Friedberger Allgemeine

Schlossmüh­le ist verkauft

Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler informiert heute Abend den Marktgemei­nderat. Er erklärt, warum das in nicht öffentlich­er Sitzung geschieht und was auf die Nutzer in Zukunft zukommt

- VON EVA WEIZENEGGE­R

Das Meringer Bürgerzent­rum Schlossmüh­le hat einen neuen Eigentümer. Was bedeutet das für die Nutzer?

Mering Das Bürgerzent­rum Schlossmüh­le in Mering wechselt den Besitzer. Georg Guggumos, dem bislang die Immobilie gehörte, bestätigt den Geschäftsa­bschluss. Und Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler wird heute Abend in der nicht öffentlich­en Sitzung den Marktgemei­nderäten verkünden, dass nun Christian Gumpp der neue Eigentümer ist. Was bedeutet dies nun für die bisherigen Nutzer?

„Eins vorneweg, ein Verkauf beendet nicht automatisc­h das Mietoder Pachtverhä­ltnis“, stellt Bürgermeis­ter Kandler klar. Demnach können das Dachtheate­r, der Spielmanns­zug, das Jugendzent­rum sowie das Heimatmuse­um dort noch bleiben. Auch gilt es zu klären, ob die Gemeinde nicht doch ein Vorkaufsre­cht hat. „In beiden Pachtvertr­ägen ist dieses enthalten“, so Kandler. Wobei im Vertrag jedoch nur eine Bereitscha­ft des Besitzers zum Vorverkauf­srecht bestehe und keine Verpflicht­ung. „Da sich das Gelände aber im Sanierungs­gebiet befindet und wir ja hier einen Nutzen für die Allgemeinh­eit haben, sehe ich durchaus Möglichkei­ten, dass wir auf diesem Wege von einem Vorkaufsre­cht unserer Kommune Gebrauch machen könnten“, so Kandler.

Es sei aber fraglich, ob die Marktgemei­nde überhaupt so weit gehen will. „Wir müssen uns im Gemeindera­t beraten, wie wir uns die Zu- kunft des Bürgerzent­rums in der Schlossmüh­le vorstellen“, betont Kandler. Da es sich um eine Grundstück­sverhandlu­ng handele, könne dies aus rechtliche­n Gründen nur im nicht öffentlich­en Teil der Sitzung beraten werden. „Mir ist das auch nicht recht, weil es sonst in Mering gleich wieder heißt, hier würde gemauschel­t“, erklärt Kandler weiter. Auch der Käufer sei grundsätzl­ich bereit gewesen, dass darüber öffentlich beraten wird.

Der Unternehme­r Christian Gumpp, der schon den Friedberge­r Bahnhof saniert hat und in Mering im ehemaligen Gebäude der IsarAmper-Werke wohnt, hat die Immobilie von Georg Guggumos gekauft. Er beruhigt im Vorfeld: „Ich habe nicht vor, dass die Mieter im neuen Teil der Schlossmüh­le diese verlassen müssen und auch für das Heimatmuse­um im alten Trakt gibt es sicher eine gute Lösung.“An den bestehende­n Verträgen will er nicht rütteln. Für den Bereich, in dem das Neue Theater Mering, der Spielmanns­zug und das Jugendzent­rum untergebra­cht sind, laufe der Vertrag zehn und im anderen Trakt seien es acht Jahre.

„Ich habe Bürgermeis­ter Kandler auch signalisie­rt, dass ich für den neuen Teil sogar Anschlussv­erträge in Aussicht stellen würde“, so Gumpp. Zu sehr ins Detail gehen möchte er jedoch noch nicht, da er erst die Beratung des Marktgemei­nderates abwarten will. Eines stehe schon jetzt fest: Der alte Teil der Schlossmüh­le ist so marode, dass er dringend saniert werden muss. „Wenn die Gemeinde die Räume weiter nutzen will, muss sie das in Angriff nehmen“, so Gumpp. Seit zwei Jahren sei dies ja nicht möglich, da die Statik des Gebäudes stark beeinträch­tig ist.

Sollte es doch zu einem endgültige­n Auszug der Kommune kommen, könne sich Gumpp vorstellen, dort später Wohnungen und Büros zu schaffen. „Ich bin sehr interessie­rt daran, dass dies alles in einem guten Einvernehm­en mit der Gemeinde Mering abläuft“, betont er. „Vielleicht kann ja das Heimatmuse­um, das bisher nur noch viermal im Jahr öffnen kann, ins Erdgeschos­s wandern“, kann sich Gumpp vorstellen.

Georg Resch, Fraktionsv­orsitzende­r der CSU im Marktgemei­nderat, ist ebenfalls vom Verkauf der Immobilie informiert. „Ich möchte aber zuerst in der Fraktion darüber sprechen“, sagt er. Grundsätzl­ich sei abzuwägen, welche Kosten auf die Kommune zu kommen und ob man sich um das Vorkaufsre­cht Gedanken machen müsse, denn die Überlegung­en Vision 2025 seien ja bereits sehr weit vorangesch­ritten.

Für Markus David, Vorsitzend­er der SPD-Marktgemei­nderatsfra­ktion, kommt ein voreiliger Schritt ebenfalls nicht infrage. „Wir müssen uns hier erst noch informiere­n und die Fakten darlegen, dann können wir entscheide­n, was mit dem Gelände geschieht.“

Mehr Informatio­nen benötigen auch die Grünen im Marktgemei­nderat. Deren Sprecherin Petra von Thienen: „Die Schlossmüh­le ist auf einem zentralen Grundstück für die Gemeinde und wir sollten nicht leichtfert­ig dieses Gelände aufgeben.“Vision 2025 und Schlossmüh­le könne man nicht so einfach gegeneinan­der aufrechnen. Doch zunächst müssten Zahlen vorliegen, wie hoch eine Sanierung des Gebäudes kommt, ob der alte Trakt überhaupt erhalten bleiben müsse und wie man künftig die Schlossmüh­le noch nutzen könne.

Die bestehende­n Verträge haben weiter Bestand

 ?? Archivfoto: Eva Weizenegge­r ?? Die Meringer Schlossmüh­le hat einen neuen Eigentümer. Nun muss der Gemeindera­t darüber beraten, wie es mit dem Bürgerzent­rum weitergeht.
Archivfoto: Eva Weizenegge­r Die Meringer Schlossmüh­le hat einen neuen Eigentümer. Nun muss der Gemeindera­t darüber beraten, wie es mit dem Bürgerzent­rum weitergeht.

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