Sturm legt Bahn lahm
Das Tief Fabienne hinterlässt Spuren im Landkreis-Süden. Bäume stürzen um und in einem Supermarkt geht der Alarm los
Weil ein Baum in Merching auf die Oberleitung der Bahn fiel, musste die Strecke zum Ammersee gesperrt werden. Das war nicht der einzige Sturmschaden.
Aichach Friedberg Kurz nach Mitternacht war es, als ein Baum auf die Oberleitung der Zugverbindung von Merching Richtung Egling stürzte. Die Folgen sind voraussichtlich noch bis Dienstag spürbar, wie die Bahn mitteilte. Laut Bahn sind Prognosen aber schwierig. Die Strecke zwischen Merching und Egling am Ammersee sei auch Dienstagvormittag vermutlich noch gesperrt. Es läuft deshalb Schienenersatzverkehr der Bayerischen Regiobahn mit Bussen und Taxis. Nach Angaben der Polizei Friedberg hing die Leitung in der Bahnhofstraße so weit nach unten, dass die Gefahr bestand, dass größere Fahrzeuge daran hängen bleiben könnten. Vor Ort war auch ein Notfallmanager der DB, der den Zugverkehr einstellte, da die Leitung nicht auf die Schnelle repariert werden konnte. Der Bahnhof wurde laut Polizei gesperrt. Auch die Schranken des Bahnüberganges an der Unterberger Straße/ Bahnhofstraße mussten geschlossen werden. Die Feuerwehr Merching übernahm noch in der Nacht die ersten Aufräumarbeiten und stellte Schilder zur Sperrung und Umleitung des Straßenverkehrs auf.
Merching hatte aber auch sonst gehörig unter dem Sturmtief Fa- zu leiden, das in der Nacht auf Montag vor allem den Süden des Landkreises Aichach-Friedberg heimsuchte, während der Norden kaum Blessuren erlitt. So wurde die Gaube eines Hauses in der Kirchfeldstraße abgerissen, die auf das Nachbargrundstück stürzte und gegen das Nachbarhaus prallte. Die Feuerwehr rückte laut Kommandant Michael Alt mit drei Fahrzeugen und knapp 30 Mann aus, die bis 3.30 Uhr die größten Schäden beseitigten. Mit Unterstützung der Feuerwehr Mering, die ihre Drehleiter und Einsatzkräfte zur Verfügung stellte, konnte der schlimmste Schaden eingedämmt und die beiden beschädigten Häuser konnten notdürf- tig abgedichtet werden. Auch Bürgermeister Martin Walch war vor Ort. Weitere Schäden entstanden vor dem Lärmschutzdamm durch umgestürzte Bäume und im Baugebiet an der St.-Anna- Straße, wo ein Baugerüst stark beschädigt wurde. Entwurzelte Bäume an der Paar waren ebenfalls zu verzeichnen.
Auch Friedberg war von Fabienne betroffen. Schon Sonntagnachmittag ging laut Polizei ein Einbruchsalarm aus einem Verbrauchermarkt in der Augsburger Straße ein. Vor Ort wurde festgestellt, dass eine Nebentür offen stand, aber niemand im Gebäude war. Der Filialleiter erklärte, dass die Tür schon öfters von starken Windböen aufgebienne drückt worden sei. Abends wollte dann eine 47-jährige Frau am Marienplatz in ihr Auto einsteigen. Eine starke Böe riss ihr die geöffnete Tür aus der Hand und diese knallte gegen einen daneben geparkten Pkw. An diesem wurde die hintere rechte Tür beschädigt. Der Marktsonntag und das Synergie-Festival in Friedberg mussten wegen des starken Windes vorzeitig abgebrochen werden. Laut Organisator Hans-Jürgen Trinkl gab es dadurch Einbußen für die Markthändler, die Sicherheit sei jedoch vorgegangen. „Wir waren vorgewarnt, und als dann die Meldung vom Ingenieur kam, dass abgebrochen werden muss, haben wir alles gesichert, was wegfliegen kann.“Dennoch sei es eine erfolgreiche Veranstaltung gewesen, die sich mit dem Synergie-Festival befruchtet habe. „Für uns war der Marktsonntag gelungen, und auch der Großteil der Fieranten war sehr zufrieden. Sie haben die Problematik gesehen, und jeder war froh, wenn er noch alles einpacken konnte,“erklärt Trinkl. Kreisbrandrat Christian Happach bestätigte, dass vor allem der Süden des Wittelsbacher Landes betroffen war. So seien im Raum Mering und Kissing mehrere Bäume umgestürzt und Feuerwehren im Einsatz gewesen. Allerdings sei es nicht zu großen Schäden gekommen.