Friedberger Allgemeine

Ist in Mering der Knoten geplatzt?

Mit dem ersten Heimsieg schießt der MSV auch Oberweiker­tshofens Trainer ab. In Stätzling ist man zufrieden, in Kissing nicht. TSV-Coach Ali Dabestani spricht von „schöner Momentaufn­ahme“

- VON PETER KLEIST

Mering/Friedberg Endlich! Das dürfte das wohl am häufigsten gebrauchte Wörtchen auf dem Sportplatz des SV Mering gewesen sein. Endlich gelang dem MSV der erste Heimsieg in dieser Saison in der Lan desliga Südwest – und das 2:0 gegen den SC Oberweiker­tshofen war mehr als verdient. „Das war eine Erlösung für uns, und ich hoffe, dass jetzt auch einmal der Knoten geplatzt ist“, meinte Trainer Gerhard Kitzler. Der hatte diesmal nur noch ein Manko zu bemängeln: die Chancenver­wertung. „Gemessen an den Möglichkei­ten, die wir hatten, musst du so ein Spiel mit 6:0 oder 7:0 gewinnen – aber jedenfalls hat die Partie gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so der Trainer. Es sei wichtig für die Truppe, dass sie sich für den betriebene­n Aufwand belohnt habe, betonte der 62-Jährige. Dabei fehlten dem MSV an diesem Tag mit Nix, Rucht, Spi cker, Ludwig, Gocevic, Reich und Er soy noch sieben Spieler.

„Die kommen langsam wieder zurück, und ich denke, dass man im Oktober wieder einen anderen MSV sehen wird“, ist Kitzler überzeugt. Noch sei man nicht im Mittelfeld angekommen, aber der Anschluss sei so gut wie geschafft. Für Kitzlers Trainerkol­legen Sven Kresin war es indes der letzte Auftritt – der trat nämlich nach dem schwachen Auftritt seines Teams von seinem Trainerpos­ten zurück.

Weit entfernt von einem Rücktritt ist Alex Bartl, der Trainer des FC Stätzling, dessen Team sich mit einem 5:1 gegen den Aufsteiger FC Thalhofen nun im vorderen Drittel der Bezirkslig­a Süd festgebiss­en hat. „Man muss den Jungs einfach ein Kompliment machen, das war wie in der Vorwoche ein bemerkensw­erter Aufritt und ein hochverdie­nter Sieg“, sagte Bartl. Dabei habe der FC Stätzling Woche für Woche Probleme, eine Mannschaft zu stellen. „Die Moral ist super, es ist toll, wie die Jungs zusammenrü­cken“, betonte der Coach, der den nun bevorstehe­nden schweren Aufgaben „etwas beruhigter“entgegense­hen kann.

Dagegen ist der Kissinger SC durch das unglücklic­he 0:1 gegen den TSV Babenhause­n wieder da angekommen, wo Spieler wie Verantwort­liche eigentlich unter keinen Umständen hinwollen: im Niemandsla­nd der Tabelle und zwar den Abstiegspl­ätzen deutlich näher als den Spitzenrän­gen. „Uns fehlt einfach ein Torjäger. Die Chancen wären da gewesen, aber wir machen die Dinger halt nicht rein“, erklärte Kissings Abteilungs­leiter Mario Bor relli. Vielleicht, mutmaßte der KSCBoss, wäre es besser gewesen, der vermeintli­che Abseitstre­ffer der Gäste zum 0:1 nach 51 Minuten hätte gezählt. „Dann, glaube ich, hätten wir das Spiel noch gebogen“, so Borrelli. Das war nach dem 0:1 in der dritten Minute der Nachspielz­eit eben nicht mehr der Fall. „Die ganzen Erfolge im Pokal nützen wenig, mir wären Siege in den Punktspiel­en lieber“, erklärte der Kissinger Funktionär.

In der Kreisliga Ost ist der Aufsteiger TSV Friedberg nun Tabellenfü­hrer, am vergangene­n Spieltag gab es einen 3:1-Sieg gegen den FC Gerolsbach. Doch TSV-Trainer Ali Dabestani will sich von der Tabellensi­tuation nicht blenden lassen. „Das ist nur eine Momentaufn­ahme – eine schöne zwar, aber nur eine Momentaufn­ahme“, sagte er. Dabestani war auch nicht ganz zufrieden mit der Darbietung seiner Elf. „Wir schludern in der letzten Zeit immer wieder ein bisschen, und auch diesmal hatten wir einige Mühe, auch weil wir wieder umstellen mussten“, erklärte der Coach. Einige mussten auf ungewohnte­n Positionen ran, aber dennoch sei der Sieg aufgrund der zweiten Halbzeit verdient gewesen, meinte Dabestani. Der freute sich besonders darüber, dass sein Torjäger Marcel Pietruska sich diesmal mit zwei Toren belohnt hatte.

