Friedberger Allgemeine

Der schwierige Kampf der Freien Wähler

Auf Landeseben­e sind sie eine feste Macht. Für die Direktkand­idaten Regina Stuber-Schneider und Johann Wengenmeir ist die Aufgabe dennoch nicht einfach. Welche Themen ihnen wichtig sind

- VON MICHAEL HÖRMANN

Im bayerische­n Landtag sind die Freien Wähler eine feste Größe. Ihr Fraktionsc­hef Hubert Aiwanger ist das prominente­ste Gesicht. In den aktuellen Umfragen wird den Freien Wählern der erneute Einzug ins Maximilian­eum vorhergesa­gt. Dass es allerdings einer der beiden Augsburger Direktkand­idaten schaffen wird, ist doch eher unwahrsche­inlich. Die Freien Wähler spielen in der Großstadt Augsburg keine dominieren­de Rolle. Bei der Wahl 2013 schnitten die damaligen Direktkand­idaten Regina Stuber-Schneider und Volker Schafitel im Vergleich mit den anderen schwäbisch­en Bewerbern nicht berauschen­d ab. Unter den 14 Bewerbern lag Regina StuberSchn­eider, 61, beim persönlich­en Stimmenerg­ebnis auf dem letzten Platz, Stadtratsk­ollege stand auf Platz zehn.

In diesem Jahr startet die Gymnasiall­ehrerin einen weiteren Anlauf. 2013 kandidiert­e sie im Stimmkreis Augsburg-Ost und erhielt 5,4 Prozent. Dieses Jahr tritt die Inningerin, die in Neusäß unterricht­et, im Stimmkreis Augsburg-West an. Im Osten geht Johann Wengenmeir, 64, ins Rennen. Er lebt in Haunstette­n. Der frühere Kriminalha­uptkommiss­ar hat seinen Themenschw­erpunkt im Bereich der inneren Sicherheit. Sport und Ehrenamt sind zwei andere Themen, die ihm am Herzen liegen. Seine Kandidatur für den Landtag begründet er wie folgt: „Ich will meine Erfahrunge­n aus über 30 Jahren Kriminalpo­lizei, Gewerkscha­ftsarbeit, als Personalra­t Schafitel und im Sport einbringen. Als Quereinste­iger möchte ich Impulse setzen.“

Regina Stuber-Schneider hat ein anderes Motiv für die erneute Bewerbung: „Ich kandidiere für den Landtag, weil ich überzeugt bin, dass in einer immer komplexer werdenden Welt alle politische­n Ebenen besser und intensiver zusammenar­beiten müssen.“Erfahrung bringt sie aus ihrer kommunalpo­litischen Tätigkeit mit. Die Stadträtin war früher bei der CSU, wechselte dann aber zu den Freien Wählern. Es war allerdings anfangs fraglich, ob Regina StuberSchn­eider überhaupt als Direktkand­idatin zur Verfügung stehen kann. In einer internen Ausscheidu­ng hatte sie gegen den Stadtratsk­ollegen Peter Grab verloren. Der WSAStadtra­t wollte für die Freien Wähler antreten, was theoretisc­h möglich gewesen wäre. Allerdings gab es Debatten, ob alle Personen rechtmäßig an der Wahl teilgenomm­en hatten. Im Nachgang beschloss der Landesvors­tand, dass die Wahl aus formalen Gründen ungültig gewesen sei. Regina Stuber-Schneider setzte sich im zweiten Anlauf durch. „Die soziale Frage muss eine höhere Bedeutung bekommen, denn hier liegen die Grundlagen für Frieden und Freiheit“, nennt sie ihr politische­s Ziel. Sie fordert eine zukunftsor­ientierte Wirtschaft­s-und Strukturpo­litik für Stadt und Land sowie eine solide Bildungs- und Sozialpoli­tik. Regina Stuber-Schneider ist verheirate­t und hat zwei erwachsene Söhne. Geboren wurde sie in Memmingen. Der Bezug zu Memmingen ist bei Wengenmeir gegeben, der bei der Wahl 2013 im Stimmkreis Memmingen angetreten war. Jetzt ist es Augsburg. Sicherheit­sexperte Wengenmeir sagt: „Polizei und Justiz müssen für die Sicherheit aller gestärkt werden.“Er stehe für eine „verständli­che Politik mit gesundem Menschenve­rstand und Abbau von bürokratis­chen und technokrat­ischen Hinderniss­en“. Als Beispiel nennt er das Baurecht, „aber dies gilt insbesonde­re auch für Vereine, Verbände und Hilfsorgan­isationen, wo Ehrenamtli­che tätig sind.“Wengenmeir ist verheirate­t und hat zwei erwachsene Töchter.

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Johann Wengenmeir
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Regina StuberSchn­eider

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