Damit Bayern auch Bayern bleibt
Erwin Huber springt als Geburtstagsgast zum 60-jährigen Bestehen bei der Kissinger CSU ein
Kissing Wegen einer Aktuellen Stunde im Bundestag musste die Kissinger CSU auf ihren prominenten Geburtstagsgast verzichten. Zum 60-jährigen Bestehen des Ortsverbands konnte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer nur per Videobotschaft aus Berlin gratulieren. Er versprach aber, dass er auf jeden Fall gern einmal in die Gemeinde kommen wolle.
Als Ersatz sprang kurzfristig der ehemalige Staatsminister Erwin Huber ein. Er schaffte das Kunststück, am selben Abend in Landshut und in Kissing zu reden, und kam darum erst mit einiger Verspätung zur Jubiläumsfeier. Ortsvorsitzender Reinhard Gürtner erinnerte in seiner Begrüßung an viele kommunalpolitische Erfolge, die auch mithilfe der CSU erreicht worden seien. „Wir haben zum Wohl des Ortes immer eine sachliche Politik betrieben und setzen im Gemeinderat auf Kooperation statt Opposition!“
Den Kandidaten für die Bezirksund Landtagswahlen diesen Monat leistete Huber kräftig Schützenhilfe und stellte fest: „Die CSU macht Politik ohne hüh und hott!“Der 72-Jährige sitzt schon mehr als die Hälfte seines Lebens im Bayerischen Landtag, war unter anderem Leiter der Staatskanzlei in München und Finanzminister sowie Generalsekretär und Parteivorsitzender der CSU.
In seiner Rede unternahm er einen historischen Exkurs von der Weimarer Republik über das Scheitern der Vierer-Koalition in Bayern bis in die Gegenwart. Für die Wahlen am 14. Oktober rührte er in Kissing die Werbetrommel, „damit Bayern Bayern bleibt“. Die tatsächliche Stimmung unter den Parteimitgliedern hielt er für besser, als es in den Medien und Umfragen dargestellt werde.
Er warnte vor einer DenkzettelMentalität, welche die CSU Stimmen kosten könnte: „Denn es geht um die Stabilität unseres Landes!“Demokratie lebe vom Engagement der Menschen und die seien nicht dazu geschaffen, um sich auf die faule Haut zu legen. Angesichts des globalen Wettbewerbs sei immer mehr Wachstum nötig.
In seiner Rede schnitt Huber unter anderem auch aktuelle Themen an wie Baukindergeld, Ganztagsschule und Polizeiaufgabengesetz sowie Familien- und Flüchtlingspolitik. Wie es nach der Landtagswahl in Bayern weitergehen solle, werde er oft gefragt. „Ich weiß es auch nicht“, sagte Huber, „jedenfalls bin ich jetzt in einem Alter, dass ich nicht mehr lügen muss.“