Nimmt die Belastung für die Amateure zu?
Ein Doppelspieltag zum Auftakt und viele Pokalspiele – während der Hitzewelle kommt es für die Amateure knüppeldick. Welche Auswirkungen das auf die Spieler hat
Zwar reagieren die Trainer dahingehend, dass im Sommer schon weniger trainiert werde, dafür aber würden die Amateurfußballer aufgrund des dicht gedrängten Spielplan durch viele englische Wochen gehetzt. „Da absolvieren manche ein Pensum, das man den Profis nicht zumuten würde. Der Spielplan muss einfach entzerrt werden“, forderte der Meringer.
Hart trifft es in diesem Sommer den Bezirksligaaufsteiger FC Affing. In den vergangenen fünf
Wochen hat der
FCA inklusive Pokalspielen satte zehn Partien absolviert. Am Wochenende waren die Mannen von der Frechholzhauser Straße in der Liga auf Punktejagd und unter der Woche ging es im Pokal um den Einzug in die nächste Runde. „Hauptsache, wir sind weiter und haben eine weitere englische Woche“, hörte man Affings Spielertrainer Marc-Abdu Al-Jajeh nach dem mühevollen 3:1-Sieg bei den Sportfreunden Friedberg vor rund einer Woche leicht sarkastisch sagen. Kein Wunder, hatte der Coach nur einen 13-Mann-Kader zur Verfügung. Darunter waren mit Haci Ay und dem Coach, der nach einer Sprunggelenksverletzung seine Saisonpremiere gab, zwei angeschlagene Spieler, die unter normalen Umständen nicht gespielt hätten, dabei. Jetzt hat der FCA auch im Viertelfinale gesiegt und darf am kommenden Mittwoch erneut ran. „Ich weiß nicht, ob die vielen Verletzten von der Belastung kommen, aber komisch ist das schon“, so Al-Jajeh und fügt hinzu. „Vielleicht sollte sich der Verband etwas einfallen lassen.“
Sportler, die über Belastungsschäden klagen, behandelt das Therapie- und Trainingszentrum in Friedberg ständig. Eine signifikante Zunahme dieser Fälle in diesem Hitzesommer hat Richard Bayerle bislang nicht feststellen können. Bayerle ist der ver28-Jährige. antwortliche Physiotherapeut des Olympia-Stützpunkts Bayern, Region Augsburg, und als „Physio“im Team der deutschen Kanu-Nationalmannschaft. Wichtig, um solche Belastungsschäden zu vermeiden, sei die Belastung richtig zu dosieren – was im Profisport gang und gäbe ist. Gerade die Amateure aber neigen dazu, sich aus Begeisterung zu überfordern. „Die Trainer sind gefragt. Sie müssen einen seriösen Trainingsaufbau, die richtigen Trainingsumfänge und die richtige Intensität gewährleisten“, so Bayerle. Dass es im Amateurbereich gerade zu Saisonbeginn die Probleme mit der Überlastung gebe, sei bekannt – man müsse sich darauf einstellen. Bayerle verweist dabei auch auf ein Programm, das das Therapie- und Trainingszentrum für Spieler wie Teams anbietet: „Fit for soccer“heißt es. Hier soll den Amateuren gerade im Grundlagentraining geholfen werden.
