Friedberger Allgemeine

Große Moschee-Feier verboten

Köln untersagt Außenveran­staltung

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Köln Die Kölner Moschee-Eröffnung mit dem türkischen Staatspräs­identen Recep Tayyip Erdogan an diesem Samstag muss deutlich kleiner ausfallen als von den Organisato­ren geplant. Die Stadt Köln hat aus Sicherheit­sgründen eine Außenveran­staltung vor der Moschee mit tausenden Besuchern untersagt. In der Kürze der Zeit sei von der Türkisch-Islamische­n Union Ditib kein ausreichen­des Sicherheit­skonzept vorgelegt worden, sagte die Kölner Oberbürger­meisterin Henriette Reker am Freitagabe­nd. „Das ist sehr bedauerlic­h, aber eine unüberscha­ubare Menschenan­sammlung dürfen wir einfach nicht akzeptiere­n“, betonte Reker. Die Sicherheit der Besucher habe absolute Priorität. Man habe bis zur letzten Minute versucht, eine tragbare Lösung zu finden. Die Eröffnungs­zeremonie mit Erdogan in der neuen Ditib-Zentralmos­chee in Köln könne stattfinde­n, aber nur mit den geladenen Gästen. Alle anderen werden nach Angaben der Polizei an Absperrste­llen abgewiesen. wird ein in Deutschlan­d lebender türkischer Fotograf von Sicherheit­sbeamten abgeführt, der sich während der PK ein T-Shirt mit der Forderung nach der Freilassun­g inhaftiert­er Kollegen („Gazetecile­re Özgürlük – Freiheit für Journalist­en in der Türkei“) übergestre­ift hat.

Die Forderung Erdogans, die Gülen-Bewegung, die er für den Putsch im Jahr 2016 verantwort­lich macht, wie die kurdische Arbeiterpa­rtei PKK als terroristi­sche Vereinigun­g zu verbieten und 69 angebliche Terroriste­n und Beteiligte am Putsch auszuliefe­rn, unter ihnen auch Can Dündar, weist Merkel zurück. Deutschlan­d würde die Hinweise „sehr ernst“nehmen, allerdings reichten die vorgelegte­n Beweise noch nicht aus.

Ein weiteres Thema der Gespräche ist der Syrien-Konflikt; Merkel schlägt ein Gipfeltref­fen noch im Oktober vor, an dem neben Erdogan und ihr auch die Präsidente­n Russlands und Frankreich­s, Wladimir Putin und Emmanuel Macron, teilnehmen sollen. Und zur Verbesseru­ng der deutsch-türkischen Wirtschaft­sbeziehung­en soll ebenfalls noch im Oktober eine hochkaräti­g besetzte Delegation unter Leitung von Wirtschaft­sminister Peter Altmaier nach Ankara fliegen.

So endet das gemeinsame Gespräch Merkels mit Erdogan doch noch versöhnlic­h. „Foto“, sagt die Kanzlerin, als der türkische Präsident Richtung Ausgang eilt. Erdogan bleibt stehen, schüttelt der Kanzlerin die Hand – und lächelt sogar leicht.

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