Gute Geschäfte auf der Dult
Egal ob Wochenende oder an einem Wochentag: Zwischen den Ständen in der Jakobervorstadt war immer viel los. Vor dem Finale am Sonntag erzählen Händler, was besonders gut lief
Wann auch immer man die Dult in diesem Herbst besuchte – es war viel los. Die Menschen schlenderten gerne durch die Budenstraße in der Jakobervorstadt. Das gefällt auch den Händlern; sie sind noch bis Sonntag da.
„Diese Dult läuft für uns sehr gut, weil das Wetter so schön ist“, sagt Gabriele Vetter von Gardinen Vetter. Unter der Woche sei dieses Jahr besonders viel los, wundert sich die 68-Jährige. Zusammen mit ihrem Mann verkauft sie Gardinenstoffe auf verschiedenen Märkten in Deutschland. Ihr Geschäft führen sie unabhängig von dem Unternehmen Gardinen Vetter aus Augsburg. „Unsere Familie ist schon seit über 50 Jahren auf der Dult.“Da habe man sich seine Stammkundschaft aufbauen können, sagt sie. Die Kunden würden vor allem wegen den Scheibengardinen zu ihrem Verkaufsstand auf der Dult kommen, sagt sie. Seit rund 20 Jahren kommt die Familie Wolf aus Markt Rettenbach mit ihrer Ware nach Augsburg. Für Sohn Manuel Wolf ist es diesen Herbst die „perfekte Dult“. An ihrem Stand kann man kulinarische Spezialitäten wie
Käse, Oliven und Trockenfrüchte kaufen. „Bergkäse geht am besten bei uns“, berichtet der 21-Jährige: „Wegen dem kommen viele zu uns“, sagt er lachend, während er einen Käselaib so groß wie ein Wagenrad in die Höhe hält.
„Gut, wie immer“, sei die Herbstdult 2018 gewesen, sagt Anjo Gruber am Stand für Bürsten und Besen. Seit ungefähr 20 Jahren ist seine Mutter auf der Dult in Augsburg. Heute hilft der 29-Jährige aus. Es „sind viele Leute unterwegs“, sagt Heidi Reichel vom Reichel’s Gewürzstand. Seit 31 Jahren ist die Dult jedes Jahr fest im Terminkalender des Familienbetriebes aus Memmingen eingetragen. „Da hat man seine Stammkunden“, sagt die 56-Jährige. Die Kunden können die Familie stets an derselben Stelle finden. Im Angebot haben sie Tee, Kräuter und selbst zusammengestellte Gewürzmischungen. „Die sind bei uns der volle Renner“, weiß sie zu berichten.
Als „einigermaßen gut“bewertet Leo Pirthauer die Herbst-Dult des Jahres 2018. Seit mehr als 40 Jahren ist er mit seinem Stand „Der Billige Jakob“fester Bestandteil der Michaeli-Dult. Seine Frau Irene Pirthauer begleitet ihn. „Wir haben schönes Wetter gehabt“, nennt der Händler aus dem Landkreis Regensburg als einen Grund für den Besucherandrang. Der gelernte Huf- und Nagelschmied hat vielerlei Kurzwaren im Angebot, die er an einem Stand gleich unterhalb des Vogeltors verkauft. Bei ihm gehen Hosenträger in allen Variationen am besten, sagt er. Schätzungsweise rund 80 Prozent seiner Kundschaft in Augsburg seien Stammkunden. Viele jüngere Kunden würden auf Empfehlung ihrer Großeltern zu ihrem Stand kommen. „Das führt sich eben alles fort“, erklärt Irene Pirthauer dazu. Im nächsten Jahr planen der 85-Jährige und die 69-Jährige, wieder auf die Dult nach Augsburg zu kommen. Er wolle „nicht einrosten“, erklärt er.