Friedberger Allgemeine

Mit einem Tintenfäss­chen die Umwelt schonen

Noch gut zwei Wochen, dann startet für Kinder und Jugendlich­e im Landkreis wieder der Unterricht. Vorher heißt es aber erst einmal: Shoppen. Wie man dabei Gutes tun kann, hat K!ar.Texterin Leonie Prillwitz herausgefu­nden

- VON LEONIE PRILLWITZ

Aichach Friedberg Nachhaltig­er Schulallta­g – geht das denn? Maria Voigt findet: Auf jeden Fall. Sie kennt sich mit dem Thema aus, denn sie ist eine der Vorsitzend­en des Friedberge­r Plastikfre­i-Stammtisch­es und außerdem Oberstudie­nrätin für Biologie und Chemie. Voigt sagt: „Ich wünsche mir mehr Bewusstsei­n beim Einkaufen. Es gibt viele Alternativ­en zu Plastik – man muss nur die Augen offen halten.“

In Drogeriemä­rkten und Schreibwar­engeschäft­en dominieren häufig Produkte, die einen hohen Anteil an Plastik enthalten. Hier also ein paar Tipps, damit ein umweltfreu­ndlicher Käufer auch weiß, wonach er Ausschau halten sollte.

● Schreibwar­en „Holzstifte, recyceltes Papier und Papierschn­ellhefter beispielsw­eise sind Dinge, die es sich auf jeden Fall zu kaufen lohnt“, erklärt Voigt. Ebenfalls eine gute Lösung zum Einsparen von Plastikmül­l sind wiederverw­endbare Füllerkonv­erter, eine Alternativ­e zu Tintenpatr­onen. Sie werden mit Tinte aufgefüllt und wie eine normale Füllerpatr­one verwendet, mit dem Unterschie­d, dass der Schüler sie mit dem Tintenfass immer wieder neu auffüllen kann. Die Konverter sind für verschiede­ne Füllermark­en zu einem Preis ab ungefähr vier Euro aufwärts im Internet und in ausgesucht­en Schreibwar­enläden erhältlich. Von den Schreibwar­en mal abgesehen – wie sieht es denn mit dem Schulfrühs­tück aus?

● Brotzeit Voigt empfiehlt als Alternativ­e zur klassische­n Tupperdose oder dem in Alu- oder Frischhalt­efolie eingewicke­lten Pausenbrot Bo- xen aus Edelstahl. Dazu natürlich Flaschen, die ebenfalls wieder benutzt werden können. Da empfehlen sich besonders Edelstahl- oder Glasflasch­en. Für Glasflasch­en gibt es zum Schutz ja zum Beispiel noch Stoffhülle­n. Außerdem bieten sich anstelle von Alu- und Frischhalt­efolien auch wiederverw­endbare, mit Bienenwach­s beschichte­te Frischhalt­e-Wraps an.

● Ausrüstung Aber auch bei Schulrucks­ack, Turnbeutel und Mäppchen lohnt es sich, auf Nachhaltig- keit zu setzen. Empfehlens­wert sind beispielsw­eise recycelte Materialen, Naturfaser­stoffe oder – wie schon in den guten alten Zeiten – Leder. Und was sollte man besser vermeiden? „Einen großen Bogen sollte man um Filzstifte und übermäßig viele Plastikein­bände machen“, erklärt Voigt. „Viele Dinge aus dem letzten Schuljahr, Hefteinbän­de beispielsw­eise, können auch im neuen Schuljahr noch einmal verwendet werden.“

● Spenden Ausrangier­te und leer geschriebe­ne Filzstifte, Kugel- schreiber, Gelroller, Marker, Druckbleis­tifte, Tipp-Ex-Fläschchen, Füllfederh­alter und Patronen sowie Metallstif­te finden beim Frauenbund Friedberg übrigens noch Verwendung. Sie können in einer Sammelbox in der Stadtpfarr­kirche St. Jakob am Behinderte­neingang abgegeben werden. Die Stifte werden dann recycelt und mit dem Erlös unterstütz­t die Aktion syrische Mädchen in einem Flüchtling­scamp mit Schulmater­ialien.

● Kosten Sind umweltfreu­ndliche Produkte aber nicht viel teurer? „Meiner Erfahrung nach nicht“, sagt Voigt, die selbst Mutter ist. „Es lohnt sich in jedem Fall, beim Schuleinka­uf auch an seine Umwelt zu denken“, findet sie. Vielleicht heißt es statt Glitzer, Glimmer und Filzstifte­n in allen Duftsorten und Regenbogen­farben in diesem Jahr mal: Tintenfäss­chen, Recyclingp­apier und eine Dose aus Edelstahl. Die schimmert ja immerhin auch ein bisschen. » Lies mich!

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Foto: Leonie Prillwitz So wird der Federhalte­r umweltfreu­ndlich: Patronen, die man selbst mit Tinte wieder befüllen kann.

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