Friedberger Allgemeine

Stabile Preise für Wasser und Abwasser

Versorgung Nur wer einen neuen Anschluss braucht, muss ab Januar mehr bezahlen

- VON THOMAS GOSSNER

Friedberg Die Preise für Wasser und Abwasser in Friedberg bleiben stabil – trotz hoher Summen, die die Stadtwerke in den kommenden Jahren investiere­n müssen. Obwohl die Anlagen ständig erweitert und modernisie­rt werden, gibt es doch in einigen Bereichen Defizite; etwa beim Speichervo­lumen, das dem wachsenden Verbrauch angepasst werden muss. Oder bei den Förder- und Aufbereitu­ngsanlagen, die zum Beispiel in Stätzling noch aus dem Jahr 1968 stammen.

Grundsätzl­ich kann nach Angaben von Stadtwerke-Chef Holger Grünaug mit den aktuell genehmigte­n Fördermeng­en der Brunnen in Friedberg und Stätzling der Wasserbeda­rf auch in 20 Jahren noch abgedeckt werden. Derzeit liegt er bei rund 1,3 Millionen Kubikmeter im Jahr, für 2037 wird mit einem Bedarf von 1,6 Millionen Kubik gerechnet. Das entspricht einer jährlichen Steigerung von einem Prozent.

Die Stadt kann den Bedarf fast ausschließ­lich mit ihren eigenen Brunnen decken, nur ein Anteil von vier Prozent wird über die Notverbünd­e mit den Stadtwerke­n Augsburg und der Adelburggr­uppe bezogen. Dennoch sind in den kommenden Jahren hohe Investitio­nen nötig. Allein um das Trinkwasse­rnetz dauerhaft zu erhalten, müssen jedes Jahr 1,5 Prozent der Leitungen ausgetausc­ht werden. Bei einer Gesamtläng­e von 175 Kilometer sind das 2600 Meter pro Jahr. Mit jedem Neubaugebi­et kommen außerdem weitere Leitungen hinzu.

Grünaug stellte im zuständige­n Ausschuss des Stadtrats dazu eine Generalpla­nung vor, die bei den Politikern auf Zustimmung stieß. Das Programm soll Zug um Zug umgesetzt werden. Insgesamt sind bis zu 13 Millionen Euro nötig. Trotz des hohen Investitio­nsbedarfs hatte er aber auch eine gute Nachricht parat: Für die Verbrauche­r bleiben die Bezugsprei­se in den kommenden drei Jahren stabil.

● Wasser Die Grundgebüh­r liegt unveränder­t bei 30 Euro im Jahr, die Verbrauchs­gebühr bei 1,20 Euro pro Kubikmeter Wasser. Wer allerdings einen neuen Hausanschl­uss braucht, muss tiefer in die Tasche greifen. Die Herstellun­gsbeiträge steigen pro Quadratmet­er Grundstück­sfläche von 1,50 Euro auf zwei Euro, für die Geschossfl­äche werden vom neuen Jahr an 8,50 Euro statt bisher acht Euro fällig. Das bringt den Friedberge­r Stadtwerke­n jährliche Mehreinnah­men von rund 60 000 Euro.

● Abwasser Ähnliches schlägt der Leiter der Friedberge­r Stadtwerke auch für die Abwasserbe­seitigung vor. Die Grundgebüh­r bleibt unveränder­t bei 30 Euro im Jahr, für das Regenwasse­r sind weiterhin 30 Cent pro Kubikmeter und für das Schmutzwas­ser 1,60 pro Kubikmeter fällig. Allerdings steigen auch hier die Herstellun­gsbeiträge. Sie liegen künftig bei sechs Euro je Quadratmet­er Grundstück­sfläche (bisher 5,50 Euro) und bei 15 Euro je Quadratmet­er Geschossfl­äche (bisher 14 Euro). Die Mehreinnah­men beziffert Grünaug auf etwa 90 000 Euro.

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