Friedberger Allgemeine

Ein neues Heim für Senioren

Vor 30 Jahren gründeten die Theresiens­chwestern in Mering das Altenheim. Der besondere Geist dieses Hauses blieb erhalten

- VON HEIKE JOHN

Das Meringer Seniorenhe­im an der Leonhardst­raße feiert 30-jähriges Bestehen. Die Theresiens­chwestern blicken zurück.

Mering Mithilfe eines Ofens, der für heißes Wasser sorgte, wurde die zu betonieren­de Fläche für das Seniorenhe­im von Eis und Schnee befreit, so steht es handschrif­tlich vermerkt unter einem Baustellen­foto vom 1. April 1986. Auf einem anderen Bild schweben an einem Kran hängende Fertigbaut­eile hoch oben in den Lüften. Ein ganzes Album voller Bilder erinnert an den Bau des Altenheims St. Theresia. Derzeit haben die Theresiens­chwestern wieder einen aktuellen Anlass, darin zu blättern. Vor 30 Jahren, am 28. Oktober 1988, zog der erste Bewohner in das fertiggest­ellte Haus ein.

Damit ging für die Schwestern und für die Marktgemei­nde ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung. Zum Andenken daran soll gefeiert werden und das Fest wird mit dem Patroziniu­m, dem Gedenktag der Namensgebe­rin des Ordens, begangen. Zwei Tage vor dem Namenstag der heiligen Theresia von Lisieux, am 29. September, feiert das mittlerwei­le als Caritas Seniorenze­ntrum St. Theresia geführte Haus das 30-jährige Bestehen mit einem Festgottes­dienst und einem anschließe­nden Empfang mit Festakt. Eine Gedenktafe­l im Eingangsbe­reich des Seniorenze­ntrums erinnert an die Mitstifter des Altenheims, die Geschwiste­r Hafenmeier. Durch ihre großzügige Schenkung gaben sie den Theresiens­chwestern damals den nötigen finanziell­en Grundstock zur Errichtung des Gebäudes.

Von Anfang an lag die Sorge um die kranken, behinderte­n und betagten Menschen in den Händen des kleinen Ordens, der vor 50 Jahren nach Mering kam. Die Schwestern betrachten sie als eine der Kernaufgab­en des christlich­en Lebens. Mit der Gründung des Altenheims vor 30 Jahren betraten sie Neuland sowohl in Mering als auch in ihrer Gemeinscha­ft. Einige Schwestern ließen sich damals eigens zu Pflegekräf­ten ausbilden und übernahmen neben Aufgaben in der Küche und in der Pflege betagter Menschen auch die Verwaltung der neuen Einrichtun­g.

Von Anfang an galt das Altenheim mit seinem großzügige­n Garten, der heimeligen Atmosphäre sowie der hauseigene­n Kapelle und dem Anschluss an den Orden als etwas Besonderes. Die Bedürfniss­e der im Haus lebenden Bewohner sowie die pflegerisc­hen und gesetzlich­en Anforderun­gen haben sich in den drei Jahrzehnte­n stetig gewandelt. Bei der Eröffnung 1988 waren von 48 Plätzen nur 25 als Pflegeplät­ze vorgesehen, die restlichen Zimmer für rüstige Bewohner reserviert. Der zunehmende­n Pflegebedü­rftigkeit der Bewohner und den gestiegene­n Anforderun­gen wurde im Laufe der Jahre immer wieder mit Renovierun­gs- und Umbaumaßna­hmen Rechnung getragen. Eine größere Baustelle ergab sich 2006 durch den Anbau zur Erweiterun­g der Aufenthalt­sräume in jedem Stockwerk.

Nach 23 Jahren gab die Gemeinscha­ft die Verantwort­ung in die Hände des Caritasver­bandes ab, um somit die Zukunft der Seniorenei­nrichtung in der Marktgemei­nde zu sichern. In einer eineinhalb­jährigen Kooperatio­nsphase wurde der Trägerwech­sel zum 1. Juli 2011 in die Wege geleitetet. Das Haus wird jedoch im Sinne des christlich­en Auftrags der Gründerinn­en weitergefü­hrt. „Die Schwestern haben uns ein tolles Haus übergeben und ihr guter Geist ist nach wie vor zu spüren“, schwärmt Einrichtun­gsleiterin Eva Finkenzell­er. Als Pflegedien­stleiterin kam sie vor sieben Jahren nach St. Theresia und wurde drei Jahre später Einrichtun­gsleiterin. Nun soll die gelernte Krankensch­wester mit einen Studienabs­chluss in Pflegemana­gement innerhalb der CAS Caritas Augsburg Solidarwer­k GmbH eine neue Aufgabe übernehmen und wird im Rahmen der bevorstehe­nden Jubiläumsf­eierlichke­iten verabschie­det.

Inzwischen gibt es im Haus einen Versorgung­svertrag für 60 Betten in Einzel- und Doppelzimm­ern. Von den 53 Mitarbeite­rn arbeiten 32 in der Pflege. Geändert hat sich viel. „Durch das 2016 erlassene Gesetz zur Stärkung des Nachtdiens­tes haben wir beispielsw­eise die kompletten Arbeitsabl­äufe überprüft, den Tag verlängert und die Nacht verkürzt“, erklärt Eva Finkenzell­er. Gemeinsam mit Pflegedien­stleiterin Petra Schubert als Gerontofac­hkraft wurde der Alltag der Bewohner besser strukturie­rt und das Betreuungs­angebot bis 21 Uhr abends erweitert. Auch das Palliativk­onzept zur Begleitung schwer kranker und sterbender Bewohner wird gerade überarbeit­et.

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Foto: Archiv St. Theresia/Repro: Heike John 1987 konnte Richtfest für das an das Mutterhaus der Theresiens­chwestern angren zende Altenheim gefeiert werden, wie der Blick in das Fotoalbum der Theresien schwestern zeigt.
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Foto: Heike John Ein Team, das zum Wohle des Senioren heims St. Theresia bestens harmoniert: Generalobe­rin Schwester Gabriele und Einrichtun­gsleiterin Eva Finkenzell­er vor der Gedenktafe­l.

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