Friedberger Allgemeine

Mering hofft auf die Trendwende

Der Erfolg gegen den Aufsteiger aus Garmisch-Partenkirc­hen war eminent wichtig. Bezirkslig­isten treten auf der Stelle. Merching darf wieder jubeln

- VON PETER KLEIST

Friedberg/Mering Im Fußball ist oft die Rede von souveränen, glückliche­n oder „dreckigen“Siegen – beim SV Mering war am Wochenende einer der Kategorie „wichtig“, besser gesagt „eminent wichtig“, zu bejubeln.

Mit 2:0 gewann die Elf des Trainer-Duos Gerhard Kitzler und Christian Cappek gegen den 1. FC Garmisch-Partenkirc­hen. Zwar liegen die Rot-Weißen damit immer noch auf einem Relegation­splatz in der Landesliga Südwest, doch macht sich beim MSV langsam die Hoffnung auf eine Trendwende breit. „Der Sieg war wirklich eminent wichtig, und das nicht nur im Hinblick auf die anderen Ergebnisse, sondern vor allem im Hinblick auf uns selbst. Ich denke, wir haben unsere alten Tugenden wiederentd­eckt und ich hoffe, dass es jetzt so weitergeht“, meinte Trainer Gerhard Kitzler. Die Mannschaft habe kompakt gestanden, die Abwehr war stabil – freuten sich die MSV-Coaches. Vor allem die beiden Top-Torjäger der Werdenfels­er – Maximilian Berwein und Franz Fischer, die gemeinsam 23 der bislang 28 Garmischer Tore erzielt hatten – kamen in Mering überhaupt nicht zur Geltung. „Bajram Gocevic und Stefan Wiedemann haben das im Verbund mit allen anderen ausgezeich­net gemacht, die haben sie komplett aus dem Spiel genommen“, analysiert­e Kitzler. Der wünscht sich nun, dass es so weitergehe­n möge. „Langsam kommen auch die Urlauber wieder in den Fitnesszus­tand, den wir anstreben, die Situation wird also besser“, so der MSV-Coach. In Kaufbeuren am Wochenende wollen die Meringer in jedem Fall den nächsten Dreier nachlegen.

Einen Dreier hätten auch die beiden Landkreis-Vertreter in der Bezirkslig­a Süd eingefahre­n, doch daraus wurde nichts. Der FC Stätzling holte beim 1:1 bei Viktoria Buxheim ebenso nur einen Punkt wie der Kissinger SC, der sich mit dem gleichen Resultat zu Hause vom TV Erkheim trennte. Und beide Trainer trauerten im Nachhinein vergebenen Chancen nach. „Das war wie im letzten Spiel: Wir lassen einfach zu viele Chancen liegen. Letztlich muss man sagen, dass wir da zwei Punkte verloren haben“, meinte Stätzlings Trainer Alex Bartl. Wieder einmal fielen mit Max Heiß und Manuel Tutschka zwei Akteure kurzfristi­g aus. Und es spielt auch die Unruhe um den Wechsel an der Abteilungs- spitze – Michael Baumeister trat ja zurück, Manfred Endraß übernahm – eine Rolle. „Das muss jeder mit sich ausmachen, wir müssen uns auf das Sportliche konzentrie­ren“, sagte der Coach lapidar.

Von einem letzten Endes „vielleicht gerechten“Unentschie­den sprach Kissings Trainer David Bulik – vor allem in der zweiten Halbzeit sei man von Erkheim schon schwer in die Defensive gedrückt worden. „Doch wir müssen das Spiel in den ersten 20 bis 30 Minuten entscheide­n, da hatten wir Chancen, um 3:0 oder gar 4:0 führen zu können“, ärgerte sich der Trainer. Allerdings bewahrte KSC-Keeper Daniel Sedlmeir sein Team schon vor der Pause vor dem Ausgleich, als er einen Elfmeter von Fabian Krogler sensatione­ll abwehrte. Der Punkt hilft dem KSC nicht weiter. „Wir müssen nach unten schauen, es hängt alles eng zusammen und am Wochenende muss gegen Sonthofen II unbedingt ein Sieg her“, forderte der KSC-Coach.

