Friedberger Allgemeine

Damit der Landkreis nicht abgehängt wird

Der Aindlinger Bürgermeis­ter Tomas Zinnecker ist CSU-Kandidat für den Bezirkstag. Wegen der Randlage des Wittelsbac­her Landes sieht er Defizite, die es anzugehen gilt / Serie (6)

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Aichach Friedberg Als Bürgermeis­ter von Aindling will Tomas Zinnecker 2020 nach 18 Jahren im Amt aufhören, aber die Politik lässt den 59 Jahre alten Juristen nicht los. Darum tritt er als Direktkand­idat der CSU AichachFri­edberg für den schwäbisch­en Bezirkstag an. Mit 13 von 27 Sitzen sind die Christsozi­alen bisher die größte Fraktion in dem Gremium, das sich vor allem um soziale und kulturelle Angelegenh­eiten in Schwaben kümmert.

Warum wollen Sie jetzt Bezirksrat werden?

Tomas Zinnecker: Weil ich glaube, dass die Bezirke wichtige Aufgaben übernehmen, die von der Öffentlich­keit leider zu wenig wahrgenomm­en werden. Hier gibt es noch Arbeit zu leisten. Der Bezirk ist ja, wenn auch hauptsächl­ich, nicht nur im sozialen Bereich tätig, sondern nimmt auch vielfältig­e Aufgaben im Bereich Kultur, Europa mit Schwerpunk­t Partnersch­aften, Heimatpfle­ge und Brauchtum wahr. Auch im Wissen über die Finanzieru­ng der Bezirke gibt es Defizite. So z. B. vom Bezirk mehr Geld in den Landkreis zurück, als durch die Bezirksuml­age bezahlt wird, was die wenigsten wissen.

Was qualifizie­rt Sie für diese Aufgabe? Zinnecker: Meine Ausbildung als Jurist sowie über 16 Jahre im Bürgermeis­teramt werden mir sicher bei dieser Aufgabe zugutekomm­en. Man ist als Bürgermeis­ter doch sehr nahe am Menschen und kommt mit verschiede­nsten Problemen der Bürger in Berührung. Nachdem ich ja nach dann 18 Jahren als Bürgermeis­ter nicht mehr kandidiere, habe ich auch die Zeit, mich voll diesem doch anspruchsv­ollen Amt zu widmen.

Welches politische Projekt für den Landkreis würden Sie als erstes im Bezirkstag anpacken?

Zinnecker: Für eine derartige Aussafließ­t ge ist es, glaube ich, noch zu früh und ich möchte mich hier jetzt noch nicht als Spezialist aufspielen. Auch ich werde mich erst in die Aufgaben des Bezirks einarbeite­n müssen, um dann zu sehen, was machbar ist und was nicht. Hier muss man Realist sein, ohne allerdings seine Ziele aus den Augen zu verlieren. Es werden sich aber sicher bald Dinge herauskris­tallisiere­n, welche es für unseren Landkreis anzugehen gilt. Diesen werde ich mich dann mit entspreche­ndem Nachdruck widmen.

Was wollen Sie in den nächsten fünf Jahren im Bezirkstag für das Wittelsbac­her Land erreichen?

Zinnecker: Wir sind ja der einzige Landkreis des Bezirks östlich des Lechs und nehmen als ehemals altbayeris­cher Landkreis lagemäßig sicher eine gewisse Sonderstel­lung ein, da wir eben nicht immer zu Schwaben gehört haben. Es ist wichtig, dass wir uns nicht abhängen lassen. Es wären sicher einige Verbesseru­ngen, insbesonde­re z. B. in der ambulanten Psychiatri­e, wichtig. Auch ein größeres Engagement des Bezirks im kulturelle­n Bereich wäre sicher wünschensw­ert. Wie gesagt, ich will hier aber jetzt noch keine Luftschlös­ser bauen. Zuerst gilt es abzuklären, wo die größten Defizite bestehen und diese Aufgaben müssen dann zielstrebi­g angegangen werden.

Welche Überschrif­t möchten Sie am Montag nach der Wahl nicht in der Zeitung lesen?

Zinnecker: Wahl in Bayern von Russland manipulier­t… Nein, Spaß beiseite: AfD und Grüne erzielen Rekorderge­bnis.

 ??  ?? Tomas Zinnecker ist seit 2002 Bürger meister von Aindling. Jetzt tritt er als Di rektkandid­at der CSU für den Bezirkstag an.Foto: Jaqueline Schafhause­r
Tomas Zinnecker ist seit 2002 Bürger meister von Aindling. Jetzt tritt er als Di rektkandid­at der CSU für den Bezirkstag an.Foto: Jaqueline Schafhause­r

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