reicht es einfach nicht mehr. Wir haben gut begonnen und verdient geführt, aber nach der Pause konnten wir läuferisch nicht mehr mithalten, und wir haben zudem zweimal gepennt“, so der Coach, der sich in seiner Ansicht bestätigt sieht, dass es für den FCS nur um den Klassenerh­alt geht.

Etwas mehr dürfte es beim BC Rinnenthal in der Kreisliga Ost schon sein, denn nach dem 5:0 gegen den SV Feldheim grüßt der BCR von der Tabellensp­itze – übrigens als einzige Mannschaft der Liga noch ohne Gegentor. Allerdings wiegelt der Trainer noch ab, wenn es um Themen wie Meistersch­aft oder Aufstieg geht. „Natürlich bin ich zufrieden, und wir wollen jetzt so lange wie möglich so erfolgreic­h bleiben“, meinte Spielertra­iner Markus Rolle. Und Torhüter Felix Fuhrmann würde sich auch freuen, wenn die Null noch länger stehen bliebe – „aber das wird am Sonntag im Derby in Friedberg sicher nicht einfach“, erklärte Rolle. Der Sieg gegen Feldheim war verdient, aber vielleicht etwas zu hoch. „Die haben sich nach dem 3:0 aufgegeben“, so der BCRTrainer.

Von der Spitze grüßt in der Kreis klasse Aichach auch der TSV Dasing, der ebenfalls einen optimalen Saisonstar­t hinlegte. Beim 3:0 gegen Oberbernba­ch gab es kaum etwas zu meckern. Beim SV Ried, der am dritten Spieltag auch endlich in die Saison einstieg, machte sich das gleiche Manko wie im Vorjahr bemerkbar: die mangelnde Chancenver­wertung. So reichte es nur zu einem 1:1 gegen Affing II. Der SV Wulfertsha­u sen kassierte seine erste Niederlage (2:5 gegen Gebenhofen), in der Augs burger Gruppe musste der SV Ottma ring schon die dritte in dieser Spielzeit und saisonüber­greifend die achte in Serie einstecken. 0:3 hieß es gegen Spitzenrei­ter Kriegshabe­r. Mer ching trumpfte dagegen beim 5:1 gegen Türkspor II groß auf, während Stätzling II und Kissing II Remis spielten.

Dass man Ambitionen nach oben hat, stellten die Sport Freunde Ba chern beim 5:0 gegen Ottmaring II in der A Klasse Ost unter Beweis. Für Bachern war es der dritte Sieg im dritten Spiel, und der Weg zum Titel könnte dieses Jahr wirklich über die Sport-Freunde führen. Am Mittwoch noch klar verloren, am Sonntag haushoch gewonnen: Der SV Mering II erlebte ein Wechselbad der Gefühle. Dem 1:4 bei den Sport freunden Friedberg folgte nun ein deutliches 7:1 gegen den TSV Fried berg II.

 ?? Foto: Peter Kleist ?? Jubelnd dreht Mühlhausen­s Timo Schubach nach seinem Kopfballtr­effer zum 3:1 gegen die Sportfreun­de Friedberg ab. Torhüter Oliver Seger und Maximilian Reiser (Nummer 11) können dem Ball nur mehr hinterherb­licken. Am Ende siegte Mühlhausen mit 4:2.
Foto: Peter Kleist Jubelnd dreht Mühlhausen­s Timo Schubach nach seinem Kopfballtr­effer zum 3:1 gegen die Sportfreun­de Friedberg ab. Torhüter Oliver Seger und Maximilian Reiser (Nummer 11) können dem Ball nur mehr hinterherb­licken. Am Ende siegte Mühlhausen mit 4:2.
 ?? Foto: Michael Hochgemuth ?? Noch hat Rinnenthal­s Keeper Felix Fuhrmann nicht hinter sich greifen müssen – und das soll nach dem Willen des BCR auch noch so bleiben.
Foto: Michael Hochgemuth Noch hat Rinnenthal­s Keeper Felix Fuhrmann nicht hinter sich greifen müssen – und das soll nach dem Willen des BCR auch noch so bleiben.

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