Mann ertrinkt im See
Ein 78-Jähriger kommt am Montagabend von einem Schwimmausflug nicht zurück. Am frühen Dienstagmorgen finden Polizei und Wasserwacht den Toten dann auf dem Grund des Gewässers
Am Montagabend ist ein 78-Jähriger im Friedberger See ertrunken. Die Wasserwacht erklärt, was man im Hochsommer beim Baden beachten sollte.
Friedberg Im Friedberger See ist am Montagabend ein 78-Jähriger ertrunken. Seine Frau hatte nachts gegen zwei Uhr bemerkt, dass ihr Mann nach einem Schwimmausflug nicht nach Hause gekommen war. Sie verständigte die Polizei. Die Einsatzkräfte suchten in der Nacht das Gebiet rund um den See ab und entdeckten zunächst das Fahrrad und die Kleidung des Mannes neben der Taucherhütte im Bereich des neuen Wasserwachthäuschens.
Michael Gail von der Wasserwacht Friedberg war selbst dabei, als der Leichnam geborgen wurde. Seinen Angaben nach hatten Polizeibeamte die Wasserwacht in der Nacht zum Dienstag verständigt, als sie vermuteten, dass sich der Mann im Wasser befinden könnte. In der Nähe des Ufers in ungefähr drei Metern Tiefe fanden Taucher den Toten dann am Grund des Sees. Gegen drei Uhr morgens sei der Leichnam geborgen worden, bestätigten Gail und ein Sprecher der Polizei Schwaben Nord.
Wie es zu dem Unglück kam, ist bislang völlig unklar. Die Polizei vermutet gesundheitliche Probleme als Ursache für das Ertrinken. Die Kriminalpolizei hat den Fall übernommen und soll nun die genauen Umstände des Todes klären.
Der Bereich des Sees, in dem der 78-Jährige gefunden wurde, ist von der Station der Wasserwacht nicht einsehbar. Schwimmen ist hier eigentlich nicht gestattet, denn das Areal ist für Taucher reserviert. Wie Michael Gail von der Wasserwacht mitteilte, sei es gerade für ältere Schwimmer wichtig, sich an drei Dinge zu halten: Niemals sollte man allein ins Wasser gehen. Man sollte nur in Bereichen schwimmen, die entsprechend gekennzeichnet sind. Und schließlich sollte man beim Schwimmen in tieferen Gewässern stets eine Auftriebshilfe, zum Beispiel eine Schwimmnudel, mitneh- men. Bei den hohen Temperaturen sei der Kreislauf sehr stark gefordert. Der Sprung ins kalte Wasser sei ein Schock für den Körper. „Bei dieser Hitze sollte man immer langsam ins Wasser gehen, sich erst im flachen Bereich an das kalte Wasser gewöhnen und erst dann losschwimschließlich men“, sagt Gail. Das Baden im See war am Dienstag trotz des Unfalls ganz normal möglich, wie Stadtsprecherin Corinna Klövekorn auf Anfrage mitteilte.
Vergangenes Jahr hatte es am Friedberger See ebenfalls einen tödlichen Badeunfall gegeben. Damals war ein 17-Jähriger aus Augsburg gestorben. Laut Kripo konnte der junge Mann nicht gut schwimmen, hatte aber trotz der Warnungen seiner Freunde an einem Juniabend versucht, vom Südufer zu einer der Badeinseln zu schwimmen. Obwohl schon nach 30 Sekunden Mitglieder der Wasserwacht vor Ort waren, kam jede Hilfe zu spät. Unter Reanimationsmaßnahmen wurde der 17-Jährige ins Krankenhaus gebracht, wo er in der Nacht starb.
Die Friedberger Wasserwacht wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass am Friedberger See die Flachwasserzone vor allem im Süduferbereich sehr schnell steil abfalle. Das könne zur Gefahr für Nichtschwimmer werden. Wasserwacht Bei schönem Wetter beaufsichtigen die Ehrenamtlichen samstags von 13 bis 18 Uhr und an Sonn und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr den Friedberger See. Dazu gibt es manchmal zusätzliche Einsätze an den Abenden.