In der Gaststube feiern die Sportler gerne
Der TSV Merching hat bereits das zweite Sportheim gebaut. Beim Weiberfasching geht es rund / Serie (7)
Merching Vor allem Fußballbegeisterten ist das Vereinsheim des TSV Merching bestens bekannt: In der großzügigen Gaststube, die in der Vergangenheit auch schon im Restaurantbetrieb verpachtet war, trifft man sich gerne auf eine gepflegte Kartler-Runde oder ein Bierchen nach dem Spiel – die Aktiven nach dem Training, die Senioren zum Stammtisch.
Zum Feiern nutzen den Raum alle Mitglieder des TSV – leider sind die Fußballer ja von der Gymnastik, dem Tischtennis Badminton, Yoga und allen anderen Abteilungen getrennt, wirft Susan Müller, 2. Vorsitzende, ein: „Zum Weiberfasching oder den Abschluss- und Siegesfeiern kommen aber alle gern hierher.“
Das Heim an der Unterbergerstraße 8, das direkt an das Tennisheim grenzt, wurde offiziell 1996 eingeweiht – zuvor gab es ein kleines Heim ganz am anderen Ende des Fußballplatzes, der direkt an der Straße liegt. Deutlich einfacher war es gewesen, erinnern sich Josef Luichtl, früherer Vorsitzender und jetziger Kassier, und Michael Mayer: Sehr rustikal, man musste mit Holz heizen – auch das Wasser, dann standen 200-300 Liter für die Duschen zur Verfügung. Die Spieler mussten damals unter dem Training nachheizen, sonst gab es kein warmes Wasser. Wer zuletzt dran war, duschte in der Regel kalt. Da es auf einem Gelände gebaut worden war, auf dem ehemals die ortsansässige Konservenfabrik Sponsel Abfälle deponierte, zeigten sich durch den instabilen Untergrund bald Baumängel am Gebäude. Für die Mitglieder mussten ordentliche, zeitgemäße sanitäre Anlagen geschaffen werden. Auch wenn der kleinere heimelige Bau, der im Jahr 2000 abgerissen wurde, dafür wohl geselliger war, wie einige Mitglieder unabhängig voneinander bestätigen.
Also wurde ein neues, größeres Gebäude in Angriff genommen. Auflage war, zusammenhängend mit dem Tennisclub zu bauen. Ganz zufrieden war man damals nicht mit der Lösung, denn wirtschaftlicher erschien vielen, eine gemeinsame Lösung mit dem Tennisclub anzustreben, etwa mit der Heizung oder mit einem gemeinsamen Dach. So kann man beim TSV heute zwar mit einer Solar- und Photovoltaikanlage alternative Energie nutzen, bei einer anderen Dachneigung wäre dies jedoch kostengünstiger und einfacher zu verwirklichen gewesen. Heute pflegt man ein gutes Miteinander mit dem Tennisclub, betont man im Vorstand und man ist auf das eigene Heim stolz. Einige Mitglieder, die als Dank zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden, haben deutlich mehr als 1000 Arbeitsstunden in Eigenleistung für den Bau eingebracht. „Sonst wäre das finanziell nicht machbar gewesen“, unterstreicht Susan Müller.
Der Bau hat eine Grundfläche von gut 288 Quadratmeter, Parkplätze vor dem Haus, genügend Dusch- und Sanitärräume, auch barrierefrei, eine eigene Schiedsrichterkabine und einen großen Gaststättenraum mit Küche. Zudem gibt es im ersten Stock ein Konferenzzimmer, das derzeit der Tischkeglerverein Mering nutzt. Die Gaststätte war von 1996 bis 2011 verpachtet worden und für die Allgemeinheit als Speiselokal geöffnet, leider wurde dies von der Bevölkerung nicht angenommen: „Die Wirtsleute konnten von den Einnahmen nicht leben, auf Pacht und Nebenkosten sind wir schon einige Zeit vorher sitzen geblieben“, weiß Susan Müller, die seit dieser Zeit mit einem festen Thekenteam um Josef Luichtl, Michael Mayer, Andrea Schneider, Bernd Piotrowski und Armin Heim und einigen Springern die Gaststätte in Eigenregie betreibt.