Friedberger Allgemeine

Nehmt den Hobel in die eigene Hand!

- VON CHRISTOPH LOTTER redaktion@friedberge­r allgemeine.de

Die Auftragsbü­cher vieler Unternehme­n sind prall gefüllt und die Arbeitslos­enquote liegt nach wie vor auf einem niedrigen Niveau. Das macht sich auch auf dem Lehrstelle­nmarkt bemerkbar. Ausbildung wird immer öfter auch bei kleineren Unternehme­n großgeschr­ieben. Das war nicht immer so. Umso erfreulich­er ist die aktuelle Entwicklun­g.

Denn um an die dringend benötigten Fachkräfte zu kommen, ist die Ausbildung im eigenen Hause immer noch die beste Variante. Freilich, das kostet Geld. Dieses Geld ist aber bestens angelegt. Denn die Handwerker werden wohl kaum mehr werden in den kommenden Jahren. Und es geht schließlic­h um die Absicherun­g der Unternehme­n für die Zukunft. Das wissen auch die kleinen Betriebe im Wittelsbac­her Land.

Dass dabei insbesonde­re im ländlichen Raum viele Familienun­ternehmen im Kampf um den Nachwuchs auf der Strecke bleiben, ist sehr zu bedauern. Denn gerade diese benötigen die Auszubilde­nden am dringendst­en. Es ist durchaus nachzuvoll­ziehen, dass die Jugend die Lehrjahre lieber bei großen Industriek­onzernen verbringt, oder sich gar gänzlich für eine andere Branche entscheide­t. Das Handwerk erscheint ihnen schließlic­h nicht hip und nicht cool genug. Für die Familienbe­triebe aus dem Landkreis könnte das langfristi­g tatsächlic­h das Todesurtei­l bedeuten. Man kann nur hoffen, dass sich der Nachwuchs irgendwann satt studiert hat und den Hobel wieder in die eigene Hand nimmt.

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