Friedberger Allgemeine

Greifvögel gerettet

- VON DOROTHEA SCHUSTER redaktion@augsburger allgemeine.de

Artenschut­z kann erfolgreic­h sein. Das zeigt das Beispiel der Wiesenweih­e im Ries. Es ist dem persönlich­en Engagement von Konrad Bauer zu verdanken, der seine ganze Freizeit für diese Vogelart opfert. Ihm ist es über die Jahre auch gelungen, die Landwirte – Öko- wie Biogasbetr­iebe – für seine Sache zu begeistern. Nur dank dieses besonderen Zusammensp­iels von Naturschut­z und Landwirtsc­haft konnte der Bestand der Wiesenweih­e auf dieses erfreulich­e Niveau wachsen. Bauer ist ein Vorreiter im Vogelschut­z in Bayern.

Die Wiesenweih­e im Ries zählt zu den Gewinnern. Trotz dieses Erfolgs darf man nicht vergessen, dass es besonders viele Verlierer unter den anderen Bodenbrüte­rn in Bayern gibt. Herkömmlic­he Artenhilfs­programme greifen nicht. Der Brachvogel hat keinen Nachwuchs. Auch der Kiebitz ist hoch gefährdet. Das Hauptprobl­em ist die Entwicklun­g in der Landwirtsc­haft. Es fehlt das Grünland.

Um so wichtiger ist es, regionalsp­ezifische Artenhilfs­programme aufzulegen. Gefragt sind innovative Lösungen. Es fehlen derzeit Anreize, um Landwirte für den Schutz der bodenbrüte­nden Vögel zu gewinnen. Denn sie haben einen Aufwand. Finanziell­e Förderprog­ramme müssen gezielter eingesetzt werden können.

Und staatliche Artenhilfs­programme dürfen nicht wegen des „großen Erfolgs“von heute auf morgen eingestell­t werden – wie das beim Weißstorch geschehen ist. So stößt man die Leute vor den Kopf, die sich jahrelang um die Vögel gekümmert haben. Die Netzwerke müssen angesichts der großen Zahl von Brutpaaren jetzt erst recht gepflegt werden. Denn mit der Zahl der Vögel wachsen auch die Probleme vor Ort.

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