Den haben die beiden Friedberge­r Kreisligis­ten in der Gruppe Ost am Wochenende eingefahre­n – der BC Rinnenthal mit einem souveränen 5:0 beim Aufsteiger TSV Burgheim, der TSV Friedberg nicht minder überzeugen­d mit 1:0 im Spitzenspi­el beim TSV Pöttmes, der zu Saisonbegi­nn als einer der ganz heißen Titelkandi­daten gehandelt worden war. Die Elf von TSV-Trainer Ali Dabestani musste dabei mit Patrick Bülles, Marko Mladenovic und Marcel Pietruska drei Offensivkr­äfte ersetzen, die zusammen 16 Tore auf dem Konto haben. „Ich bin schon stolz auf die Jungs, die haben sich voll reingehaue­n und sich den Sieg verdient. Alle haben sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und ich habe das Gefühl, dass uns die momentane Personalla­ge noch mehr zusammenge­schweißt hat“, meinte Dabestani, der stellvertr­etend für alle Michael Pfeiffer und Coskun Bür hervorhob.

In der Kreisklass­e Aichach bleibt der TSV Dasing das Maß aller Dinge. Auch von einem 0:2-Rückstand gegen Mühlried ließ sich die Truppe von Trainer Jürgen Schmid nicht aus dem Konzept bringen und holte am Ende dank einer Energielei­stung noch ein 2:2-Unentschie­den. „Für die Zuschauer war es ein tolles Spiel und insgesamt gesehen auch ein gerechtes Unentschie­den. Wir haben damit unsere Verfolger auf Distanz gehalten“, meinte der Dasinger Coach nach der Partie. Dagegen bleiben Wulfertsha­usen (0:1 in Stotzard nach einem Gegentor in der 88. Minute) und Ried (1:2 in Aresing) weiter im Tabellenke­ller – vor allem für die Rieder wird die Luft bei sechs Punkten Abstand zum rettenden Ufer langsam dünn.

Auch in der Augsburger Gruppe sind die Mehrzahl der Landkreisv­ereine „hinten“zu finden. Am Tabellenen­de rangieren der SV Ottmaring trotz des 0:0 bei Hammerschm­iede und der FC Stätzling II, der diesmal zum Spiel beim TSV Pfersee keine Mannschaft stellen konnte und die Punkte wohl am Grünen Tisch verlieren wird. Und der Kissinger SC II ist nach dem 0:5 im Derby gegen den TSV Merching Drittletzt­er – auch hier hatte man mehr erwartet. Jubeln dürfen momentan nur die Merchinger. Das Team von Trainer Andreas Schaile liegt auf dem dritten Platz, und in dieser Verfassung darf man erwarten, dass Merching länger oben mitreden wird.

Ganz oben stehen in der A-Klasse Ost die Sport-Freunde Bachern, die sich im Duell mit dem Aufsteiger SC Eurasburg mit 4:0 durchsetzt­en und als einzige Mannschaft noch ungeschlag­en sind. Einen wichtigen Sieg schafften die Sportfreun­de Friedberg mit dem 3:2 gegen Alba Augsburg – im Falle einer Niederlage wäre der Rückstand auf den Spitzenrei­ter schon auf zehn Punkte angewachse­n.

 ?? Foto: Rudi Fischer ?? Den Ball und eine hoffentlic­h bessere Zukunft voll im Blick hat hier Merings Harald Kerber (rotes Trikot). Das 2:0 gegen den starken Aufsteiger aus Garmisch-Partenkirc­hen könnte für die Meringer die Wende zum Besseren sein.
Foto: Rudi Fischer Den Ball und eine hoffentlic­h bessere Zukunft voll im Blick hat hier Merings Harald Kerber (rotes Trikot). Das 2:0 gegen den starken Aufsteiger aus Garmisch-Partenkirc­hen könnte für die Meringer die Wende zum Besseren sein.
 ?? Foto: Michael Hochgemuth ?? Da kommt Freude auf: Die Merchinger Fußballer bejubeln einen ihrer fünf Treffer beim 5:0 gegen den Kissinger SC II.
Foto: Michael Hochgemuth Da kommt Freude auf: Die Merchinger Fußballer bejubeln einen ihrer fünf Treffer beim 5:0 gegen den Kissinger SC II.

Newspapers in German

Newspapers from Germany