Friedberger Allgemeine

Eine Wahl mit vielen Überraschu­ngen

- VON THOMAS GOSSNER gth@augsburger-allgemeine.de

Selten war die Auszählung der Zweitstimm­en bei einer Landtagswa­hl im Wittelsbac­her Land so spannend wie heuer. Und ebenso selten war sie mit derartigen Überraschu­ngen verbunden, wie sie aktuell zu erleben sind.

Schon vor Wochen spekuliert­en die Genossen, ob Simone Strohmayr der Wiedereinz­ug in den Landtag gelingen würde – so stark war trotz Listenplat­z 2 die Konkurrenz unter den schwäbisch­en Zweitstimm­enbewerber­n. Und als am Sonntag der Absturz der Sozialdemo­kraten feststand, da beschliche­n auch Strohmayr selbst starke Zweifel. Dass sie es am Ende klar vor dem Allgäuer Abgeordnet­en Paul Wengert schaffte, ist kurios genug: Im eigenen Wahlkreis sammelt sie gerade einmal ein Drittel der Stimmen; weitaus mehr Unterstütz­ung fand sie in Stadt und Landkreis Augsburg.

Anders herum bei der Neu-Abgeordnet­en Christina Haubrich: Sie holte zwei Drittel ihrer Stimmen zuhause und sicherte sich so das fünftbeste Ergebnis auf der grünen Schwabenli­ste. Auch dies ein Kuriosum, denn der Landkreis Aichach-Friedberg ist aufgrund seiner Randlage im Regierungs­bezirk für Zweitstimm­enkandidat­en ein schwierige­s Pflaster. In den angrenzend­en Bereichen von Dachau, Fürstenfel­dbruck, Neuburg-Schrobenha­usen und Landsberg stehen oberbayeri­sche Kandidaten zur Wahl; mit Unterstütz­ung ist hier nicht zu rechnen.

Das musste auch Karlheinz Faller feststelle­n. Obwohl Spitzenkan­didat der schwäbisch­en Liberalen wurde er von der Nummer zwei aus dem Allgäu überholt, weil zum mageren Ergebnis im eigenen Wahlkreis noch die mangelnde Unterstütz­ung in der Region kam.

Immerhin – drei Abgeordnet­e aus dem Landkreis gab es lange nicht mehr. Jetzt können sie zeigen, was sie gemeinsam für das Wittelsbac­her Land in München heraushole­n.

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