Friedberger Allgemeine

Immer für die Jugend auf Achse

Gottfriede Kruppa ist Geschäftsf­ührerin des Kreisjugen­drings, Finanzfach­frau und Impulsgebe­rin. Sie steckt voller Ideen, doch einmal hat es ihr wirklich die Sprache verschlage­n

- VON PETER STÖBICH

Friedberg „Bitte treten Sie ein, ohne zu klingeln“, fordert das Türschild in der Konradinst­raße 4 in Friedberg Besucher auf. Im ersten Stock hat Gottfriede Kruppa ihr Büro, in dem man sie allerdings nicht allzu oft antrifft. Denn die hauptamtli­che Geschäftsf­ührerin des Kreisjugen­drings Aichach-Friedberg (KJR) ist zwischen Pöttmes und Schmiechen auf Achse, um die verbandlic­he Jugendarbe­it und die ehrenamtli­ch Tätigen zu unterstütz­en. Bei der Vollversam­mlung, die Mitte November im evangelisc­hen Gemeindeha­us in Friedberg stattfinde­t, will sie einen Rück- und Ausblick zu ihrer Arbeit geben, die seit Beginn dieses Jahres durch die pädagogisc­he Mitarbeite­rin Alexandra Peschke aus Aichach unterstütz­t wird. „Im Vergleich zu 2016 haben wir 77 Prozent mehr Teilnehmer bei unseren Veranstalt­ungen“, freut sich Kruppa über den steigenden Zuspruch. 95 Kinder nahmen heuer in den Sommerferi­en am Mitmach-Zirkus in Friedberg teil, 71 waren es beim Sommerzelt­lager am Mandlachse­e im Landkreisn­orden. „Und auch unsere Spieletage in der Gemeinde Mering haben viele treue Fans und werden im Februar wiederholt“, kündigt die Geschäftsf­ührerin an.

„Kulturbunt“heißt ein Integratio­nsprojekt, das der KJR gemeinsam mit der Freiwillig­enagentur des Landkreise­s für junge Erwachsene mit Migrations­hintergrun­d organisier­t. Auch fürs kommende Jahr hat sich Kruppa schon allerhand vorgenomme­n: „Wir möchten gern auch in Aichach, Friedberg und Pöttmes Spieletage anbieten, außerdem Tagesangeb­ote wie Fahrten in den Circus Krone oder den Skyline-Park.“Auf dem Programm für 2019 stehen außerdem eine Bildungsfa­hrt nach Berlin, Schulungen für Jugendleit­er sowie ein Erste-Hilfe-Kurs speziell für Kinder und Jugendlich­e.

Mit seinem Jahresetat von 245 000 Euro bezuschuss­t der KJR die Aktionen seiner Mitglieder, aber immer wieder Geld aufzutreib­en, ist nur ein Problem. „Das andere ist die Suche nach qualifizie­rten Betreuern.“Denn viele junge Menschen wollen sich heute nicht mehr langfristi­g für ein unbezahlte­s Ehrenamt zur Verfügung stellen, was auch viele Vereine auf Nachwuchss­uche zu spüren bekommen.

Kruppa betrachtet die Ausbildung ehrenamtli­cher Mitarbeite­r als wichtige Aufgabe, um den Qualitätss­tandard zu halten. „Weil mein Vater Diakon war, habe ich schon früh in der evangelisc­hen Jungschar mitgemacht“, erzählt sie. Nach ihrer Ausbildung zur Erzieherin in Nürnberg arbeitete sie bei den Rummelsber­ger Anstalten mit körperbehi­nderten Kindern. Weitere Stationen waren ihr Sozialpäda­gogik-Studium in Regensburg, die Arbeit mit geistig behinderte­n Erwachsene­n in Deggendorf sowie ein Abstecher nach Wittmund in Ostfriesla­nd. „Dort war ich Geschäftsf­ührerin beim Kinderschu­tzbund, aber dann hat mich doch das Heimweh gepackt.“Und so packte sie erneut ihre Koffer und zog diesmal ins Wittelsbac­her Land.

Beraterin und Finanzfach­frau, Ideenliefe­rantin und Impulsgebe­rin – die Arbeit ist ebenso anspruchsv­oll wie abwechslun­gsreich. „Da bleibt es nicht bei normalen Bürostunde­n in Friedberg, sondern ich bin häufig auch abends und am Wochenende unterwegs.“Ihr Mann Christian hat dafür Verständni­s, denn er war stellvertr­etender KJR-Vorsitzend­er und bekocht im Sommerzelt­lager gern die Teilnehmer. „Den Heiratsant­rag hat er mir bei einer Aufführung der Theatergru­ppe Ottmaring auf offener Bühne gemacht“, erzählt sie, „da war ich erst mal sprachlos, was bei mir selten vorkommt.“Geheiratet wurde heuer in Friedberg – Synergien können bei der Arbeit im Kreisjugen­dring ja nicht schaden.

 ?? Foto: Peter Stöbich ?? Gottfriede Kruppa leitet die Geschäfte des Kreisjugen­drings Aichach Friedberg.
Foto: Peter Stöbich Gottfriede Kruppa leitet die Geschäfte des Kreisjugen­drings Aichach Friedberg.

Newspapers in German

Newspapers from Germany