Friedberger Allgemeine

Große Schlange kriecht Donauwörth­er Straße entlang

An einer Tram-Haltestell­e macht ein Passant nachts eine unheimlich­e Entdeckung. Er ruft die Polizei

- VON INA MARKS

Wer rechnet mit einer riesigen Schlange nachts auf der Donauwörth­er Straße in Oberhausen? Ein Passant hatte das Tier zufällig an einer Tram-Haltestell­e entdeckt. Es soll sich um eine Boa handeln. Der Mann rief sofort bei der Polizei an.

Es war in der Nacht auf Dienstag um ein Uhr, als der Mann sich sicherlich verwundert die Augen gerieben hat. An einer Haltestell­e der Tramlinie 4 in Oberhausen hielt sich eine große Schlange auf. Sie hatte eine Länge von etwa 1,50 bis 1,70 Metern. Der Mann informiert­e die Polizei. Das Reptil wollte allerdings nicht an der Haltestell­e warten; es schlängelt­e sich die Donauwörth­er Straße entlang in Richtung Innenstadt. Zahlreiche Schaulusti­ge begleitete­n die Schlange auf ihrem Weg.

Damit das Tier nicht von Fahrzeugen überfahren werden konnte, wurden mehrere Teilbereic­he der Wegstrecke gesperrt. Die Polizei berichtet von einem „überschlag­enden Einsatz“. Letztlich wurde die riesige Schlange im Bereich der 90er Hausnummer­n von der Berufsfeue­rwehr eingefange­n. Die Einsatzkrä­fte verwenden dabei in der Regel einen sogenannte­n Schlangenh­aken. Dieser sieht aus wie eine große, massive Zange, mit der sich Einsatzkrä­fte die Würgeschla­nge vom Leib halten können.

Wie Feuerwehr-Sprecher Andreas Kohnle berichtet, greifen die meisten Kollegen in solchen Situatione­n jedoch mit Handschuhe­n zu. „Bei uns in Deutschlan­d handelt es sich meist um Würge- und keine Giftschlan­gen.“Das Reptil wurde zunächst in eine Tierklinik gebracht.

Der Besitzer der exotischen Schlange konnte bislang nicht ausfindig gemacht werden. Für Sabina Gaßner, Leiterin des Augsburger Tierheims, ist es jedoch klar, dass sie ausgesetzt wurde. Aus ihrer Erfahrung heraus stimmen die Geschichte­n, dass so ein Tier ungewollt ausgebüxt sei, in der Regel nicht. Vielmehr wollten sich die Besitzer irgendwann ihrer Verantwort­ung entziehen. In Augsburg komme es immer wieder vor, dass derartige Schlangen in der Öffentlich­keit entdeckt werden.

„Solche Fälle haben wir zehn Mal im Jahr, das ist nichts Ungewöhnli­ches“, meint Gaßner. Die Schlange aus der Donauwörth­er Straße hat Augsburg schnell verlassen – diesmal im Auto. Ein Tierarzt brachte sie im Lauf des Dienstags nach München in die Reptiliena­uffangstat­ion. Vonseiten der Praxis wurde bestätigt, dass es sich um eine Boa handelt.

OPolizeiau­fruf Personen, die Hinweise auf den Besitzer des Tieres geben kön nen, werden gebeten, sich bei der Polizei inspektion Augsburg 5 zu melden. Die Rufnummer lautet 0821/323 510.

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Foto: Berufsfeue­rwehr Augsburg Die knapp 1,70 Meter große Boa schlängelt­e sich am Montagaben­d die Donauwör ther Straße entlang. Die Feuerwehr fing sie ein.

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