80 Jahre, fit und voller Zukunftsvisionen
Merching Auf 80 spannende Jahre blickt Unternehmer Bodo Böhnke aus Merching zurück. Als Gratulanten fanden sich neben Familie und Freunden auch Vertreter der evangelischen und katholischen Gemeinde und Bürgermeister Martin Walch ein. Das turbulente Leben von Bodo Böhnke begann in London, wo sich seine Eltern, die in England lebten, kennenlernten. Doch schon bald waren sie in Großbritannien aufgrund der politischen Verhältnisse in Nazi-Deutschland nicht mehr erwünscht. Sie wurden auf die Isle of Man abgeschoben. Irgendwann landete die Familie in Deutschland, irgendwo in Brandenburg. Seine Mutter „machte mit Bodo rüber in den Westen“, seinen Vater sah er nie mehr. So kam er als Zehnjähriger nach Baden Württemberg und lernte seine erste Fremdsprache: Deutsch. „Eigentlich eher schwäbisch schwätze“, lacht Böhnke. Mit seiner Mutter zog er dann nach Duisburg, machte seinen Volksschulabschluss, absolvierte eine Lehre zum Fernmeldemonteur und holte das Abitur nach. Für Sport fand er dennoch immer Zeit – insbesondere für sein großes Hobby Paddeln, das er bis heute ausübt.
Über einen Arbeitskollegen lernte er seine Frau Gisela kennen: Als diese mit ihm im Kanu vereiste Flüsse und sogar Wildwasser befuhr – obwohl sie damals gar nicht so gut schwimmen konnte –, wusste er: Das ist die Richtige. Da auch sie sehr abenteuerlustig ist und mehrere Auslandsaufenthalte unternahm, hatten die beiden jedoch nur Briefkontakt – einmal die Woche.
Böhnke sah 1965 die Zukunft in der Computertechnologie und bewarb sich bei NCR. Als er nach Großbritannien versetzt wurde, heiratete er seine Gisela und nahm sie mit. Später wurde Böhnke in die Zentrale nach Augsburg versetzt, von wo er Einsätze in aller Welt hatte. Mit einem Zirkel habe man damals einen Kreis gezogen, der den optimalen Wohnraum zwischen Augsburg und München anzeigen sollte – in Merching passte alles perfekt: auch für die beiden Söhne Holger und Thorsten.
1982 ergab es sich, dass er neben der Tätigkeit bei NCR ein eigenes Unternehmen mit weltweitem Handelsnetz aufbaute. Das betreibt er bis heute: „Ich brauche immer neue Herausforderungen!“Aktiv ist er seit 15 Jahren in der Herzsportgruppe, Vorträge und politisches Engagement halten ihn topfit: Vor fünf Jahren bestritt er noch den ViertelMarathon in Friedberg. Und seine Enkel Till und Lola paddeln mittlerweile gerne die Paar hinunter: „Ab Kissing ein Gefühl wie in Kanada!“, schwärmt er. Wildwasser ist übrigens in Planung. (crp)