Paartalhalle: Es bleibt bei November
Die Renovierung geht voran, aber an der Verzögerung ändert sich nichts. Allein der Austausch einer Scheibe dauert eine Dreiviertelstunde. Wie die Kissinger Vereine auf die verlängerte Sperrung reagieren
Kissing Die Arbeiten am Dach der Kissinger Paartalhalle gehen voran – wenn auch nicht so schnell wie ursprünglich geplant. Kurz vor den Ferien war im Gemeinderat verkündet worden, dass die Sanierung nicht Ende September abgeschlossen wird. Das hat Auswirkungen auf mehrere Kissinger Vereine, die den gesperrten Sportbereich nicht nutzen können.
Zeitweise hatte Architekt Peter Wossnig, der die Sanierung mit seiner Frau leitet, noch die Hoffnung, zwei Wochen herauszuschlagen. Nun bleibt es aber beim 15. November. „Das ist realistisch“, erklärt Architektin Birgit Wossnig. Es gebe nun einen ganz exakten Montageplan. Die stellvertretende Bürgermeisterin Silvia Rinderhagen betont, dass die Renovierung sehr aufwendig sei. „Ich denke, für diese Maßnahme ist das eine hervorragende Leistung“, sagt sie.
Auf dem Dach sind die Baufirmen laut den Architekten bereits gut vorangekommen. Bei drei der vier Schrägdachflächen sind die Gläser inzwischen ausgetauscht. Wie Peter Wossnig erklärt, brauchen die Arbeiter für eine Scheibe etwa eine Dreiviertelstunde. Die Sicherheitsgläser sind so konzipiert, dass niemand von oben durchfallen und von unten kein Ball durchgeschossen werden kann. Zudem handelt es sich um eine moderne Dreifachverglasung. Im Grunde gibt es vier Scheiben, zwei sind direkt zusammengefügt, wie Wossnig erklärt.
Die Vorgaben beim Einsetzen durch das Deutsche Institut für Normung (DIN) seien hoch. Der Architekt spricht von einer Toleranz von ein bis zwei Millimetern. „Wir haben aber Abweichungen von bis zu zwei Zentimetern“, sagt er im Hinblick auf die bestehende Konstruktion. In die alten Metallrahmen werden die Gummidichtungen für die neuen Scheiben eingefügt. In weiteren Schritten wird gedämmt. „Es baut alles aufeinander auf, das ist im Detail sehr aufwendig“, sagt Wossnig.
Wie berichtet, darf das Erscheinungsbild der Halle nicht verändert werden. Der Münchener Architekt Herbert Bühler, der die Halle ursprünglich entworfen hat, besteht auf sein Urheberrecht und hatte mit rechtlichen Konsequenzen gedroht.
Im Hinblick auf die Sanierung haben auch die hohen Temperaturen in den vergangenen Wochen dazu beigetragen, dass die Arbeiten erschwert wurden. Das Notdach sei zeitweise so heiß und weich geworden, dass jede herabgefallene Schraube oder Mutter in das Material einsank. Erst wenn alle Scheiben ausgetauscht sind, können die Dämmung und die endgültige Dachdichtung verlegt werden, erklärt Wossnig. In diesem Zusammenhang gebe es eine gute Nachricht. Aufgrund der hohen Nachfrage im Baugewerbe hatte der Architekt befürchtetet, das benötigte Dammmaterial nicht rechtzeitig zu bekommen. Inzwischen ist aber alles da. Die Bahnen liegen auf dem Dach bereit.
Trotz der Fortschritte müssen mehrere Sportvereine, die die Halle eigentlich brauchen, nun weiter ausweichen. Gemeinderätin Marion Lang, die sich um die Belegung der Halle kümmert, will sich in den kommenden Tagen mit den Vorsitzenden und Abteilungsleitern zusammensetzen. Weil viele in Urlaub waren, findet das Treffen erst jetzt statt. „Ich suche vor allem nach einer Lösung für die Volleyballer“, sagt Lang. Die Tischtennisabteilung hatte bisher zurückgesteckt, doch nun brauchen die Spieler wieder ihre Hallenzeiten, weil die Saison näher rückt. Nun müssen die Volleyballer woanders unterkommen.
Stark betroffen von der Schließung sind auch die Handballer. Für sie beginnt die Saison am 14. September. KSC-Abteilungsleiter KarlHeinz Steiner sagt: „Wir haben Glück gehabt.“In Absprache mit dem Verband bestreitet der KSC bis November alle Punktspiele auswärts. Kein leichtes Unterfangen. Zurzeit hat die Abteilung zehn Mannschaften im Spielbetrieb.
Auch die Vorbereitung sei sehr wichtig. Von daher ist Steiner froh, dass sie Damen- und Herrenmannschaft, die beide in höheren Amateurligen vertreten sind, weiterhin in der Halle in Dasing trainieren können. Auf einen Nachteil müssten sich die Teams aber einstellen. „In der Rückrunde findet alles zu Hause statt“, sagt Steiner.