Wasserfest, ausdauernd, vielseitig
Ein Kanufahrer, ein Triathlet und eine Neunkämpferin stehen für die Monate Juli und August zur Wahl. Die Leser haben in der Hand, wer den Titel bekommt
Friedberg Nun ist es wieder soweit. Die Leserinnen und Leser der
Friedberger Allgemeinen entscheiden, wer zum Sportler der Monate Juli und August gekürt wird. Die Redaktion stellt wieder drei erfolgreiche Kandidaten zur Wahl. Wie es funktioniert, steht im unten stehenden Kasten. Die Abstimmung läuft bis Donnerstag, 27. September.
● Julian Lindolf Seit er etwa acht Jahre alt ist, begeistert sich der 17-jährige Julian Lindolf für den Kanusport. Alles begann am Autobahnsee in Augsburg. Der Friedberger war dort zum Tauchen. Im alten Vereinsheim entdeckte er ein Kanu und drehte eine Runde über den See. „Danach habe ich meine Eltern gebeten, ob ich das nicht irgendwie im Verein machen kann“, sagt er. Seine Mutter kannte die Olympiasiegerin und Weltmeisterin Elisabeth MichelerJones aus Friedberg und bald wurde Lindolf Mitglied bei Kanu Schwaben Augsburg. „Das mit den Wettkämpfen ging schon relativ früh los“, erinnert sich der 17-Jährige. Inzwischen hat Lindolf, der die Fachoberschule in Friedberg besucht, schon einige Erfolge im Canadier Einer gesammelt. In dem Boot sitzt der Fahrer auf seinen Knien und nutzt ein Paddel mit einem Blatt. „Es ist technisch schwerer zu lernen“, sagt Lindolf. Kajak mit dem Doppelpaddel sei er aber auch bereits gefahren. Einen seiner größten Erfolge erzielte Lindolf zuletzt bei den Europameisterschaften im slowakischen Bratislava mit dem Canadier-Einer-Team. Hier holte er mit der Mannschaft die Bronze-Medaille. Zudem hat er am Wochenende nachgelegt. Bei der deutschen Meisterschaft im Kanuslalom in Markkleeberg gewann er den deutschen Meistertitel in der Klasse der C1-Junioren. ● Wolfgang Geiger Der Kissinger Wolfgang Geiger liebt sportliche Herausforderungen. Über 200 Kilometer in drei verschiedenen Sportarten in möglichst kurzer Zeit zu bewältigen, spornt den 66-jährigen Triathleten an. „Ich mag die Vielseitigkeit“, sagt er. Eigentlich begeisterte sich Geiger als junger Mann für eine andere Sportart. Lange spielte er Fußball beim Kissinger SC, mit 40 verletzte er sich aber am Knie. Dann fing er mit dem Jogging an und lief knapp ein Jahr später seinen ersten Marathon. An über 40 Marathonrennen nahm er teil, bis er 60 Jahre alt wurde. Dann kaufte er sich ein gebrauchtes Rennrad und begann mit dem Radfahren. „Und aus der Kombination von Laufen und Radfahren ist es dann der Triathlon geworden“, sagt er. Seinen bisher größten Erfolg feierte der 66-Jährige beim Ironman Hamburg Ende Juli: Er wurde deutscher Meister in seiner Altersklasse. Am Tag vor dem Rennen wurde klar, das aus dem Triathlon ein Duathlon werden muss: Das Schwimmen wurde abgesagt, Grund dafür war die zu hohe Konzentration von gesundheitsgefährdenden Blaualgen in der Alster. Für Geiger eigentlich ein Vorteil, weil das Schwimmen seine schwächste Disziplin ist. „Andererseits habe ich mich schon geärgert, weil es einfach kein richtiger Ironman mehr war“, sagt er. Trotz der enormen Hitze an dem Tag erreichte er mit 20 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten nach 10:49 Stunden das Ziel und sicherte sich den deutschen Meistertitel.
● Martina Hierle Der Bayerische Turnverband beschreibt die JahnWettkämpfe als „Königsdisziplin unter den turnerischen Mehrkämpfen“. Die 31-jährige Martina Hierle begann beim Turnverein Prittriching mit dem klassischen Gerätturnen. Vor knapp zehn Jahren stieß sie dann aber auf den Jahn-Neunkampf und war prompt begeistert. Inzwischen ist die Systemingenieurin nicht nur aufgrund ihres Berufes, sondern auch wegen ihrem Sport viel unterwegs. „Mir gefällt die Vielseitigkeit. Theoretisch kann man jeden Tag mit etwas neuem beginnen.“Der Neunkampf besteht aus den Sportarten Leichtathletik, Gerätturnen und Wassersport. Aus diesen Sportarten müssen die Athleten jeweils drei Disziplinen absolvieren. Hierle ist inzwischen eine der erfolgreichsten Jahn-Neunkämpferinnen in Bayern, sie gewann in diesem Jahr die bayerische Meisterschaft in ihrer Altersklasse. Zudem legte sie am Wochenende noch einen drauf. Bei den deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Einbeck erreichte sie den dritten Platz. „Das war eindeutig mein größter persönlicher Erfolg in meiner Neunkampf-Karriere“, sagt sie.