Friedberger Allgemeine

Es braucht mehr als ein neues Gebäude

- VON CLAUDIA BAMMER claudia.bammer@augsburger-allgemeine.de

Aichach hat ein neues Krankenhau­s. Nach der Eröffnung am Sonntag wird es noch einige Wochen dauern, bis die Patienten in den Neubau umziehen können und Jahrzehnte, bis er bezahlt ist. Und auch, wenn der Bau länger gedauert hat, als ursprüngli­ch geplant, ist die Eröffnung ein Festtag für die Region und den ganzen Landkreis Aichach-Friedberg.

Mit der Entscheidu­ng für den Neubau statt für eine Sanierung hat der Kreistag ein klares Bekenntnis für den Erhalt der Klinik abgegeben. Für die Bürger bedeutet das, dass ihre wohnortnah­e medizinisc­he Versorgung auf Jahrzehnte hinaus gesichert ist. Das neue Gebäude ist technisch auf dem neuesten Stand, die Arbeitsabl­äufe können effiziente­r gestaltet werden, was sowohl dem Personal als auch den Patienten zugutekomm­t. Die Hoffnung, dass mit dem neuen Haus auch in Aichach schwarze Zahlen geschriebe­n werden können, ist begründet. Im Friedberge­r Krankenhau­s ist das mit dem Ausbau auch gelungen.

Das neue Gebäude ist ein großer Schritt, um die Zukunft der Aichacher Klinik zu sichern. Damit ist es aber nicht getan. Auch die gesundheit­spolitisch­en Rahmenbedi­ngungen für die Krankenhäu­ser müssen passen. Den Mangel an Hebammen haben die Schwangere­n im nördlichen Landkreis schon zu spüren bekommen, als die Geburtssta­tion von Ende Juli bis Anfang September wegen Personalno­t geschlosse­n werden musste. In Friedberg wollen die Belegärzte der Geburtshil­fe die steigenden Haftpflich­tprämien nicht mehr allein bezahlen. Krankenhäu­ser wie die Kliniken an der Paar in Aichach und Friedberg und Kommunalpo­litiker können die Ursachen für solche Probleme nicht beseitigen – die große Politik schon.

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