Friedberger Allgemeine

Protest gegen AfD geplant

Umstritten­er Politiker Björn Höcke will in Kissing auftreten

-

Kissing Der Kreisverba­nd AichachFri­edberg der AfD richtet am Samstag, 15. September, eine Wahlverans­taltung in Kissing aus. Als Gast ist Björn Höcke, der Fraktionsv­orsitzende im Thüringer Landtag, angekündig­t. Der AfD-Politiker ist aufgrund verschiede­ner Äußerungen umstritten. Unter anderem hatte er das Holocaust-Mahnmal in Berlin als „Denkmal der Schande“bezeichnet.

Nun regt sich Protest gegen die Veranstalt­ung, die um 13 Uhr im Landgastho­f Alt-Kissing stattfinde­n soll. Der Juso-Vorsitzend­e im Landkreis, Christian Gerold, plant, in Kissing eine „Demonstrat­ion für Demokratie und Menschlich­keit“als Gegenveran­staltung abzuhalten. Er habe bereits mit Parteien und Organisati­onen Kontakt aufgenomme­n – unter anderem Grünen, FDP, Linken und Verdi. Auf Facebook hat er zudem die Gruppe „Vielfalt ist Stärker“gegründet, bei der sich mögliche Unterstütz­er melden können. Noch sei aber keine Versammlun­g beim Landratsam­t angemeldet. Laut Gerold wollen sich Vertreter der Parteien Dienstagab­end treffen und am Mittwoch ihr Vorgehen öffentlich machen.

Wolfgang Müller, Pressespre­cher vom Landratsam­t, bestätigt, dass die Behörde über das Vorhaben der Jusos informiert worden ist. Grundsätzl­ich bedürfe die Gegendemon­stration keiner Genehmigun­g. Sie müsse aber beim Landratsam­t angezeigt werden. Wenn die AfD-Gegner sie melden, müssten sie genaue Angaben machen, beispielsw­eise zu der erwarteten Teilnehmer­zahl. „Das Landratsam­t entscheide­t dann mit der Polizei zusammen, ob Auflagen festgelegt werden.“

Im Hinblick auf den angekündig­ten Protest sagt Josef Settele vom Kreisverba­nd der AfD: „Das können die ruhig machen, das ist für uns kein Problem.“Es handle sich in Kissing um eine öffentlich­e Veranstalt­ung. Es sei aber Security engagiert worden, die „Krawallmac­her“nicht auf das Gelände lasse. Im Saal des Gasthauses sei für bis zu 200 Besucher Platz.

Die Polizei hat die Veranstalt­ung ebenfalls im Blick. Alexander Wagenpfeil, Dienststel­lenleiter in Friedberg, erklärt, dass er aber noch keine genauen Aussagen zu einem möglichen Einsatz machen kann. Er müsse zunächst abwarten, was die Jusos anmelden und was das Landratsam­t sagt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany