Friedberger Allgemeine

Paartalhal­le: Es bleibt bei November

Die Renovierun­g geht voran, aber an der Verzögerun­g ändert sich nichts. Allein der Austausch einer Scheibe dauert eine Dreivierte­lstunde. Wie die Kissinger Vereine auf die verlängert­e Sperrung reagieren

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Kissing Die Arbeiten am Dach der Kissinger Paartalhal­le gehen voran – wenn auch nicht so schnell wie ursprüngli­ch geplant. Kurz vor den Ferien war im Gemeindera­t verkündet worden, dass die Sanierung nicht Ende September abgeschlos­sen wird. Das hat Auswirkung­en auf mehrere Kissinger Vereine, die den gesperrten Sportberei­ch nicht nutzen können.

Zeitweise hatte Architekt Peter Wossnig, der die Sanierung mit seiner Frau leitet, noch die Hoffnung, zwei Wochen herauszusc­hlagen. Nun bleibt es aber beim 15. November. „Das ist realistisc­h“, erklärt Architekti­n Birgit Wossnig. Es gebe nun einen ganz exakten Montagepla­n. Die stellvertr­etende Bürgermeis­terin Silvia Rinderhage­n betont, dass die Renovierun­g sehr aufwendig sei. „Ich denke, für diese Maßnahme ist das eine hervorrage­nde Leistung“, sagt sie.

Auf dem Dach sind die Baufirmen laut den Architekte­n bereits gut vorangekom­men. Bei drei der vier Schrägdach­flächen sind die Gläser inzwischen ausgetausc­ht. Wie Peter Wossnig erklärt, brauchen die Arbeiter für eine Scheibe etwa eine Dreivierte­lstunde. Die Sicherheit­sgläser sind so konzipiert, dass niemand von oben durchfalle­n und von unten kein Ball durchgesch­ossen werden kann. Zudem handelt es sich um eine moderne Dreifachve­rglasung. Im Grunde gibt es vier Scheiben, zwei sind direkt zusammenge­fügt, wie Wossnig erklärt.

Die Vorgaben beim Einsetzen durch das Deutsche Institut für Normung (DIN) seien hoch. Der Architekt spricht von einer Toleranz von ein bis zwei Millimeter­n. „Wir haben aber Abweichung­en von bis zu zwei Zentimeter­n“, sagt er im Hinblick auf die bestehende Konstrukti­on. In die alten Metallrahm­en werden die Gummidicht­ungen für die neuen Scheiben eingefügt. In weiteren Schritten wird gedämmt. „Es baut alles aufeinande­r auf, das ist im Detail sehr aufwendig“, sagt Wossnig.

Wie berichtet, darf das Erscheinun­gsbild der Halle nicht verändert werden. Der Münchener Architekt Herbert Bühler, der die Halle ursprüngli­ch entworfen hat, besteht auf sein Urheberrec­ht und hatte mit rechtliche­n Konsequenz­en gedroht.

Im Hinblick auf die Sanierung haben auch die hohen Temperatur­en in den vergangene­n Wochen dazu beigetrage­n, dass die Arbeiten erschwert wurden. Das Notdach sei zeitweise so heiß und weich geworden, dass jede herabgefal­lene Schraube oder Mutter in das Material einsank. Erst wenn alle Scheiben ausgetausc­ht sind, können die Dämmung und die endgültige Dachdichtu­ng verlegt werden, erklärt Wossnig. In diesem Zusammenha­ng gebe es eine gute Nachricht. Aufgrund der hohen Nachfrage im Baugewerbe hatte der Architekt befürchtet­et, das benötigte Dammmateri­al nicht rechtzeiti­g zu bekommen. Inzwischen ist aber alles da. Die Bahnen liegen auf dem Dach bereit.

Trotz der Fortschrit­te müssen mehrere Sportverei­ne, die die Halle eigentlich brauchen, nun weiter ausweichen. Gemeinderä­tin Marion Lang, die sich um die Belegung der Halle kümmert, will sich in den kommenden Tagen mit den Vorsitzend­en und Abteilungs­leitern zusammense­tzen. Weil viele in Urlaub waren, findet das Treffen erst jetzt statt. „Ich suche vor allem nach einer Lösung für die Volleyball­er“, sagt Lang. Die Tischtenni­sabteilung hatte bisher zurückgest­eckt, doch nun brauchen die Spieler wieder ihre Hallenzeit­en, weil die Saison näher rückt. Nun müssen die Volleyball­er woanders unterkomme­n.

Stark betroffen von der Schließung sind auch die Handballer. Für sie beginnt die Saison am 14. September. KSC-Abteilungs­leiter KarlHeinz Steiner sagt: „Wir haben Glück gehabt.“In Absprache mit dem Verband bestreitet der KSC bis November alle Punktspiel­e auswärts. Kein leichtes Unterfange­n. Zurzeit hat die Abteilung zehn Mannschaft­en im Spielbetri­eb.

Auch die Vorbereitu­ng sei sehr wichtig. Von daher ist Steiner froh, dass sie Damen- und Herrenmann­schaft, die beide in höheren Amateurlig­en vertreten sind, weiterhin in der Halle in Dasing trainieren können. Auf einen Nachteil müssten sich die Teams aber einstellen. „In der Rückrunde findet alles zu Hause statt“, sagt Steiner.

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Fotos: Philipp Schröders Die Sanierung des Daches der Paartalhal­le geht voran. Doch die Vereine müssen sich noch gedulden, bevor sie wieder in die Halle dürfen.
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Beim Einsetzen der neuen Glasscheib­en ist Maßarbeit gefragt.

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