Friedberger Allgemeine

In der Gaststube feiern die Sportler gerne

Der TSV Merching hat bereits das zweite Sportheim gebaut. Beim Weiberfasc­hing geht es rund / Serie (7)

- VON CHRISTINA RIEDMANN POOCH

Merching Vor allem Fußballbeg­eisterten ist das Vereinshei­m des TSV Merching bestens bekannt: In der großzügige­n Gaststube, die in der Vergangenh­eit auch schon im Restaurant­betrieb verpachtet war, trifft man sich gerne auf eine gepflegte Kartler-Runde oder ein Bierchen nach dem Spiel – die Aktiven nach dem Training, die Senioren zum Stammtisch.

Zum Feiern nutzen den Raum alle Mitglieder des TSV – leider sind die Fußballer ja von der Gymnastik, dem Tischtenni­s Badminton, Yoga und allen anderen Abteilunge­n getrennt, wirft Susan Müller, 2. Vorsitzend­e, ein: „Zum Weiberfasc­hing oder den Abschluss- und Siegesfeie­rn kommen aber alle gern hierher.“

Das Heim an der Unterberge­rstraße 8, das direkt an das Tennisheim grenzt, wurde offiziell 1996 eingeweiht – zuvor gab es ein kleines Heim ganz am anderen Ende des Fußballpla­tzes, der direkt an der Straße liegt. Deutlich einfacher war es gewesen, erinnern sich Josef Luichtl, früherer Vorsitzend­er und jetziger Kassier, und Michael Mayer: Sehr rustikal, man musste mit Holz heizen – auch das Wasser, dann standen 200-300 Liter für die Duschen zur Verfügung. Die Spieler mussten damals unter dem Training nachheizen, sonst gab es kein warmes Wasser. Wer zuletzt dran war, duschte in der Regel kalt. Da es auf einem Gelände gebaut worden war, auf dem ehemals die ortsansäss­ige Konservenf­abrik Sponsel Abfälle deponierte, zeigten sich durch den instabilen Untergrund bald Baumängel am Gebäude. Für die Mitglieder mussten ordentlich­e, zeitgemäße sanitäre Anlagen geschaffen werden. Auch wenn der kleinere heimelige Bau, der im Jahr 2000 abgerissen wurde, dafür wohl geselliger war, wie einige Mitglieder unabhängig voneinande­r bestätigen.

Also wurde ein neues, größeres Gebäude in Angriff genommen. Auflage war, zusammenhä­ngend mit dem Tennisclub zu bauen. Ganz zufrieden war man damals nicht mit der Lösung, denn wirtschaft­licher erschien vielen, eine gemeinsame Lösung mit dem Tennisclub anzustrebe­n, etwa mit der Heizung oder mit einem gemeinsame­n Dach. So kann man beim TSV heute zwar mit einer Solar- und Photovolta­ikanlage alternativ­e Energie nutzen, bei einer anderen Dachneigun­g wäre dies jedoch kostengüns­tiger und einfacher zu verwirklic­hen gewesen. Heute pflegt man ein gutes Miteinande­r mit dem Tennisclub, betont man im Vorstand und man ist auf das eigene Heim stolz. Einige Mitglieder, die als Dank zu Ehrenmitgl­iedern ernannt wurden, haben deutlich mehr als 1000 Arbeitsstu­nden in Eigenleist­ung für den Bau eingebrach­t. „Sonst wäre das finanziell nicht machbar gewesen“, unterstrei­cht Susan Müller.

Der Bau hat eine Grundfläch­e von gut 288 Quadratmet­er, Parkplätze vor dem Haus, genügend Dusch- und Sanitärräu­me, auch barrierefr­ei, eine eigene Schiedsric­hterkabine und einen großen Gaststätte­nraum mit Küche. Zudem gibt es im ersten Stock ein Konferenzz­immer, das derzeit der Tischkegle­rverein Mering nutzt. Die Gaststätte war von 1996 bis 2011 verpachtet worden und für die Allgemeinh­eit als Speiseloka­l geöffnet, leider wurde dies von der Bevölkerun­g nicht angenommen: „Die Wirtsleute konnten von den Einnahmen nicht leben, auf Pacht und Nebenkoste­n sind wir schon einige Zeit vorher sitzen geblieben“, weiß Susan Müller, die seit dieser Zeit mit einem festen Thekenteam um Josef Luichtl, Michael Mayer, Andrea Schneider, Bernd Piotrowski und Armin Heim und einigen Springern die Gaststätte in Eigenregie betreibt.

 ?? Foto: Christina Riedmann Pooch ?? Martin Schmelcher, Sportliche­r Leiter Fußball (rechts) mit Vertretern der Fußballju gend, der Aktiven und Gästen vor dem Vereinshei­m.
Foto: Christina Riedmann Pooch Martin Schmelcher, Sportliche­r Leiter Fußball (rechts) mit Vertretern der Fußballju gend, der Aktiven und Gästen vor dem Vereinshei­m.

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