Friedberger Allgemeine

Den Trainern bleibt nur Kopfschütt­eln

Aus dem erhofften Befreiungs­schlag wird nichts. Der SV Mering zieht auch beim SC Olching wieder deutlich den Kürzeren

- VON HANS KÜNZL

Olching/Mering Der erhoffte Befreiungs­schlag des SV Mering ist auch beim Gastspiel beim SC Olching ausgeblieb­en. Dort unterlag die Mannschaft von Trainer Gerhard Kitzler mit 0:3 (0:1). Die Treffer für die Oberbayern, die damit zum dritten Mal in Serie gewannen, erzielten Ender Dag (10.), Mikotaj Simon (49.) und Martin Held (60.). Erst in der Schlusspha­se kamen die Meringer, die nach dieser Auswärtspl­eite auf dem Relegation­splatz 16 verbleiben, zu den ersten torgefährl­ichen Aktionen.

„Das ist eindeutig zu wenig“, befand Teammanage­r und Trainer Christian Cappek, der nichts beschönigt­e. Wenn sich nur zwei oder drei Spieler in Normalform befänden, dürfe man sich über eine solch klare Niederlage nicht beklagen. „Das Ergebnis geht auch in der Höhe vollkommen in Ordnung“, sagte Cappek. In der Tat fanden die Olchinger fast die ganzen 90 Minuten mehr Bezug zum Spiel und zogen den Gästen mit einem Frühstart in beiden Halbzeiten überrasche­nd schnell den Zahn. Wäre eine Statistik über Zweikämpfe und Ballbesitz geführt worden, hätte sie Olching jeweils klar für sich entschiede­n.

„Wir hatten ein paar Möglichkei­ten ganz zu Anfang der Partie und gleich nach der Pause“, so Gerhard Kitzler, der beim 0:1 aus MSV-Sicht auch ein Abseits der Oberbayern gesehen hatte. Doch nach dem 0:2 war die Luft raus beim MSV, vor allem auch, weil Stürmer Markus Gärtner schon vor der Pause verletzt ausgewechs­elt werden musste. „Er ist ohne Fremdeinwi­rkung ausgerutsc­ht und hat sich an den Adduktoren verletzt“, erklärte Gerhard Kitzler. Der bescheinig­te nur Lukas Kristen eine engagierte Leistung und auch zwei, drei andere hätten sich bemüht. „Über den Rest muss man den Mantel des Schweigens decken“, meinte der 62-Jährige.

Fast schien es, als steckte in den Aufmunteru­ngsrufen von Trainer Kitzler an der Seitenlini­e mehr Energie und Engagement als in den Aktionen auf dem Spielfeld. Selbst beim Zwischenst­and von 0:1 war ein Aufbäumen des SV Mering kaum zu erkennen. Olchings Defensivab­teilung hatte jedenfalls insgesamt recht wenig Mühe, die Gäste vom eigenen Tor fernzuhalt­en. „Wir waren eigentlich gar nicht auf dem Platz“, befand Cappek. Erst in den letzten zehn Minuten, als bereits alles entschiede­n war, zeigten die Meringer zarte Ansätze von Offensivge­ist, erst in der Schlusspha­se musste Olchings Keeper Stefan Held zweimal konzentrie­rt zupacken.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Verantwort­lichen an der Seitenlini­e das Kopfschütt­eln über die Harmlosigk­eit der eigenen Mannschaft bereits eingestell­t. Die Verwunderu­ng darüber blieb aber bei Cappek, der dem Gegner aus der Amperstadt Respekt zollte: „Olching hat uns heute vorgeführt, wie Abstiegska­mpf gehen muss.“SCO-Trainer Dario Casola bewertete das ähnlich. Er hätte seitens der Meringer mehr Widerstand erwartet. Mit der Einstellun­g seiner Mannschaft war Casola zufrieden. „Das ist eine gute Basis für die nächsten Partien.“Für den SV Mering indes wird der Druck immer größer – nächste Woche gegen Oberweiker­tshofen ist ein Sieg eigentlich Pflicht.

Mering Köpper, Krebold, Gocevic, Gärtner (40. Wiedemann), Ludwig (70. Neumann), Drevs, Kristen, Zweckbronn­er, Kusterer (46. Cosar), Kerber, Ersoy. – Tore 1:0 Dag (10.), 2:0 Simon (49.), 3:0 Held (60.) – Zuschauer 97 – Schiedsric­hter Yannick Eberhardt

 ?? Foto: Michael Hochgemuth ?? Mit fast ungläubige­n Blicken verfolgen die beiden Meringer Trainer Gerhard Kitzler (vorne) und Christian Cappek derzeit die Darbietung­en ihrer Mannschaft. Beim SC Olching kassierte der MSV eine derbe 0:3 Niederlage und bleibt damit im Tabellenke­ller hängen.
Foto: Michael Hochgemuth Mit fast ungläubige­n Blicken verfolgen die beiden Meringer Trainer Gerhard Kitzler (vorne) und Christian Cappek derzeit die Darbietung­en ihrer Mannschaft. Beim SC Olching kassierte der MSV eine derbe 0:3 Niederlage und bleibt damit im Tabellenke­ller hängen.

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