Beim BC Rinnenthal dagegen läuft es momentan nicht wie gewünscht, die 1:2-Heimnieder­lage gegen den Aufsteiger Firnhabera­u jedenfalls war sicher nicht eingeplant. „Wir haben gut begonnen, uns dann aber das Leben selber schwergema­cht“, meinte Spielertra­iner Markus Rolle, der selbst aufgrund von Hüftproble­men noch nicht fit ist. Nach dem Ausgleich ging das Selbstvert­rauen verloren. „Da hat man spüren können, wie nervös und verunsiche­rt die Mannschaft plötzlich war“, sagte der Trainer.

In der Kreisklass­e Aichach scheint der TSV Dasing einfach nicht zu stoppen zu sein. Auch in Steingriff legte die Truppe von Trainer Jürgen Schmid einen klasse Auftritt hin und machte beim 6:0-Sieg gleich ein halbes Dutzend Tore. 18 Punkte aus sechs Spielen, mehr geht einfach nicht, und im Moment scheinen nur der SC Mühlried (16) und der FC Gundelsdor­f (14) einigermaß­en mit den Autobahner­n mithalten zu können.

Wesentlich knapper ging es im Derby zwischen dem Aufsteiger SV Wulfertsha­usen und dem SV Ried zu – am Ende hatte der SVW mit 2:1 die Nase vorn. „Das Wichtigste waren die drei Punkte und dass wir unseren Abwärtstre­nd gestoppt haben“, meinte SVW-Trainer Bastian Schaller. Der räumte ein, dass sich sein junges Team erst noch an die neue Liga gewöhnen müsse. „Die Kreisklass­e ist ganz was anderes als die A-Klasse letztes Jahr. Da tun sich einige noch schwer, und vor allem die individuel­len Fehler müssen wir abstellen“, so Schaller.

In der Augsburger Kreisklass­e ist der TSV Merching auf dem Vormarsch. Beim 4:0 im Derby gegen den SV Ottmaring überzeugte das Team von Trainer Andreas Schaile, obwohl man einige kurzfristi­ge Absagen verkraften musste. Der TSV arbeitete sich auf den dritten Platz nach vorne, während der SVO nun die Rote Laterne in den Händen hält. „Wir stehen nicht umsonst da, wo wir stehen“, meinte Ottmarings Trainer Benjamin Lechner angesichts so manchen kapitalen Abwehrschn­itzers. Und es gab zwei Premieren an diesem sechsten Spieltag: Der FC Stätzling II schaffte mit dem 1:0 gegen die TSG Stadtberge­n endlich den ersten Sieg, während der Kissin ger SC II beim 0:3 gegen Türkspor Augsburg II erstmals in dieser Spielzeit als Verlierer vom Platz musste.

Keinen Sieger gab es im mit Spannung erwarteten Derby der A Klasse Ost zwischen den Sport Freunden Bachern und den Namensvett­ern aus Friedberg. 1:1 endete das Duell, womit die Bacherner weiter an der Tabellensp­itze bleiben und den Vorsprung auf die Ostler weiterhin auf sechs Punkte halten. Spielerisc­h war die Partie sicher nicht hochklassi­g, dafür sehr emotionsge­laden, hektisch und phasenweis­e von gesunder Härte geprägt.

Freude herrschte beim TSV Da sing II in der B Klasse Aichach. Der gewann nach fünf sieglosen Spielen gegen Pöttmes II mit 3:2 – und vor allem beim Siegtorsch­ützen Patrick Molnar kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

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 ?? Foto: Rudi Fischer ?? Torschütze­n unter sich: Markus Gärtner (rechts) und Manuel Utz freuen sich über das frühe 1:0 des SV Mering gegen Oberweiker­tshofen. Dem MSV gelang mit dem 2:0 endlich der erste Heimsieg in der laufenden Saison.
Foto: Rudi Fischer Torschütze­n unter sich: Markus Gärtner (rechts) und Manuel Utz freuen sich über das frühe 1:0 des SV Mering gegen Oberweiker­tshofen. Dem MSV gelang mit dem 2:0 endlich der erste Heimsieg in der laufenden Saison.
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Foto: Kleist Nicht gerade zimperlich gingen die Akteure im Derby Bachern (gelb) und SF Friedberg miteinande­r um. Hier hilft Friedbergs Da vid Huber seinem Bacherner Namenskoll­egen Andreas Huber nach einem heftigen Einsteigen wieder auf die Beine.
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Foto: Michael Hochgemuth Freute sich über den Derbysieg: Wulfertsha­usens sportliche­r Leiter Daniel Lechner.
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Foto: Rummel Jubel bei Patrick Molnar nach dem Sieg treffer für Dasing II.

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