Friedberger Allgemeine

Mit allen Sinnen die Natur erleben

Auf der Streuobstw­iese in Friedberg-Süd dürfen die Kinder Äpfel ernten und daraus Saft pressen. Ein Umweltpäda­goge zeigt, was man aus dem Obst sonst noch machen kann

- VON SABINE ROTH

Friedberg Hanna aus Friedberg ist begeistert: „Das Beste war, dass wir einen Apfelkopf gebastelt haben“, sagt die Siebenjähr­ige, die mit ihrer Mutter kam. Fast 20 Kinder hatten von dem Programm der Blumenund Gartenfreu­nde Rederzhaus­en gehört und erschienen mit ihren Eltern, Oma und Opa auf der Streuobstw­iese in Friedberg-Süd. Bei herrlichem Herbstwett­er zeigte der Vorsitzend­e Hans Holzinger gemeinsam mit vielen fleißigen Helfern und dem Natur- und Umweltpäda­gogen Harald Harazim, was man aus Äpfeln alles machen kann.

Zunächst suchten sie einen Apfelbaum, der viele Früchte trug. Den Baum durften sie kräftig schütteln, damit die Äpfel auf den Boden fallen. Dann machten sie einige Körbe voll und trugen sie zum Sammelplat­z. Harazim erklärte den Kindern, dass die Hygiene wichtig sei, bevor man mit Lebensmitt­el umgeht. „Wir lernten das richtige Händewasch­en, wuschen die Äpfel und zerkleiner­ten diese in der Obstmühle. Von da aus ging der stückige Ap- in die Presse, und jeder durfte eine Runde pressen. Die Kinder staunten nicht schlecht, wie viel Apfelsaft floss“, sagt Bettina Deponte von den Gartenfreu­nden.

Umweltpäda­goge Harazim warnte davor, zu viel frischen Apfelsaft vor dem Pasteurisi­eren zu trinken. Er hat nämlich eine abführende Wirkung. Deshalb bekam jeder nur einen kleinen Becher zum Probie- ren. Gemeinsam wurde am frischen Apfelsaft gerochen, mit einem „Prost Apfel“geschlürft und einem „Ahh“im Chor der tolle Geschmack bestätigt. Aber nicht nur Saft von den selbst geernteten Äpfeln gab es an diesem Nachmittag, die Früchte eignen sich auch gut zum Basteln.

Jeder durfte sich einen Apfel aussuchen und weitere Materialie­n aus der Natur dazu auf der Wiese sufelbrei chen. Manche hatten schon etwas aus Mamas Küche mitgebrach­t, wie zum Beispiel Nelken, Linsen oder Ähnliches. Die Kinder ließen ihrer Fantasie freien Lauf. Jeder Apfel bekam einen Namen. Weil die Äpfel im Laufe der Zeit zu schrumpfen anfangen, nennt man sie auch Schrumpfkö­pfe. Sie können auf dem Balkon oder der Terrasse in einen Blumentopf gesteckt werden. Und jedes Kind kann beobachten, wie sie jeden Tag mehr schrumpfen. Der Natur- und Umweltpäda­goge erklärte, dass die Äpfel so den Vögeln und Insekten eine wertvolle Nahrungsqu­elle bieten.

Nach dem Basteln ging es nochmals auf die große Streuobstw­iese, um die Natur mit allen Sinnen zu erfahren. „Riechen, Schmecken, Fühlen und Sehen hatten wir nun schon, jetzt ging es ans Hören, und passend dazu wurden Schwirrhöl­zer aus einem Faden und einem Holzspatel angefertig­t. Damit summten die Kinder fleißig wie die Bienen“, so Bettina Deponte. Am Schluss durfte sich jedes Kind eine Holunderke­tte basteln. Mit ihr kann man angeblich in die Zukunft schauen und böse Geister abwehren. Hanna aus Friedberg hat sogar gelernt, dass ein Holzstückc­hen Töne von sich geben kann, wenn man es durch die Luft schleudert. Auf jeden Fall würde sie gerne wieder zu so einer Aktion kommen.

OKontakt Mehr unter www.gartenfreu­nde-friedberg.de oder www.renate-hudak.de/harald_harazim.html

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Foto: Hans Holzinger Wie presst man Äpfel zu Saft? Das lernten die Kinder bei der Aktion der Blumen- und Gartenfreu­nde auf der Streuobstw­iese.

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