Eine Ode an das Wittelsbacher Schloss
Zur Eröffnung hat der Musiklehrer Stefan Immler eigens ein Lied geschrieben
Friedberg Selbst komponierte Lieder sind die Spezialität von Stefan Immler aus Aichach. Zu Weihnachten hatte er im vergangenen Jahr die Stadt Friedberg besungen. Nun hat Immler auch dem frisch sanierten Schloss eine Hymne geschrieben.
Der Aichacher ist Musiklehrer am Gymnasium Friedberg. Zur Schlosseröffnung haben sich viele Einrichtungen in der Stadt Gedanken darüber gemacht, wie sie zum Programm beitragen können. Das Gymnasium hat gleich mehrere Darbietungen im Angebot. Eine davon: Der Chor wird, unterstützt von Musikern der Big Band und des Orchesters, das neue Schlosslied von Immler zum Besten geben.
Das Stück hat Immler die ganzen Sommerferien über beschäftigt. Fast vier Wochen lang saß er zwei bis drei Stunden am Schreibtisch oder Klavier. Schrieb Worte und Noten auf Papier. Später digitalisierte er sie mithilfe einer speziellen Software für Komponisten. Bevor er sich an die Arbeit machte, hatte Immler zur Inspiration den historischen Roman „Blutföhre“der Affinger Autorin Monika Pfundmeier gelesen. Das Buch handelt von der Zeit Ludwigs des Strengen, der auch in Immlers Lied eine besondere Rolle gespielt: Als Erbauer des Wittelsbacher Schlosses ist ihm eine eigene Strophe gewidmet.
Auch musikalisch orientiert sich das über vier Minuten lange Lied am Mittelalter. In den ersten Sekunden ertönt ein Trommelwirbel, dann folgen Fanfaren. Dann folgt Gesang: „Auf einem Fels erhebt sich eine Burg aus zwei Flügeln und einem hohen Turm“, so lautet der erste Satz. Wer nur den Refrain hört, kann sich zumindest vorstellen, wo das Friedberger Schloss steht und wie es aussieht.
In den beiden Strophen gibt es dann mehr Details zur Geschichte des Gebäudes. Weil die erste über Ludwig den Strengen die düstere Zeit des Herrschers beschreibt, wird sie von einem E-Gitarren-Solo eingeleitet. Mit den Heavy-MetalKlängen will Immler eine bedrohliche Stimmung erzeugen. In der zweiten Strophe werden dann im Schnelldurchlauf wichtige Meilensteine der Schlossgeschichte vertont. Die ersten Takte erinnern melodisch an einen barocken Ball. Passend zur ersten Protagonistin Christine von Lothringen. Auch die Fayence-Manufaktur und die Friedberger Uhrmacher werden in der Strophe gewürdigt. Und zum Schluss darf ein Hinweis nicht fehlen: „Feine Feste sind in Friedbergs Schloss jetzt ganz zentral!“
Nun müssen nur noch die Schüler das Stück lernen. Weil das Lied erst während der Sommerferien entstanden ist, drängt die Zeit. „Vielleicht brauchen wir bis zum Auftritt ein paar Sonderproben“, sagt Immler und lacht.
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