Friedberger Allgemeine

Hip, urban und jugendlich

Jazzclub Augsburg Zur 100. Auxburg Jam Session steht das Publikum dicht an dicht. Ein erst 17-jähriger Pianist ist der heimliche Star des Abends – nicht nur, wenn es nach dem Losglück geht

- VON OLIVER WOLFF

Auch das kann ein Abend mit Jazzmusik sein: hip, urban und jugendlich. Am Dienstagab­end trafen sich im Jazzclub Augsburg Jung und Alt nach Feierabend dicht an dicht gedrängt im schicken Ambiente zur 100. Auxburg Jam Session. Zweimal im Monat findet die Session statt.

Manfred Blaas vom Jazzclub Augsburg plante den musikalisc­hen Teil der Veranstalt­ung und führte durch den Abend. Dabei verriet er: „Ich habe bisher etwa 300 Sessions organisier­t und mich hat noch nie ein Musikerkol­lege hängen gelassen.“Mehr als beachtlich in zweierlei Hinsicht.

In der ersten Hälfte präsentier­ten bekannte Gesichter der Augsburger Jazz-Szene Improvisat­ionen populärer Stücke, darunter ein Bossa nova und ein Blues. Allen voran begeistert­e der erst 19-jährige Theo Kollross, ein äußerst talentiert­er Pianist, das Publikum. Seine unverbrauc­ht lockere Art, zu improvisie­ren, und sein handwerkli­ch perfektes Klavierspi­el demonstrie­rte er in einer Bebop-Version von Gershwins „I Got Rhythm“. Im Gespräch offenbarte Kollross: „Erst seit wenigen Jahren interessie­re ich mich für den Jazz, davor habe ich nur klassische Musik gespielt.“Mittlerwei­le studiert der talentiert­e Jungmusike­r in München Jazzpiano.

Der Sänger Matthias Wolff interpreti­erte mit einer erfrischen­den Art die deutsche Version von „Fly Me To The Moon“von Roger Cicero. Die Besetzung der in der ersten Halbzeit gespielten Stücke bestand des Weiteren aus Robert Vogg (Saxofon, Querflöte), Michael Gerle und Ersin Erkan (Gitarre), Bernhard Funk und Andreas Bauer (Bass), Bastian Walcher und Bernd Haselmann (Klavier), Harry Alt und dem Organisato­r Manfred Blaas (Schlagzeug). Nach der Pause wurden Gäste aus dem Publikum eingeladen, um auf der Bühne zusammen im Freestyle zu musizieren.

Sascha Felber, 1. Vorsitzend­er des Jazzclubs, erklärte im Gespräch, dass die Jazz-Szene in weiten Teilen der Öffentlich­keit als elitär und ungreifbar empfunden werde. Dem gemeinnütz­igen Verein sei es ein besonderes Anliegen, alle Schichten und Altersgrup­pen anzusprech­en und dabei eine Bühne für lokale und internatio­nale Jazzmusike­r zu bieten. Durch die städtische Förderung könne man zudem attraktive Eintrittsp­reise bieten. Man freue sich über jeden neuen Besucher.

Ein Highlight des Abends war die Verlosung einer einjährige­n kostenlose­n Mitgliedsc­haft im Jazzverein an fünf Personen im Publikum unter 25 Jahren. Gesponsert wurde die Aktion von Wolfgang Lackerschm­id, einer Augsburger Jazzgröße. Obwohl überrasche­nd viele junge Besucher anwesend waren, ging die erste Ziehung an Theo Kollross, den heimlichen Star des Abends. Das Losglück hat er sich mehr als verdient.

 ?? Foto: Wolff ?? Spärlich, aber stimmungsv­oll beleuchtet, wie es sich für einen Jazzclub gehört. Die 100. Auxburg Jam Session.
Foto: Wolff Spärlich, aber stimmungsv­oll beleuchtet, wie es sich für einen Jazzclub gehört. Die 100. Auxburg Jam Session.

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