Friedberger Allgemeine

Wasserfest, ausdauernd, vielseitig

Ein Kanufahrer, ein Triathlet und eine Neunkämpfe­rin stehen für die Monate Juli und August zur Wahl. Die Leser haben in der Hand, wer den Titel bekommt

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Friedberg Nun ist es wieder soweit. Die Leserinnen und Leser der

Friedberge­r Allgemeine­n entscheide­n, wer zum Sportler der Monate Juli und August gekürt wird. Die Redaktion stellt wieder drei erfolgreic­he Kandidaten zur Wahl. Wie es funktionie­rt, steht im unten stehenden Kasten. Die Abstimmung läuft bis Donnerstag, 27. September.

● Julian Lindolf Seit er etwa acht Jahre alt ist, begeistert sich der 17-jährige Julian Lindolf für den Kanusport. Alles begann am Autobahnse­e in Augsburg. Der Friedberge­r war dort zum Tauchen. Im alten Vereinshei­m entdeckte er ein Kanu und drehte eine Runde über den See. „Danach habe ich meine Eltern gebeten, ob ich das nicht irgendwie im Verein machen kann“, sagt er. Seine Mutter kannte die Olympiasie­gerin und Weltmeiste­rin Elisabeth MichelerJo­nes aus Friedberg und bald wurde Lindolf Mitglied bei Kanu Schwaben Augsburg. „Das mit den Wettkämpfe­n ging schon relativ früh los“, erinnert sich der 17-Jährige. Inzwischen hat Lindolf, der die Fachobersc­hule in Friedberg besucht, schon einige Erfolge im Canadier Einer gesammelt. In dem Boot sitzt der Fahrer auf seinen Knien und nutzt ein Paddel mit einem Blatt. „Es ist technisch schwerer zu lernen“, sagt Lindolf. Kajak mit dem Doppelpadd­el sei er aber auch bereits gefahren. Einen seiner größten Erfolge erzielte Lindolf zuletzt bei den Europameis­terschafte­n im slowakisch­en Bratislava mit dem Canadier-Einer-Team. Hier holte er mit der Mannschaft die Bronze-Medaille. Zudem hat er am Wochenende nachgelegt. Bei der deutschen Meistersch­aft im Kanuslalom in Markkleebe­rg gewann er den deutschen Meistertit­el in der Klasse der C1-Junioren. ● Wolfgang Geiger Der Kissinger Wolfgang Geiger liebt sportliche Herausford­erungen. Über 200 Kilometer in drei verschiede­nen Sportarten in möglichst kurzer Zeit zu bewältigen, spornt den 66-jährigen Triathlete­n an. „Ich mag die Vielseitig­keit“, sagt er. Eigentlich begeistert­e sich Geiger als junger Mann für eine andere Sportart. Lange spielte er Fußball beim Kissinger SC, mit 40 verletzte er sich aber am Knie. Dann fing er mit dem Jogging an und lief knapp ein Jahr später seinen ersten Marathon. An über 40 Marathonre­nnen nahm er teil, bis er 60 Jahre alt wurde. Dann kaufte er sich ein gebrauchte­s Rennrad und begann mit dem Radfahren. „Und aus der Kombinatio­n von Laufen und Radfahren ist es dann der Triathlon geworden“, sagt er. Seinen bisher größten Erfolg feierte der 66-Jährige beim Ironman Hamburg Ende Juli: Er wurde deutscher Meister in seiner Altersklas­se. Am Tag vor dem Rennen wurde klar, das aus dem Triathlon ein Duathlon werden muss: Das Schwimmen wurde abgesagt, Grund dafür war die zu hohe Konzentrat­ion von gesundheit­sgefährden­den Blaualgen in der Alster. Für Geiger eigentlich ein Vorteil, weil das Schwimmen seine schwächste Disziplin ist. „Anderersei­ts habe ich mich schon geärgert, weil es einfach kein richtiger Ironman mehr war“, sagt er. Trotz der enormen Hitze an dem Tag erreichte er mit 20 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatz­ierten nach 10:49 Stunden das Ziel und sicherte sich den deutschen Meistertit­el.

● Martina Hierle Der Bayerische Turnverban­d beschreibt die JahnWettkä­mpfe als „Königsdisz­iplin unter den turnerisch­en Mehrkämpfe­n“. Die 31-jährige Martina Hierle begann beim Turnverein Prittrichi­ng mit dem klassische­n Gerätturne­n. Vor knapp zehn Jahren stieß sie dann aber auf den Jahn-Neunkampf und war prompt begeistert. Inzwischen ist die Systeminge­nieurin nicht nur aufgrund ihres Berufes, sondern auch wegen ihrem Sport viel unterwegs. „Mir gefällt die Vielseitig­keit. Theoretisc­h kann man jeden Tag mit etwas neuem beginnen.“Der Neunkampf besteht aus den Sportarten Leichtathl­etik, Gerätturne­n und Wasserspor­t. Aus diesen Sportarten müssen die Athleten jeweils drei Diszipline­n absolviere­n. Hierle ist inzwischen eine der erfolgreic­hsten Jahn-Neunkämpfe­rinnen in Bayern, sie gewann in diesem Jahr die bayerische Meistersch­aft in ihrer Altersklas­se. Zudem legte sie am Wochenende noch einen drauf. Bei den deutschen Mehrkampfm­eisterscha­ften in Einbeck erreichte sie den dritten Platz. „Das war eindeutig mein größter persönlich­er Erfolg in meiner Neunkampf-Karriere“, sagt sie.

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Archivfoto: Geiger Der Kissinger Triathlet Wolfgang Geiger beweist beim Laufen, Radfah ren und Schwimmen stets Ausdauer.
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Achivfoto: Hierle Martina Hierle vom TV Prittrichi­ng hat sich dem Jahn Neunkampf ver schrieben und ist darin bayerische Meisterin.
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Archivfoto: Thomas Schlund Der Friedberge­r Julian Lindolf sammelt mit dem Canadier Einer Titel. Nun ist er deutscher Meister geworden.

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