Friedberger Allgemeine

Einblicke in die Welt der Panther

Beim Sponsorena­bend im Foyer der Augsburger Allgemeine­n plaudern Profis und Trainer aus dem Nähkästche­n. Dabei geht es um Tradition, Muskelkraf­t und den Charme eines Derbys

- VON MAX KRAMER

Augsburg Mit dem ersten SechsPunkt­e-Wochenende der Saison sind die Augsburger Panther etwas verspätet, aber endgültig in der neuen Spielzeit angekommen. Mit entspreche­nd guter Laune gastierten gestern Mannschaft, Trainer und Funktionär­e im Foyer der Augsburger Allgemeine­n, die zum SponsorenA­bend geladen hatte. Verlagslei­ter Andreas Schmuttere­r skizzierte vor rund 140 Gästen zunächst den gemeinsame­n Weg von Zeitung und Verein, dann standen die Panther den AZ-Redakteure­n Milan Sako und Andreas Kornes Rede und Antwort. Dabei ging es unter anderem um folgende Themen:

● Eishockey-Tradition in Augsburg „Diese Stadt hat eine ausgeprägt­e Eishockey-Kultur, die von den Fans gelebt wird. Wir haben deshalb die Verantwort­ung, anständig zu arbeiten“, ist sich Panther-Trainer Mike Stewart über den Stellenwer­t des Sports in Augsburg bewusst. „Das habe ich sofort gespürt und so geht es auch allen, die neu zu uns kommen.“Dem kann Christoph Ullmann, im Sommer von den Adlern Mannheim gekommen, nur zustimmen: „In Augsburg gelingt der Spagat zwischen Tradition und Moder- ne. Die Fans unterstütz­en uns hier unglaublic­h, aber auch die Infrastruk­tur ist auf einem sehr hohen Niveau. Da steht Augsburg den großen Vereinen in nichts nach.“

Neuzugang Adam Payerl, der erstmals außerhalb Amerikas auf dem Eis steht, haben es besonders die Derbys angetan: „Die Atmosphäre dort ist besonders, das habe ich noch nie gesehen. Diese Spiele sind wild, das macht ziemlich Spaß.“

● Persönlich­e Bestmarken In der auf den ersten Blick wichtigste­n Statistik, den Scorerpunk­ten, führt derzeit Matt White (zwei Tore, sieben Vorlagen). Geht es aber um die Kraft, hat klar Brady Lamb die Nase vorn, wie Trainer Stewart erklärt: „Im Bankdrücke­n schafft er über 200 Kilo, in den Kniebeugen 220, im Kreuzheben 270 – das ist für einen Eishockeys­pieler abnormal!“Der Dauerläufe­r im Team sei eindeutig Drew LeBlanc: „Ihn muss ich vor allem vor den Spielen zügeln, er würde am liebsten jeden Tag fünf Stunden trainieren.“

● Die sportliche Zwischenbi­lanz Panther-Kapitän Steffen Tölzer, derzeit mit einem Mittelfußb­ruch außer Gefecht, ist insgesamt zufrieden mit dem bisherigen Saisonverl­auf: „Man kann immer besser star- ten, aber wir hatten auch ein schweres Auftaktpro­gramm, dazu mit vielen Auswärtssp­ielen. Ich bin sehr stolz auf das Team, wie wir in das neue System hineingewa­chsen sind.“Trainer Stewart pflichtet seinem Kapitän bei: „Wir haben in sechs von neun Spielen gepunktet und mittlerwei­le unseren Weg gefunden.“Verbesseru­ngsbedarf sieht er im Powerplay, vergangene Saison noch eine der Stärken des Teams: „Wir müssen schauen, dass die Scheibe schneller läuft, hatten aber auch unsere Chancen. Die Jungs spielen sich immer besser ein.“

● Führungsqu­alitäten Bei den Panthern herrscht Demokratie – zumindest ein bisschen. In einem fünfköpfig­en Mannschaft­srat werden Anliegen besprochen, wie Kapitän Tölzer erklärt: „Wenn wir zu lange auf dem Eis sind oder Sachen verändern wollen, gehen wir zum Coach.“Der definiert seinen Führungsst­il wie folgt: „Du musst manchmal auch laut und emotional sein, aber meine Tür ist immer offen. Man muss immer gemeinsam nach vorne gehen.“Leonardo Conti, Marketing-Manager der Panther, ergänzt: „Bei 20 Spielern sind verschiede­ne Charaktere im Boot – der eine muss gestreiche­lt werden, der andere braucht einen Tritt in den Hintern. Der Trainer muss wissen, wen er wie anpackt.“

● Die Zukunft Generell sieht Conti die Panther für die Zukunft bestens aufgestell­t: „Wir haben in den letzten vier, fünf Jahren eine sehr positive Entwicklun­g durchlaufe­n. Dass 2021 wieder Mannschaft­en aus der DEL absteigen können, ist eine große Herausford­erung. Da müssen wir zusammenha­lten.“Trainer Stewart formuliert­e seine Zukunftspl­äne pathetisch: „Ich möchte im Profi-Eishockey aktiv bleiben, bis ich sterbe. Ich liebe es.“ Die Punktspiel­pause der Bundesliga Süd/Südwest der A-Junioren nutzt die Mannschaft des FC Augsburg zu einem Testspiel. Am Samstag (11 Uhr) tritt FCA-Trainer Martin Lanzinger mit seinem Team beim SV Türkgücü-Ataspor München, dem Tabellenfü­hrer der Bayernliga Süd an. „Ich nutze mit meiner Mannschaft die Pause, um mit Testspiele­n im Rhythmus zu bleiben und den Spielern der zweiten Reihe die Chance zu geben, sich zu beweisen,“so Lanzinger. Auskommen muss er ohne Maurice Malone (U19 DFB), Lukas Petkov, Stefano Russo (beide U18 DFB), Selim Jungmann, Dominic Schmidt (beide U18 des BFV beim Länderpoka­l). Auf Abruf für den Länderpoka­l ist noch Marsel Lustig nominiert.

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Voll besetzt war die Bühne, als gestern Abend die Panther im Foyer der Augsburger Allgemeine­n gastierten. Die Sportredak­teure Milan Sako (Mitte) und Andreas Kornes (rechts) befragten unter anderem Steffen Tölzer (vorne von links), Mike Stewart und Leo Conti.
Foto: Ulrich Wagner Voll besetzt war die Bühne, als gestern Abend die Panther im Foyer der Augsburger Allgemeine­n gastierten. Die Sportredak­teure Milan Sako (Mitte) und Andreas Kornes (rechts) befragten unter anderem Steffen Tölzer (vorne von links), Mike Stewart und Leo Conti.
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Archiv-Foto: Schöllhorn Fritz Girr segelt auch 30 Jahre nach Seoul immer noch.

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