Stabile Preise für Wasser und Abwasser
Versorgung Nur wer einen neuen Anschluss braucht, muss ab Januar mehr bezahlen
Friedberg Die Preise für Wasser und Abwasser in Friedberg bleiben stabil – trotz hoher Summen, die die Stadtwerke in den kommenden Jahren investieren müssen. Obwohl die Anlagen ständig erweitert und modernisiert werden, gibt es doch in einigen Bereichen Defizite; etwa beim Speichervolumen, das dem wachsenden Verbrauch angepasst werden muss. Oder bei den Förder- und Aufbereitungsanlagen, die zum Beispiel in Stätzling noch aus dem Jahr 1968 stammen.
Grundsätzlich kann nach Angaben von Stadtwerke-Chef Holger Grünaug mit den aktuell genehmigten Fördermengen der Brunnen in Friedberg und Stätzling der Wasserbedarf auch in 20 Jahren noch abgedeckt werden. Derzeit liegt er bei rund 1,3 Millionen Kubikmeter im Jahr, für 2037 wird mit einem Bedarf von 1,6 Millionen Kubik gerechnet. Das entspricht einer jährlichen Steigerung von einem Prozent.
Die Stadt kann den Bedarf fast ausschließlich mit ihren eigenen Brunnen decken, nur ein Anteil von vier Prozent wird über die Notverbünde mit den Stadtwerken Augsburg und der Adelburggruppe bezogen. Dennoch sind in den kommenden Jahren hohe Investitionen nötig. Allein um das Trinkwassernetz dauerhaft zu erhalten, müssen jedes Jahr 1,5 Prozent der Leitungen ausgetauscht werden. Bei einer Gesamtlänge von 175 Kilometer sind das 2600 Meter pro Jahr. Mit jedem Neubaugebiet kommen außerdem weitere Leitungen hinzu.
Grünaug stellte im zuständigen Ausschuss des Stadtrats dazu eine Generalplanung vor, die bei den Politikern auf Zustimmung stieß. Das Programm soll Zug um Zug umgesetzt werden. Insgesamt sind bis zu 13 Millionen Euro nötig. Trotz des hohen Investitionsbedarfs hatte er aber auch eine gute Nachricht parat: Für die Verbraucher bleiben die Bezugspreise in den kommenden drei Jahren stabil.
● Wasser Die Grundgebühr liegt unverändert bei 30 Euro im Jahr, die Verbrauchsgebühr bei 1,20 Euro pro Kubikmeter Wasser. Wer allerdings einen neuen Hausanschluss braucht, muss tiefer in die Tasche greifen. Die Herstellungsbeiträge steigen pro Quadratmeter Grundstücksfläche von 1,50 Euro auf zwei Euro, für die Geschossfläche werden vom neuen Jahr an 8,50 Euro statt bisher acht Euro fällig. Das bringt den Friedberger Stadtwerken jährliche Mehreinnahmen von rund 60 000 Euro.
● Abwasser Ähnliches schlägt der Leiter der Friedberger Stadtwerke auch für die Abwasserbeseitigung vor. Die Grundgebühr bleibt unverändert bei 30 Euro im Jahr, für das Regenwasser sind weiterhin 30 Cent pro Kubikmeter und für das Schmutzwasser 1,60 pro Kubikmeter fällig. Allerdings steigen auch hier die Herstellungsbeiträge. Sie liegen künftig bei sechs Euro je Quadratmeter Grundstücksfläche (bisher 5,50 Euro) und bei 15 Euro je Quadratmeter Geschossfläche (bisher 14 Euro). Die Mehreinnahmen beziffert Grünaug auf etwa 90 000 Euro.