Mit Jazz fängt alles an
Der Musiksommer beginnt heute mit den Friedberger All-Stars und einer Weltpremiere
Friedberg „J noch einmal bitte, wir machen noch mal J“, rief Thomas Zoller, während er den Klangteppich der Instrumente mit einer ausladenden Geste verstummen ließ. Am Dienstag hatte er alle Hände voll zu tun: Die elfköpfige Gruppe, bestehend aus Friedberger All-Stars und anderen Jazzmusikern, muss zusammenbauen, was am Mittwoch ab 20.30 Uhr als Weltpremiere auf der Bühne der Rothenberghalle perfekt klingen soll. Wie es sich über die Jahre eingespielt hat, eröffnet die Jazzformation den inzwischen 17. Friedberger Musiksommer, welchen die Bürger für Friedberg organisieren. Der Künstlerische Leiter Karl-Heinz Steffens ist als Klarinettist unter den Musikern. Das Programm heißt „Back to the Future 2018“, die Zuhörer erwartet Musik von Thelonious Monk.
Für den Musiksommer werde jedes Jahr ein eigenes Programm geschrieben, merkt Zoller an. Diesmal erwarte das Publikum eine besonders progressive Darbietung, von der er sich viel verspreche: „Schon vor 16 Jahren hatten wir mit den Berliner Philharmonikern ein ähnliches Programm, das ein Riesenerfolg wurde.“Neu in der Jazzrunde ist der Mann am Schlagwerk, Christian Benning, alle anderen haben schon Musiksommer-Erfahrung.
Die Qualität dieser und weiterer Aufführungen des Musiksommers lässt sich auch an der Herkunft der Musiker erkennen: „Eine Flötistin ist eigens aus Israel angereist, die Leute kommen aus den verschiedensten Ecken der Welt“, sagt Steffens, der selbst Generalmusikdirektor der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und Chefdirigent der Norwegischen Nationaloper war. Steffens koordiniert die professionellen Musiker – wenn er nicht gerade selbst spielt. Er ist zuversichtlich, dass die Organisation reibungslos klappt: „In Friedberg funktioniert immer alles“, lobt er.
Die wohl größte Neuerung ist, dass kein Orchester für den Musiksommer engagiert wird, sondern sich Musiker zu einem eigenen Festivalorchester zusammengefunden haben. Das bedeutete für Steffens zwar zusätzlichen Aufwand bei den ohnehin umfangreichen Vorbereitungen. „Aber gerade die intensive Arbeit ist es ja, die mir Freude macht“, beteuert er.