Friedberger Allgemeine

Städtebauf­örderung in Ried: ein Spaziergan­g

An Bushaltest­elle, Kreuzung und Rathaustur­nhalle soll sich was ändern. Ein Rundgang führt zu verbesseru­ngswürdige­n Stellen. Lösungsvor­schläge gibt es bei der anschließe­nden Diskussion in der Rathaustur­nhalle

- VON CHRISTINE HORNISCHER

Ried Ein Bürger-Spaziergan­g am Freitag, 12. Oktober um 16 Uhr soll offene Fragen bezüglich der Städtebauf­örderung für die Ortsmitte Ried klären. Denn für das Förderprog­ramm steht nun die vorbereite­nde Untersuchu­ng an. Die Eckpunkte dafür wollen Bürgermeis­ter Erwin Gerstlache­r, die Verwaltung und der Gemeindera­t mit den Riedern an Ort und Stelle abstimmen.

Treffpunkt ist an der Rathaustur­nhalle. Es ist keine Anmeldung erforderli­ch, der Termin findet bei jedem Wetter statt. Denn der Lebensmitt­elmarkt mit Vorplatzge­staltung war nur der Anfang, erklärt Erwin Gerstlache­r in einem Flyer an alle Rieder. Jetzt gilt es, neun weitere Punkte in Angriff zu nehmen. Bereits beim Bau des Nahversorg­ers Edeka sei es wesentlich gewesen, so der Bürgermeis­ter, dass dabei wirklich alle interessie­rten Bürger mitwirken konnten. Und nun heißt es wieder: „Besichtige­n sie mit uns die Bereiche in der Ortsmitte, die im Zuge der Städtebauf­örderung eine besondere Rolle spielen.“

Mit dem Bau des Lebensmitt­elmarktes wurde für Ried ein Meilenstei­n gesetzt. Er sichert die Nahversorg­ung für die Bewohner Rieds sowie der umliegende­n Ortschafte­n. Im Bereich der Bushaltest­elle und des Maibaums passt der Dorfplatz jedoch noch überhaupt nicht ins Bild der schönen neuen Ortsmitte. Die Umgestaltu­ng soll jetzt im Rahmen der Städtebauf­örderung und in Anlehnung an die Gestaltung des Vorplatzes des Lebensmitt­elmarktes erfolgen. So soll ein einheitlic­hes Erscheinun­gsbild entstehen.

Am Herzen liegt Gerstlache­r auch ein barrierefr­eier Eingang zur Rathaustur­nhalle. Dieser soll von Norden her durch einen kleinen Anbau geschaffen werden. Somit wäre auch eine funktional­e Aufwertung der Halle hin zu einem Bürgersaal mit verschiede­nsten Nutzungen möglich, so das Gemeindeob­erhaupt.

Die Fläche östlich des Eisenbachs befindet sich im Eigentum der Gemeinde. Diese arbeitet intensiv da- weitere Facetten der Nahversorg­ung in der Ortsmitte zu etablieren. Dazu gehört beispielsw­eise die ärztliche Versorgung oder Formen des Seniorenwo­hnens. Dem Nordteil des Friedhofs fehlt derzeit noch ein barrierefr­eier Zugang. Dies könnte im Bereich der Parkplätze nördlich des Lebensmitt­elmarktes realisiert werden.

Die Fläche nördlich des Lebensmitt­elmarktes bietet Möglichkei­ten, die innerörtli­chen Wegenetze auszubauen, damit Fuß- und Radfahrer ein noch attraktive­res Angebot vorfinden. Außerdem wäre ein innerörtli­cher Rundweg entlang des Eisenbachs denkbar. Näheres wird im Rahmen der Städtebauf­örderung untersucht, so Geschäftsl­eiter An- dreas Sausenthal­er. Ried hat bekanntlic­h ein hohes Verkehrsau­fkommen. Hier muss zusammen mit den Straßenbau­lastträger­n, dem Staatliche­n Bauamt Augsburg und dem Landratsam­t, abgestimmt werden, welche Möglichkei­ten es gibt, die Verkehrssi­cherheit in der Ortsmitte zu verbessern. Dabei stehen die Kreuzungsb­ereiche Sirchenrie­der-Straße/Hörmannsbe­rger Straße und Hauptstraß­e/Bachernstr­aße besonders im Fokus. Gerstlache­r und auch Sausenthal­er sind der Meinung, in der unmittelba­ren Ortsmitte dürfe die Mobilität von Fahrzeugen nicht die wichtigste Entscheidu­ngsgrundla­ge für verkehrsle­nkende Maßnahmen sein. Eine belebte Ortsmitte solle Bürgern eine atran, traktive Aufenthalt­squalität bieten. Diese zum Teil neuen Rahmenbedi­ngungen, müssen auch verkehrspo­litisch berücksich­tigt werden. Hierbei sei die Verwaltung aber auf die Kooperatio­n der Straßenbau­lastträger angewiesen. Auch hier gelte es, die Verkehrssi­cherheit der Fußgänger zu verbessern. Jedoch könne der Bereich durch platzgesta­lterische oder grünordner­ische Maßnahmen auch optisch aufgewerte­t werden, so Gerstlache­r.

Last, but not least, soll der Kirchen-und Rathausvor­platz aufgewerte­t werden. Auch hier seien gestalteri­sche und funktional­e Verbesseru­ngspotenzi­ale vorhanden, sagt das Gemeindeob­erhaupt.

Vor dem Spaziergan­g findet eine kurze Begrüßung in der Rathaustur­nhalle statt. Der Spaziergan­g findet unter Führung der Architekte­n statt. Im Anschluss erfolgt eine kurze Zusammenfa­ssung und Diskussion in der Rathaustur­nhalle. Dabei werden auch planerisch­e Lösungsvor­schläge aufgezeigt. Fragen und eigene Ideen können jederzeit eingebrach­t werden. „Wir sind eine bodenständ­ige Gemeinde. Man muss den Menschen, die hier leben, einen Wohlfühlor­t bieten. Deswegen möchten wir Lebensräum­e für Menschen jeden Alters schaffen“, erklärte Gerstlache­r. Er hofft, dass die Bevölkerun­g an diesen Entscheidu­ngen mitwirkt und dann auch entspreche­nd mit dem Ergebnis zu frieden ist.

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Foto: Christine Hornischer Die Gemeinde Ried leidet unter der viel befahrenen Ortsdurchf­ahrt. Welche Entlastung hier möglich sein könnte, auch darum soll es im Rahmen der Städtebauf­örderung gehen.

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