Die Pläne des neuen Plärrer Festwirtes
Zum ersten Mal ist Helmut Wiedemann mit der „Doppelbock-Alm“Teil des Volksfestes. Die rustikale Hütte aus Holz unterscheidet sich von den beiden großen Festzelten. Was vor dem Anstich noch zu tun ist
Das große Riesenrad fehlt noch. Am Dienstagvormittag ist auf dem Plärrer von „Roue Parisienne“noch nichts zu sehen – jener 48 Meter hohen Attraktion, von der sich das Gelände und die Stadt aus stets gut überblicken lassen. Aber noch ist es bis zum Start des Volksfestes am Freitag ja auch ein wenig Zeit. Viele der Fahrgeschäfte stehen zumindest in den Grundzügen schon, und wer in den vergangenen Tagen über das Areal schlenderte, sah Arbeiter, die Material abluden, Buden zusammenschraubten, hämmerten und Stände einsortierten.
Auch in der „Doppelbock-Alm“ist noch eine Menge zu tun. Große Leuchtreklamen-Schilder, extra für die Almhütte angefertigt, müssen etwa noch an ihre Plätze. Helmut Wiedemann steht in der Mitte der neuen Hütte und gibt Anweisungen. Der eine Balken, der müsse noch fester angebracht werden, sagt er in Richtung eines Mitarbeiters. Der nickt. Wiedemann hat gerade gut zu tun, alle halbe Minute klingelt sein Handy. Zum diesjährigen Herbstplärrer ist er zum ersten Mal mit der neuen Almhütte dabei, als Festwirt für das dritte Zelt. Der Begriff hat sich so eingespielt, aber eigentlich ist die Doppelbock-Alm kein klassisches Festzelt, sondern eine rustikale Hütte aus Holz. Drinnen riecht es leicht nach Hopfen. Die Pflanze, sagt Wiedemann, diene hier in der Doppelbock-Alm überall als Deko.
Wiedemann hat die Holzhütte gemietet, nicht gekauft. Denn zunächst einmal ist er nur PlärrerFestwirt auf Zeit. Wie berichtet, hatte der Stadtrat ihm den Zuschlag nur für den Herbstplärrer 2018 und den Osterplärrer 2019 erteilt. Da das ganze Zelt zu kaufen, ohne zu wissen, ob es sich langfristig nutzen lässt, ergibt finanziell wenig Sinn. Also ist Wiedemann erst einmal Mieter – auch wenn er hofft, langfristig zu bleiben. Dann würde er kaufen. Seit Jahren betreibt er in der Vorweihnachtszeit das „Winterland“vor der City-Galerie. Das habe eine Weile gebraucht, bis es angenommen worden sei, mittlerweile laufe es gut, sagt er. PlärrerFestwirt zu sein, ist für ihn eine neue Aufgabe. Was er sich erwartet? „Dass die Gäste sich bei uns wohlfühlen und wiederkommen“, sagt er. Die Doppelbock-Alm habe ein anderes Ambiente als die beiden Festzelte. Wiedemann will da nicht werten. „Jeder hat seine Stärken und seine Berechtigung.“Er wisse aber auch, dass Schaller- und Binswangerzelt bereits ein Publikum haben. „Ich muss mir meines erst erarbeiten.“Dafür setzt er unter anderem auf regionale Küche, es soll „typische Volksfest-Klassiker“geben wie halbe Hähnchen mit Kartoffelsalat, aber auch Gehobeneres wie Zwiebelrostbraten und Entenbrust. Wie im Schaller- und im Binswangerzelt werden in der Doppelbock-Alm Musikgruppen auftreten, außerdem DJ. Im Obergeschoss soll es etwas ruhiger zugehen als im Erdgeschoss. Ruhig wird es die kommenden Tage auf dem Plärrergelände nicht sein. Bis zum Start des Volksfestes am Freitag steht noch überall Arbeit an. Sowohl Schallerzelt als auch im Binswangerzelt sind am Dienstagvormittag haufenweise Bierbänke aufeinandergestapelt, die aufgebaut werden müssen; andernorts sind wuchtige Kräne aufgestellt, mit denen Einzelteile größerer Fahrgeschäfte verladen werden.
Am Donnerstag will die Stadt an den Eingängen jene Sicherheitsbarrieren aufbauen, die bereits zu den „Sommernächten“verwendet wurden. Und das große Riesenrad? Soll bald auch zu sehen sein.
» Eine Bildergalerie und ein Video zum Plärreraufbau finden Sie unter: augsburger allgemeine.de