Friedberger Allgemeine

Die großen Rätsel der Menschheit

- VON SILVANO TUIACH silvano.tuiach@augsburger allgemeine.de

Jetzt ist eines der größten Rätsel der Weltgeschi­chte – endlich! – gelöst. Nach aufwendige­n und teuren Untersuchu­ngen wissen wir jetzt, was Ötzi vor seinem Tod gegessen hat: ein Steinbocks­chnitzel, eine Hirschkeul­e (geschmort) und dazu eine Weizenstul­le. Und siehe da, er litt an Laktoseint­oleranz – wer hätte das gedacht. Die Veganer werden jetzt enttäuscht sein.

Dass er Karies hatte, fand man schon früher heraus. Und er war am ganzen Körper tätowiert, somit ein Urahn der aktuellen Fußballspi­eler. Leider haben wir noch nicht erfahren, welcher Art die Tätowierun­gen waren, vielleicht ein Emblem seiner Lieblingsm­annschaft oder ein archaische­s „Arschgewei­h“für Männer. Die nächste große Frage wird sein, hatte Ötzi Haare auf der Brust oder rasierte er sie ab?

Aber es gibt noch mehr Rätsel in der Welt, die einer Lösung harren. Wie z. B. kann es sein, dass wir acht Paar Socken, also 16 Socken in die Waschmasch­ine stecken und nach dem Waschgang kommen nurmehr 15 Socken heraus. Jeder kennt das, jeder hat zuhause einen Berg von einzelnen Socken.

Ein anderes Rätsel, das mich persönlich sehr bewegt. Frauen gehen bekanntlic­h gern, oft und freudig zum Friseur. Aber immer wieder erlebe ich irgendeine (mir bekannte) Frau, die mir im Vorbeigehe­n zuruft: „Schau mi bloß net a, i war beim Friseur!“Wie kann das sein?

Oder dieses Rätsel: Deutsche Ingenieurs­kunst hat es möglich gemacht, dass wir mittels eines Drehknopfe­s Wasser aus einem Wasserhahn fließen lassen können. In den 1980er Jahren kam dann die Schwenkheb­el-Armatur. Aber seit einigen Jahren bin ich auf vielen öffentlich­en Toiletten völlig überforder­t. Wie zum Teufel bekomme ich fürs Händewasch­en Wasser aus diesem verdammten Ding! Sind die Sensoren oben – oder gar unten – und wie muss ich die Hand über diesen Sensoren bewegen? Oft schon bin ich – ich geb’s zu – ohne Händewasch­en aus der Toilette gegangen.

Auch ein Rätsel: Ich weiß, dass der Staat eine Fürsorgepf­licht für seine Beamten hat. Aber wie ist das zu erklären, dass eine Beamtin nach einem Riesenpatz­er nicht in die Wüste geschickt, sondern befördert wird!? Also in ein „höheres Amt“gelangt.

Ach, es gibt noch so viele Rätsel...

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An dieser Stelle blickt der Kabarettis­t Silvano Tuiach für uns auf das Geschehen in Augsburg und der Welt.

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Zeichnung: Silvano Tuiach

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