„Ein Sieg zum Auftakt wäre schön!“
Der FCA-Fanclub „Mützenbande“wünscht sich endlich einmal einen Dreier im ersten Saisonspiel. Was es mit den Mützen auf sich hat und wo man schon nasse Füße bekam
Friedberg Schon die paar Minuten beim Fototermin unter der Pergola bei Peter Schwibinger in Rederzhausen treiben die eine oder andere Schweißperle auf die Stirn. Kein Wunder, schließlich darf das entscheidende Accessoire des FCAFanclubs aus Rederzhausen auf dem Bild nicht fehlen: die gestrickte Wollmütze in grün, weiß und rot, den Farben des FC Augsburg. Und bei knapp 30 Grad ist das Tragen einer solchen Kopfbedeckung schon eine Herausforderung.
Seit das neue Stadion steht hat die Clique aus Rederzhausen eine Dauerkarte für den FC Augsburg und irgendwann machte man sich Gedanken über ein besonderes Erkennungsmerkmal für die Gruppe. „Da kam dann die Idee mit den Mützen auf“, erzählt Peter Schwibinger. 2014 schlossen sich die sechs und andere befreundete Fans schließlich zum Fanclub „Mützenbande“zusammen.
Gestrickt wurden die meisten dieser Mützen von Katrin Schwibinger die außergewöhnliche Kopfbedeckung machte die jungen Leute aus dem Friedberger Stadtteil schnell bekannt. „Man fällt schon auf, wenn man mit freiem Oberkörper bei 35 Grad mit einer Strickmütze im Fanblock steht“, meint Alexander Titz mit einem Schmunzeln. Und auch bei Auswärtsfahrten bzw. - flügen fällt der Friedberger Fanclub auf. „Als wir nach Belgrad geflogen sind, hieß es im Flieger, die Mützen sind ja auch dabei’’, erzählt Titz weiter.
Auch in Liverpool waren er, Katrin Schwibinger, Vincent Fottner und andere der Mützenbande vor Ort. „Da hat man uns aber gesagt, wir sollten außerhalb des FCABlocks nichts in FCA-Farben anziehen“, erinnert sich Katrin Schwibinger. Das sei das einzige Mal gewesen, dass sie auf die Mütze – deren Nicht-Tragen sonst mit zehn Euro Strafe belegt ist – verzichtet hätte. Und im Nachhinein hatte sich herausgestellt, dass die Sorgen völlig umsonst waren. „Liverpool war einfach ein geiles Erlebnis“, so die beiden. Ebenfalls im Gedächtnis blieb die Fahrt nach Köln Ende Januar. „Da haben wir die Cold-WaterChallenge im Rhein gemacht, das war schon saukalt und die Hosen wurden ziemlich nass“, erinnert sich Markus Nimführ.
Der Fanclub ist bei allen Heimspielen dabei, ansonsten werden Spiele gemeinsam vor dem Fernseher verfolgt. Einmal pro Saison steht auch einen „große“Auswärtsfahrt an. In dieser Spielzeit wird es an die Weser nach Bremen gehen. „Da sind wir dann von Freitag bis Sonntag unterwegs und man schaut sich vielleicht auch noch was in der Stadt an“, so Daniel Wrigley.
Der gilt in der Runde auch ein bisschen als Skeptiker. Bei der Frage, was sich die Fans denn in der nun beginnenden Saison von ihrem FCA erwarten, rechnet er mit Platz zwölf bis 14, was ihm ein „du Pessimist bist jetzt ruhig!“von Katrin Schwibinger einbringt. Sie ist der Ansicht, der FCA sei heuer unberechenbar und könne jede Mannschaft ärgern. Markus Nimführ rechnet mit einer sorgenfreien Saison und träumt insgeheim von einem einstelund ligen Tabellenplatz. „Ich denke, der Klassenerhalt sollte kein Problem sein. Der Stamm ist geblieben und die Taktik von Manuel Baum sollte die Mannschaft nun verinnerlicht haben“, sagt Peter Schwibinger. Einig sind sich alle jedenfalls in der Meisterfrage, da würde „an Bayern wohl kein Weg vorbei führen.“
Wenn es am Samstag in Düsseldorf los geht mit dem achten Bundesliga-Jahr des FCA, dann wünschen sich alle eines: endlich einen Sieg zum Saisonstart. „Es wäre echt toll, wenn wir mit der Tradition brechen und endlich mal das erste Spiel gewinnen würden“, so Daniel Wrigley. Der tippt wie Markus Nimführ auf ein 2:1 für Augsburg, Peter Schwibinger lehnt sich mit 3:0 weit aus dem Fenster, Katrin Schwibinger sagt „3:1 für den FCA.“Ein 0:0 erwartet Alexander Titz. „Wenn wir am Ende Düsseldorf und zwei andere Teams hinter uns lassen, dann könnte ich sogar mit einer Niederlage leben“, fügt Daniel Wrigley an. Das habe schließlich in der vergangenen Saison mit dem Hamburger SV auch so geklappt.