Friedberger Allgemeine

Zu Hause bei der FDP

Neue Wahlkampfi­dee: Die Freien Demokraten informiere­n im privaten Wohnzimmer über ihre Ziele

- VON DANIEL WEBER

Friedberg Man trifft sich im Wohnzimmer, es gibt Häppchen und Getränke. Was wie eine Familienfe­ier klingt, war eine politische Veranstalt­ung: Das neue Format „FDP@Home“(Internet-Schreibwei­se für „FDP zu Hause“) hatte Premiere in Friedberg. Gastgeber Joachim Pehlke, Schriftfüh­rer der FDP Friedberg, stellte sein Wohnzimmer zur Verfügung für Marco Buschmann, den parlamenta­rischen Geschäftsf­ührer der FDP-Bundestags­fraktion, und den Spitzenkan­didaten der FDP Schwaben, Karlheinz Faller, sowie 25 Interessie­rte.

In familiärer Atmosphäre – die Häppchen hatte Pehlkes Frau eigenhändi­g zubereitet – gaben Buschmann und Faller einen Überblick über die Anliegen der FDP und diskutiert­en mit den Anwesenden. Die Idee zu dem neuen Wahlkampff­ormat hatten Pehlke und Faller schon vor Monaten, als sie erfuhren, dass Buschmann in der Gegend sein würde. So hofften sie, ihn zum Kommen bewegen zu können – und waren damit erfolgreic­h.

Buschmann betonte an dem Abend die Bedeutung der Digitalisi­erung für die wirtschaft­liche Zukunft des Landes und verglich die Bedeutung der Internetve­rbindung mit dem Schienenne­tz in Zeiten der Industrial­isierung. Dass Digitalisi­erung zum Abbau von Arbeitsplä­tzen führt, wurde daraufhin heiß diskutiert. Der Bundespoli­tiker erinnerte daran, dass das auch bei früheren Effizienzs­teigerunge­n der Fall gewesen, dass aber trotz Industrial­isierung, Roboterein­satz und dergleiche­n keineswegs die Arbeit ausgegange­n sei. Stets seien an anderer Stelle Arbeitsplä­tze neu entstanden.

Damit durch den aktuellen Strukturwa­ndel niemand auf der Strecke bleibt, plädierte Faller für ein gutes (Weiter-)Bildungsan­gebot. Schlussend­lich müsse aber jeder selbst so weit wie möglich für sein Leben verantwort­lich sein, der Staat dürfe nur Chancen anbieten – keine Karrieren vorschreib­en.

Die Wohnzimmer-Umgebung sorgte dafür, dass die Referenten auch während ihrer Schilderun­gen fast wie Erzähler wirkten. Das ergab rege Diskussion­en. Dem Vorwurf aus dem Publikum, dass die FDP den Umweltschu­tz nicht ernst genug nehme, entgegnete Buschmann, dass nicht alle Maßnahmen auch effizient seien und die FDP nur hinter Gesetzesän­derungen und Investitio­nen stehe, die messbaren Erfolg – zum Beispiel bei Plastikver­meidung oder CO2-Reduzierun­g – brächten.

Pehlke war mit dem Interesse zufrieden: „Ich bin überrascht, dass so viele Leute kommen, um in gemütliche­r Atmosphäre über Politik zu reden.“Andere Fragen wurden allerdings auch gestellt. So interessie­rten sich die Besucher dafür, wer denn die Instrument­e spielt, die im Wohnzimmer stehen...

 ?? Foto: Daniel Weber ?? Joachim Pehlke, Schriftfüh­rer der FDP Friedberg (stehend), hatte zu einem Informatio­nsabend in sein Wohnzimmer eingeladen. Mit dabei der Landtagska­ndidat Karlheinz Faller und Marco Buschmann, parlamenta­rischer Geschäftsf­ührer der FDP Bundestags fraktion.
Foto: Daniel Weber Joachim Pehlke, Schriftfüh­rer der FDP Friedberg (stehend), hatte zu einem Informatio­nsabend in sein Wohnzimmer eingeladen. Mit dabei der Landtagska­ndidat Karlheinz Faller und Marco Buschmann, parlamenta­rischer Geschäftsf­ührer der FDP Bundestags fraktion.

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