Der uralte Pilz ohne Hut
Die Purpurfarbene Keule ist superselten
Anna Lena kennt diesen Witz: Eine Frau geht in den Zoohandel und beschwert sich beim Ver käufer: „Als ich die Katze vor vier Wochen kaufte, sagten Sie, sie sei ausgezeichnet für Mäuse. Bis jetzt hat sie noch keine gefan gen!“Sagt der Verkäufer: „Na, das ist doch ausgezeichnet für die Mäuse!“
» Kennst du auch einen gute Witz? Schreib einfach an: capito@augsburger allgemeine.de Stell dir einen Pilz vor, der keinen pilztypischen Hut trägt. Stattdessen besteht er aus violetten, langen Halmen, die wie Bohnen aussehen. Ganz schön außergewöhnlich? Absolut! Dieser Pilz heißt Purpurfarbene Keule.
Sie wurde erst neun Mal in Bayern gefunden
Der hutlose Pilz ist besonders schwer zu finden. Das liegt daran, dass der seltene Pilz nur in Mooren und feuchten Wäldern wächst. Am liebsten dort, wo schon lange keine Menschen mehr waren. Von diesen Wäldern existieren nur wenige. Deswegen konnten Forscher den Pilz bisher nur neun Mal in Bayern finden.
Wenn du trotzdem eine Purpurfarbene Keule entdeckst, sollest du sie nicht essen, warnt ein Pilzexperte. Sie ist kein Speisepilz.
Seit über 50 Millionen Jahren auf der Erde
Beeindruckend: Die Purpurfarbene Keule ist eine echte PilzUroma. Über 50 Millionen Jahre existiert sie schon auf der Erde, sagt der Experte. Das ist viel länger, als es den Menschen oder dessen Vorfahren auf unserem Planeten gibt.
Okay, aber wie kann man euch unterscheiden?
Pflaume: Das ist gar nicht so schwer. Ich bin die Größere von uns beiden. Außerdem habe ich eine eher runde Form. Ich sehe einfach toll aus! Mich gibt es in den Farben Blau, Rot und Violett. Aber manchmal auch in Gelb.
Zwetschge: So eine Angeberin! Klar, die Pflaume ist größer. Aber mich erkennt man auch total gut. Ich sehe ein bisschen aus wie ein Hühner-Ei. Ich habe eine länglich-ovale Form und meine Enden laufen spitz zusammen. Außerdem ist mein Fleisch gelb-grün – nicht so knallig farbig wie bei der Pflaume.
Aber manchmal siehst du ein bisschen komisch aus, Zwetschge ... Zwetschge: Du meinst bestimmt diesen weißen Überzug! Ich weiß schon. Keine Angst, ich bin nicht giftig und das ist auch kein Schimmel. Im Gegenteil: Der Wusstest du,…
… dass Zwetschgen und Pflau men nicht nur zum Naschen gut sind? Das Holz der Bäume etwa wird von Tischlern ge schätzt. Sie stellen daraus auch Musikinstrumente her, zum Beispiel Flöten. Ein Flötenbauer erklärt: Das dunkelrot braune Holz von Zwetschgen und Pflaumenbäumen ist hart und dicht. Flöten daraus haben einen klaren und kräftigen Klang. (dpa)