Friedberger Allgemeine

Ein alter Grabstein zeigt das Wappen

Warum sich Schmiechen mit einem ganz besonderen Hut schmücken darf / Serie (6)

- VON CHRISTINE HORNISCHER

Schmiechen „Mit 66 Jahren …“so könnte man in diesem Jahr zum Schnapszah­l-Jubiläum über das Schmiechen­er Wappen singen, das die Gemeinde seit dem 17. Juli 1952 führen darf. Das Bayerische Staatsmini­sterium des Innern gab dazu damals seine Zustimmung.

Wenn man dieses Datum mit den anderen Daten des Landkreise­s Aichach-Friedberg vergleicht, ist dies relativ lang her. Kein Wunder beim Alter der Gemeinde. Schmiechen mit dem Ortsteil Unterberge­n hat eine mehr als 1200 Jahre alte Geschichte, worauf Bürgermeis­ter Josef Wecker sehr stolz ist.

Das Bild auf dem Schmiechen­er Wappen zeigt einen hermelinbe­setzten, gekrönten und mit einem Federbusch besteckten Stulphut auf blauem Grund. Die Krone auf dem Spitzhut ist mit drei goldenen Straußenfe­dern besteckt. Das Wappen der Gemeinde greife auf Elemente des Familienwa­ppens der Herren von Schmiechen zurück, erklärt Wecker.

In Schmiechen finde sich nämlich vom 12. Jahrhunder­t bis 1608 eine gleichnami­ge ortsadlige Familie. Diese führte seit 1296 den hermelinbe­setzten, gekrönten und mit einem Federbusch besteckten Stulphut im Siegel. Derartige Hüte trug der Adel gern bei festlichen Anlässen in mittelalte­rlicher Zeit, so das Gemeindeob­erhaupt. In älteren Wappenbüch­ern sind auch die Schildfarb­en des Familienwa­ppens Silber und Blau überliefer­t.

Ein alter Grabstein brachte die Herkunft des Wappens übrigens ans Licht, schreiben Hubert und Gabriele Raab im Geschichts­buch „Schmiechen und Unterberge­n“. Als Wiguleus Hund nämlich 1598 über die Herkunft des bayerische­n Adels schrieb, wo auch die Schmiechen­er vorkommen, entdeckte er auf dem Boden einer Kapelle einen uralten Grabstein, dessen Inschrift man schon nicht mehr lesen konnte. Aber eines war zu erkennen: nämlich das Familienwa­ppen der Herren von Schmiechen mit besagtem Stulphut.

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Bürgermeis­ter Josef Wecker ist sehr stolz auf die Geschichte Schmiechen­s, die sich im Wappen der Gemeinde wider spiegelt.
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