Wo Eltern Kinder krank machen
Unterschiede in der Bildung können sich fatal auswirken
Berlin Gezuckerte Getränke, Berge von Spaghetti mit Soße, stapelweise Pizza aus der Tiefkühltruhe und süßer Kuchen – das steht in vielen Familien regelmäßig auf dem Speiseplan. Kinder, die nichts anderes kennen, lieben es. Die Folgen können fatal sein. Was auf den Tisch kommt und ob ein Kind die Chance hat, gesund aufzuwachsen, hängt dabei eng mit dem Bildungsstand seiner Eltern zusammen. Besonders deutlich wird das bei Leiden wie Karies oder krankhaftem Übergewicht, haben Wissenschaftler der Universität Bielefeld für den Kinderund Jugendreport der Krankenkasse DAK Gesundheit festgestellt.
Kinder von Eltern ohne Ausbildungsabschluss sind laut der Untersuchung im Alter zwischen fünf und neun Jahren bis zu zweieinhalb Mal häufiger von Fettleibigkeit betroffen als Akademikerkinder. Bei Zahnkaries gibt es demnach 2,8 Mal so viele Fälle. „Wenn das Elternhaus krank macht, hängt die Diagnose der Kinder oft mit dem Lebensstil von Mutter oder Vater zusammen“, sagt DAK-Chef Andreas Storm. Die Ungleichheit zwischen den Familien sei dabei deutlich größer als gedacht. Und die Studie betont, dass Bildung einen deutlich größeren Einfluss hat als der Einkommensunterschied etwa zu Akademikerfamilien.
In ihrer Studie haben die Forscher auf der Basis der Daten von rund 600 000 Kindern aus dem Jahr 2016 übrigens auch herausgefunden, dass neun von zehn mindestens einmal bei einem Arzt oder im Krankenhaus gewesen sind. Häufigste Erkrankungen: Erkältung oder Bronchitis.
Tipps, was Eltern tun können, um Kinder einfach für ein gesünderes Essen zu gewinnen, finden Sie auf Geld & Leben.