Maximal flexibel
Schöne neue Arbeitswelt mit Startup-Spirit – was sich hinter dem Trend Coworking verbirgt
Flexibel sein, Gleichgesinnte treffen, ein innovatives und kreatives Umfeld finden: Coworking wird immer beliebter. Die sogenannten Coworking Spaces bieten die Möglichkeit, inspirierende Schnittstellen zwischen etablierten Unternehmen und der dynamischen Startup-Szene zu erschließen.
Die Idee des „Coworking“kommt ursprünglich von der amerikanischen Westküste und ist noch ein relativ junges Phänomen in Deutschland. Doch der Markt wächst rasant und ist Bestandteil des Arbeitslebens vieler junger Unternehmer der Digital- und Kreativszene. Die Flächenangebote an den sieben größten deutschen Immobilienstandorten haben sich im Jahr 2017 auf 200000 Quadratmeter verfünffacht. Laut einer Studie des Immobiliendienstleisters Colliers International wird dieser Trend anhalten. Flexible Arbeitsplätze werden zu einem festen Bestandteil in deutschen Städten.
Neues entsteht häufig aus zufälligen Begegnungen und Gesprächen. Es sind die informellen Wege, die zu den notwendigen neuen Kontakten für Inspiration und Erkenntnisgewinn führen. Häufig scheitern Innovationsprojekte an den starren und hierarchischen Strukturen von etablierten Unternehmen. Deshalb ist es sinnvoll, hin und wieder Personen und Teams strukturell und räumlich von ihrem täglichen Arbeitsumfeld zu entfernen und in neue Arbeitsumgebungen einzubetten.
Dennoch zeigen die Erfahrungen in Deutschland, dass sich Unternehmen vor allem aus den folgenden Gründen in Coworking Areas einmieten: maximale Flexibilität, gute technische Infrastruktur und Lage der Zentren. Auch der Büromangel in deutschen Innenstädten lässt die Nachfrage nach derartigen Angeboten steigen.
Beim Coworken mietet man lediglich einen Arbeitsplatz und teilt sich die Bürofläche mit anderen. Somit entsteht eine bunte Mischung kreativer Köpfe. Dies ist auch für Selbstständige ein großer Vorteil. Denn Co- worken bedeutet „work for yourself, not by yourself“. Der Austausch mit anderen fördert die Kreativität und Produktivität.
Die größten Vorteile sind die Vernetzung mit Gleichgesinnten und die Nutzung der vorhandenen Büroarchitektur mit allen notwendigen technischen Ausstattungen, die heutzutage wichtig sind. Durch den Teilungsgedanken werden zusätzlich Kosten gesenkt – ein positiver Nebeneffekt. Den Coworkern wird im Regelfall ein Rundum-sorglos-Paket angeboten, also beispielsweise mit Kaffee(-Automat), Paketannahme, Veranstaltungsund Vernetzungsangebote sowie Team-, Meeting-, Telefon- und Projekträumen.
Auch Firmen nutzen CoworkingArbeitsplätze, um beispielsweise ihre eigenen Büroflächen in Hochphasen zu erweitern oder um den dort eingesetzten Mitarbeitern neue Perspektiven zu ermöglichen und ihre Kreativität zu fördern. Aber momentan besteht bei vielen Unternehmen noch ein Hemmnis, diese neuen Ansätze auszuprobieren. Dabei kann der Startup-Spirit, den Coworking Spaces versprühen, insbesondere den etablierten Unternehmen neue Möglichkeiten eröffnen, und der hier stattfindende Wissensaustausch kann zu Innovationen führen.
Die Autoren arbeiten bei der ITGründerzentrum GmbH|Digitales Zentrum Schwaben (DZ.S).