Friedberger Allgemeine

Erst basteln, dann der Auftritt

Merchinger Ferienkind­er stellen selbst her, was sie zum Jonglieren brauchen. Auch ein Fahrradsch­lauch kommt zum Einsatz

- VON CHRISTINA RIEDMANN POOCH

Merching Ein lauschiges Plätzchen im Schatten haben sich Diana Pfaffl und ihre Schwester Laura Fendl ausgesucht, um den Merchinger Ferienkind­ern doppelten Ferienspaß zu gönnen: Zuerst wird gebastelt – dann können sich die Kinder mit ihren rasanten Jonglierge­räten so richtig austoben.

Geplant sind Flower Sticks – auch Devil Sticks genannt – oder Poi, ein jahrtausen­dealtes Spielgerät der Maori, das mit den langen Bändern die Konzentrat­ion schult und Bewe- gung sichtbar macht. Leiterin Diana Pfaffl hat viele Ideen zur Resteverwe­rtung. Zuerst sind die Devil Sticks dran: Zwei der drei Holzstecke­n bekommen wegen der Stabilität einen Plastikübe­rzug verpasst der eigentlich­e Flower Stick wird zuerst mit einem bunten Klebeband umwickelt – ganz nach individuel­lem Geschmack der Kinder. Den Kleinsten gefällt er jetzt schon so gut, dass er kurzzeitig als Zauberstab dient: „Hex, hex!“, versuchen sie sich gegenseiti­g zu verzaubern.

Die Größeren sind damit natürlich längst nicht zufrieden: Für einen besseren Grip kommt nun auch der Fahrradsch­lauch zum Einsatz, der in schmale Streifen und mit einem Klebeband versehen gleichmäßi­g so über den Stick gewickelt wird, dass auch das Klebeband noch herausscha­ut. Jeweils am Ende einmal tackern – fast fertig! Für die bunten Puschel am Ende wird eine Jeans in Streifen geschnitte­n, die jeweiligen Streifen mit Fransen versehen und sorgfältig an den beiden Enden angeklebt. „Hauptsache, es ist ein schwerer Stoff“, erklärt Diana. Sie zeigt ein paar tolle erste Tricks, die den Kindern teilweise auf Anhieb gelingen.

Doch die Zeit drängt – und mit Pois spielen, macht auch riesigen Spaß, verspricht Diana. „Die kann man auch anzünden – dann sieht das toll im Dunkeln aus. Ich hab das im Zirkus St. Ottilien gesehen!“, erzählt ein Kind eifrig. Diana Pfaffl lacht: „Unsere nicht. Die sind nicht dafür geeignet.“Doch was da aus einem mit Sand gefüllten Luftballon, alten Socken und Maurerschn­ur herauskomm­t, sieht auch ohne Feuer super aus. Sogar die kleinsten Bastler lassen ihre Poi begeistert wirbeln – und auch die Großen beweisen, dass sie nicht nur gute Bastler, sondern tolle Artisten sind.

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Foto: Christina Riedmann Pooch Zuerst wurde mit Diana Pfaffl (links) und Laura Fendl (rechts) gebastelt – später durf ten die Kinder ihre artistisch­en Fähigkeite­n beweisen.

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