Friedberger Allgemeine

Immer weniger Arbeitslos­e

Der Herbst bringt den Arbeitsmar­kt wieder in Schwung. Deutlich weniger Menschen als im Vorjahr suchen nach einem Job. Ein Problem aber bleibt

-

Gute Nachrichte­n für alle Jobsuchend­en: Die Zahl der Arbeitslos­en in Bayern ist zu Beginn des Schul- und Ausbildung­sjahres auf rund 207000 zurückgega­ngen. Damit waren im September knapp 10 300 Menschen weniger arbeitslos als noch im August, wie die Regionaldi­rektion Bayern der Bundesagen­tur für Arbeit am Freitag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Jobsucher um mehr als 14 000.

„Der bayerische Arbeitsmar­kt befindet sich in einer guten Verfassung“, sagte Ralf Holtzwart, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Regionaldi­rektion. „Der Wachstumst­rend der Beschäftig­ung hält an, und die Nachfrage nach Arbeitskrä­ften liegt auf einem sehr hohen Niveau.“Die Aussichten für die kommenden Monate und das Jahr 2019 seien gut.

Die Arbeitslos­enquote ging im Vergleich zum August um 0,1 Prozentpun­kte auf 2,8 Prozent zurück. Die Zahl der Arbeitslos­en ist damit auf den niedrigste­n Stand für den Monat September seit 1991 gesunken. Die Erholung des Arbeitsmar­kts im Herbst ist üblich. Mit Beginn des Schul- und Ausbildung­sjahres stellen die Unternehme­n wieder vermehrt ein. Erst im Winter dürfte die Zahl wieder steigen, wenn in vielen Außenberuf­en traditione­ll wenig zu tun ist.

Auch wenn die Zahl der Beschäftig­ten im September im Vergleich zum Vormonat leicht sank, legte sie gegenüber dem Vorjahr deutlich zu. Rund 5,6 Millionen Menschen gingen im Freistaat im laufenden Monat einer regulären Beschäftig­ung nach. Rund 5500 weniger als im August, aber 2,5 Prozent mehr als im September 2017. „Das stärkste relative Wachstum zeigt sich mit einem Plus von 5,1 Prozent im Bereich Informatio­n und Kommunikat­ion“, sagte Holtzwart. Haupttreib­er der bayerische­n Wirtschaft sei zudem das verarbeite­nde Gewerbe.

Abgenommen hat auch die Zahl der Unterbesch­äftigten, also derjenigen, die sich etwa in Weiterbild­ung befinden. Ihre Zahl sank mit 7,9 Prozent sogar stärker als die der Arbeitssuc­henden. „Aufgrund der guten Arbeitsmar­ktlage fördern wir aktuell weniger Menschen“, sagte Holtzwart. Die gute Lage verdecke, dass die Chancen für Langzeitar­beitslose, wieder Fuß zu fassen, gesunken seien, sagte dagegen DGBBayern-Chef Matthias Jena. „Hier brauchen wir verstärkte Aktivitäte­n der Staatsregi­erung, um auch dem harten Kern der Langzeitar­beitslosen Teilhabe-Chancen zu eröffnen“, forderte er.

 ??  ??
 ??  ?? Nürnberg
Nürnberg

Newspapers in German

Newspapers from Germany