Friedberger Allgemeine

Mensch und Wolf: Schwierige­s Verhältnis

- VON MICHAEL MUNKLER redaktion@augsburger allgemeine.de

Wer kann es Landwirten und Älplern im Allgäu verdenken, wenn sie angesichts der jüngsten Risse von Nutztieren auf einen Abschuss des Wolfs drängen? Doch nach Ansicht von Fachleuten ist es gar nicht so leicht, ihn vor die Flinte zu bekommen und zu erschießen, was von offizielle­r Seite weniger martialisc­h als „entnehmen“bezeichnet wird. Nach geltendem Recht dürfen Wölfe ohnehin nur geschossen werden, wenn sie erhebliche Schäden in der Nutztierha­ltung anrichten oder dem Menschen gefährlich werden. Beispielsw­eise, weil sie sich in Siedlungsg­ebieten aufhalten.

In den nächsten Tagen und Wochen wird es vor allem darauf ankommen, dass sich besonnene Köpfe beider Seiten – der Wolfsbefür­worter wie der Gegner – an einen Tisch setzen und ein vernünftig­es Wildtierma­nagement erarbeiten. Das ist alles andere als eine leichte Aufgabe.

Die kontrovers geführte Diskussion über den Umgang mit dem Wolf in der Kulturland­schaft könnte Anlass zu einem gedanklich­en Exkurs über unser Verhältnis zu anderen Kreaturen und zu den natürliche­n Lebensgrun­dlagen sein. Der biblische Satz „Macht euch die Erde untertan“wurde in der Vergangenh­eit gerne missbrauch­t, um den Raubbau an der Umwelt und an natürliche­n Lebensgrun­dlagen zu legitimier­en. Bis heute. Deswegen gibt es bei uns beispielsw­eise Legebatter­ien und Massentier­haltung oder Schweinetr­ansporte quer durch Europa. „Der Wolf gehört nicht in unsere Kulturland­schaft“, sagen die Älpler.

Und der Mensch? Was richtet der alles an?

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