Alles nur Zufall?
Viel gemeinsam haben die vier Kinder, aus deren Perspektive „Vier Wünsche ans Universum“geschrieben ist, nicht. Virgil ist ein schüchterner Junge, der sich nicht nur in seiner Klasse, sondern auch in seiner überschwänglichen, sportbegeisternden Familie als Außenseiter fühlt. Auch Valencia ist einsam, nicht nur, weil sie taub ist, sondern weil sie einfach zu klug und nachdenklich für ihre Mitschüler ist. Kaori Tanaka dagegen ist eine taffe Zwölfjährige, die sich für eine wiedergeborene Friedenskämpferin aus Bangladesh hält und sich als Wahrsagerin betätigt. Und dann ist da noch der Fiesling Chet Bullens, der es vor allem auf Virgil abgesehen hat. Als Chet Virgil wieder einmal auflauert und sein Meerschweinchen in einen Brunnen wirft, bleibt auch Virgil bei dem Versuch, das Tier zu retten, stecken.
Die Lage scheint für den Jungen aussichtslos, doch dann kreuzen sich auf wundersame Weise die Wege von Valencia und Kaori, und sie begeben sich auf die Suche nach Virgil. Alles nur Zufall? Oder hat doch das Universum seine Hand im Spiel?
Ihren Reiz bekommt diese bezaubernde Geschichte durch die vier Perspektiven, die die amerikanische Autorin Erin Entrada Kelly auf das Geschehen wirft. So kann man als Leser sogar den fiesen Chet verstehen. Berührend und mit großem Ernst schreibt Kelly darüber, wie Freundschaft und Zusammenhalt durch Mut und Vertrauen entstehen – auch wenn man ganz verschieden ist.
Birgit Müller-Bardorff
Erin Entrada Kelly: Vier Wünsche ans Universum
Aus d. Englischen. v. Birgitt Kollmann, dtv,
288 Seiten, 14,95 Euro
– ab 10 Jahre Katja Brandis: Khyona – Im Bann des Silberfalken Arena,
480 Seiten, 18 Euro
– ab 12 Jahre