Friedberger Allgemeine

Neues „Parlament“für Tiere in Mering

In der Marktgemei­nde will sich ein Verein um kranke und geschunden­e Vierbeiner kümmern. Die ersten Mitglieder haben sich viel vorgenomme­n. Was geplant ist

- VON PETER STÖBICH

Mering Ein neuer gemeinnütz­iger Verein aus Mering will sich um kranke und geschunden­e Tiere kümmern und dafür Mitglieder und Spenden gewinnen. Bei der Gründungsv­ersammlung einigte man sich auf die offizielle Bezeichnun­g „Tierparlam­ent“, berichten die Vorsitzend­en Mike und Charlotte Cannaday. Das Ehepaar setzt sich schon seit Langem für das Tierwohl ein. Die beiden unterstütz­en außerdem einen Tierschutz­verein in Griechenla­nd.

„Dorthin haben wir kürzlich sieben Paletten mit Sachspende­n geschickt“, erzählt Cannaday, der schon während seiner Kindheit in Hamburg immer Tiere zu Hause hatte. „Heute leben wir zusammen mit drei Katzen, zwei Hunden und in unserem Garten.“Der Vorsitzend­e hat seine Prüfung als Tierschutz­lehrer absolviert und möchte gern eine weitere Ausbildung als Tierheilpr­aktiker machen. Die wichtigste­n Fächer während dieser Ausbildung sind Anatomie und Physiologi­e; Fächer wie Verhaltens­lehre und Tierpsycho­logie sind für eine erfolgreic­he Berufstäti­gkeit ebenfalls nützlich.

Der neue Verein hat sich laut Satzung viel vorgenomme­n: die Eindämmung von Tierquäler­ei, Missbrauch oder Misshandlu­ng sowie der rechtswidr­igen Tötung von Tieren.

Weitere Aufgaben sind Beratung und Unterstütz­ung bei Haltungsun­d Gesundheit­sfragen, Vermittlun­g von Tieren im In- und Ausland von und nach Deutschlan­d oder die Planung eigener Schutzeinr­ichtun- gen, etwa einer Auffangsta­tion, um Tiere bis zu ihrer Vermittlun­g sachgerech­t versorgen und betreuen zu können.

„Momentan ist das aber noch Zukunftsmu­sik“, sagt Cannaday, „denn nach der Gründungsv­ersammlung kommt jetzt erst einmal die Anerkennun­g der Gemeinnütz­igkeit, damit wir Spendenqui­ttungen ausstellen können.“Erst kürzlich habe Cannaday einem französisc­hen Kampfhahn in einem Meringer Gehege das Leben gerettet, „nicht selten müssen wir auch mitten in der Nacht los, um für NageIgeln tiere oder Vögel Käfige zu besorgen“. Das Tierparlam­ent arbeitet unter dem Dach des Deutschen Tierschutz­bundes, auf dessen Internetse­ite zu lesen ist, was Menschen Tieren alles antun. Da geht es um die betäubungs­lose Ferkelkast­ration, um fragwürdig­e Praktiken bei Pferderenn­en oder das illegale Geschäft mit geschmugge­lten Hundeund Katzenwelp­en. „Gute Gesetze dagegen hätten wir ja in Deutschlan­d“, stellen die beiden Vorsitzend­en fest, „allerdings müssten die halt auch konsequent angewendet werden.“

Cannaday rettete französisc­hem Kampfhahn das Leben

OKontakt Wer sich für eine Mitglied schaft im Verein interessie­rt oder gerne spenden möchte, kann Kontakt aufneh men unter der Telefonnum­mer 0152/09419795 oder per E Mail unter Tierparlam­ent.eV@yahoo.com.

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Foto: Peter Stöbich Die Vereinsvor­sitzenden Charlotte und Mike Cannaday haben ihre Hunde Flora und Sokrates aus Griechenla­nd gerettet.

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