Neben den vielen Spielen ist auch die Hitze ein Problem für viele Amateurkicker. Mariusz Suszko, Spielertrainer beim Kreisligisten TSV Pöttmes, merkt das bei seinen Schützlingen. „Klar ist die Belastung höher geworden. Wenn du dann noch bei solchen ägyptischen Temperaturen spielst, leidet das Tempo darunter.“Auch der ehemalige Regionalligaspieler hat eine lange Verletztenliste, sodass dem 31-Jährigen teilweise nur ein Auswechselspieler zur Verfügung stand. Für ihn hätte es den Doppelspieltag gleich zum Saisonstart nicht gebraucht. „Diesen Rhythmus sind die Spieler auf Kreisebene nicht gewohnt. Das geht an die Substanz, wir sind keine Profis und müssen am nächsten Tag in die Arbeit.“Das spiegelt sich im Training wieder. Anfang der Saison standen deshalb Fußball-Tennis und andere „SpaßSpiele“beim TSV auf dem Programm. „Natürlich würde ich gerne mit hoher Intensität trainieren, aber das geht dann einfach nicht.“Dennoch will Suszko die Einteilung nicht kritisieren. „Das ist ja nicht neu. Die Spielleiter probieren viel aus und versuchen, den Vereinen entgegen zukommen.“Einen Wunsch hat Suszko dann aber doch. „Es wäre schön, wenn in der Winterpause nicht schon fast Zweidrittel der Partien gespielt wären.“
Dass die Amateurkicker mehr gefordert sind, bekommt auch Physiotherapeut Christoph Link mit. Der 54-Jährige leitet das Therapie- und Trainingszentrum Aichach. Zu seinen Patienten gehören auch viele Fußballer aus dem Landkreis. Am häufigsten seien es Knieverletzungen: „Das ist klassisch. Meistens Kreuz- oder Innenband.“Gestiegen sei Anzahl der Verletzten zwar nicht, dennoch merkt Link an: „Die Mannschaften haben Nachwuchsprobleme. Die Trainer haben weniger Möglichkeiten zum Wechseln.“Dann müsse ein 35-Jähriger, der aufgrund von Verpflichtungen nicht mehr zweimal pro Woche trainieren kann, plötzlich dreimal pro Woche 90 Minuten ran. Ein weiterer Faktor ist laut dem Stätzlinger die Hitze: „Solche Temperaturen schränken die Leistungsfähigkeit ein. Daran müssen wir uns anpassen – nicht nur im Fußball, sondern auch im Alltag.“Link, der privat Radsport betreibt, weißt noch auf einen anderen Aspekt hin: „Durch die Trockenheit sind die Plätze extrem hart geworden, was durch die Stollenschuhe zu einer stark erhöhten Belastung der Sprunggelenke, Kniegelenke und Patellarsehen führt.“Insgesamt sieht er die Entwicklung aber weniger problematisch. „Die Belastung ist im Amateurbereich größer geworden, weil auch die Profis immer mehr leisten müssen. Heutzutage trainieren aber auch die Amateure viel gezielter und können das besser verkraften.“Auf der Verletzenliste würden sich die englischen Wochen deshalb nicht zwangläufig niederschlagen. TSV Mühlhausen – TSG Hochzoll (Sonntag, 15 Uhr)
SF Friedberg – DJK Lechhausen II (Sonntag, 15 Uhr)
Spartak Augsburg – SF Bachern (Sonntag, 15 Uhr)
B Klasse Aichach
SV Mering III – SV Wulfertshausen II (Sonntag, 13 Uhr)
SC Mühlried II – SC Eurasburg II (Sonntag, 13 Uhr)
SV Ried II – SC Oberbernbach II (Sonntag, 13 Uhr)
SF Friedberg II – TSV Inchenhofen II (Sonntag, 13 Uhr)
B Klasse Mitte
Alba Augsburg II – TSV Merching II (Sonntag, 15 Uhr)
RADBALL Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga Turnier beim RSV Kissing (Samstag, ab 13 Uhr in der Mehrzweck halle in Kissing, mit dabei das Kissinger Duo Thomas Kieferle und Martin Egarter. Ende des Turniers ca. 17 Uhr) SCHIESSEN
Wettbewerbe mit Luftgewehr, Luftpistole, Armbrust, Kleinkaliber
(noch bis Sonntag, 2. September, auf der Olympia Schießanlage in München Hochbrück. Mit dabei auch eine Reihe von Schützen aus dem Gau Friedberg.)