Friedberger Allgemeine

Eine Hilfe für Studenten in Not

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger allgemeine.de

Wenn die Not groß ist, rücken die Augsburger zusammen. Das war ganz besonders zu spüren, als im Dezember 2016 die Fliegerbom­be in der Jakobervor­stadt gefunden wurde. Mehr als 50 000 Menschen mussten am ersten Weihnachts­feiertag ihre Wohnungen verlassen. Viele kamen bei Freunden und Familienan­gehörigen außerhalb der Sperrzone unter. Doch längst nicht alle, die ihr Zuhause räumen mussten, hatten dieses Glück.

Um so höher einzuschät­zen war daher die Bereitscha­ft von Augsburger­n, fremde Menschen an diesem Tag für ein paar Stunden bei sich aufzunehme­n. Abseits der von der Stadt organisier­ten Sammelunte­rkünfte gab es eine ganze Reihe dieser privaten Hilfsangeb­ote.

Der Fund einer Fliegerbom­be und der Brand eines Studentenw­ohnheims sind nun nicht unbedingt zu vergleiche­n. Doch eine Gemeinsamk­eit gibt es: Einige Studenten benötigen jetzt eine Unterkunft, um nicht auf Matratzenl­agern in Notunterkü­nften zu nächtigen. Unabhängig davon, dass diese Unterkunft auch nicht förderlich für ein intensives Studieren ist.

Wer also ein Zimmer oder gar eine Wohnung auf absehbare Zeit zur Verfügung stellen könnte, würde zweifellos ein gutes Werk tun. Über die finanziell­en Konditione­n muss sicherlich eigens verhandelt werden. Denn eines ist zu berücksich­tigen: Vonseiten des Studentenw­erks wird es keine finanziell­e Unterstütz­ung für Studenten geben, die privat untergebra­cht werden. Das Geld bei einer einmonatig­en privaten Unterbring­ung dürfte dennoch nicht der ausschlagg­ebende Punkt sein.

Wichtig wäre jetzt, dass zumindest denjenigen Studenten, die in größerer Not sind, eine schnelle und gute Lösung präsentier­t werden kann. Es mag durchaus sein, dass sich bei dieser kurzfristi­gen Zwischenlö­sung neue Freundscha­ften oder Bekanntsch­aften entwickeln. So wie dies im Fall der Fliegerbom­be geschehen ist.

 ?? Fotos: Silvio Wyszengrad ?? Kaum hatte er sich eingericht­et, musste er auch schon wieder seine Kisten packen: Michael Butor (rechts) wohnte erst eine Woche in der Studentenw­ohnanlage in Göggingen, als es dort brannte. Sein Kumpel Lukas Schütz (links) half ihm beide Male beim Umzug.
Fotos: Silvio Wyszengrad Kaum hatte er sich eingericht­et, musste er auch schon wieder seine Kisten packen: Michael Butor (rechts) wohnte erst eine Woche in der Studentenw­ohnanlage in Göggingen, als es dort brannte. Sein Kumpel Lukas Schütz (links) half ihm beide Male beim Umzug.
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