Eine Hilfe für Studenten in Not
Wenn die Not groß ist, rücken die Augsburger zusammen. Das war ganz besonders zu spüren, als im Dezember 2016 die Fliegerbombe in der Jakobervorstadt gefunden wurde. Mehr als 50 000 Menschen mussten am ersten Weihnachtsfeiertag ihre Wohnungen verlassen. Viele kamen bei Freunden und Familienangehörigen außerhalb der Sperrzone unter. Doch längst nicht alle, die ihr Zuhause räumen mussten, hatten dieses Glück.
Um so höher einzuschätzen war daher die Bereitschaft von Augsburgern, fremde Menschen an diesem Tag für ein paar Stunden bei sich aufzunehmen. Abseits der von der Stadt organisierten Sammelunterkünfte gab es eine ganze Reihe dieser privaten Hilfsangebote.
Der Fund einer Fliegerbombe und der Brand eines Studentenwohnheims sind nun nicht unbedingt zu vergleichen. Doch eine Gemeinsamkeit gibt es: Einige Studenten benötigen jetzt eine Unterkunft, um nicht auf Matratzenlagern in Notunterkünften zu nächtigen. Unabhängig davon, dass diese Unterkunft auch nicht förderlich für ein intensives Studieren ist.
Wer also ein Zimmer oder gar eine Wohnung auf absehbare Zeit zur Verfügung stellen könnte, würde zweifellos ein gutes Werk tun. Über die finanziellen Konditionen muss sicherlich eigens verhandelt werden. Denn eines ist zu berücksichtigen: Vonseiten des Studentenwerks wird es keine finanzielle Unterstützung für Studenten geben, die privat untergebracht werden. Das Geld bei einer einmonatigen privaten Unterbringung dürfte dennoch nicht der ausschlaggebende Punkt sein.
Wichtig wäre jetzt, dass zumindest denjenigen Studenten, die in größerer Not sind, eine schnelle und gute Lösung präsentiert werden kann. Es mag durchaus sein, dass sich bei dieser kurzfristigen Zwischenlösung neue Freundschaften oder Bekanntschaften entwickeln. So wie dies im Fall der Fliegerbombe geschehen ist.