Marktsonntag lockt Tausende nach Lechhausen
Auch aus anderen Stadtteilen kommen die Menschen, um in den Geschäften einzukaufen und das Programm zu genießen. Die Kirchweih bietet noch bis nächsten Sonntag ein Festzelt mit Vergnügungspark
Der Lechhauser Marktsonntag bleibt eine Marke für den Handel insbesondere in der Neuburger und Blücherstraße. Nicht jeder macht nach einer Umfrage unserer Zeitung herausragende Umsätze, aber für alle Befragten ist er die Gelegenheit im Jahresablauf, viele Kunden und auch auswärtige Neugierige anzusprechen. Wie immer war schönes, sonniges Wetter, und zeitweise war auf der Straße kein Durchkommen mehr. Die Polizei schätzte die Zahl der Besucher auf 35 000.
Überall, wo es etwas zu essen und zu trinken gab, brummte jedoch tatsächlich das Geschäft. Im Eiscafé Dolomiti in der Blücherstraße war es nicht ganz einfach, sich zur Theke durchzuschlängeln. Inhaber Severino Deplano drängte gerade mit einer Menge neuer Bestellungen heran. „Fragen Sie mich doch nicht jetzt“, rief er, sichtlich in Druck, „der Marktsonntag ist sehr wichtig – wenn wir schönes Wetter haben, noch viel mehr!“
Der Autovermieter Thilo Gum, Geschäftsführer von Gum Automobile, war zwar in der Widderstraße ebenfalls von Interessenten umringt, nahm sich aber trotzdem Zeit für ein kurzes Gespräch. „Der Marktsonntag ist unsere Heimatausstellung“, sagte er, „es ist kein Abschlusstag, aber es werden heute so etwa 20000 Leute hier vorbeikommen. Um mein neues Wohnmobil oder meine Elektroautos publik zu machen, gibt’s keinen besseren Tag.“
Der Organisator des Marktsonntags, Peter Fischer, wies bei dieser Gelegenheit darauf hin, dass der Marktsonntag die Händler im Stadtteilzentrum und die im Industriegebiet zusammenbringe. Gum hat sein Geschäft in der Stätzlinger Straße. „Auch diese Firmen sehen sich als Lechhauser“, betonte Fischer.
Relativ ruhig ging es beim Obstund Gemüsehändler Orhan an der Einmündung der Elisabethstraße zu. Es waren Käufer da, aber Hektik kam nicht auf. „Uns ist es an diesem Tag wichtig, uns mit unseren Kunden zu unterhalten“, sagte Mahmut Orhan, „es kommen auch viele Neukunden. “Von der Kasse her schaltete sich seine Frau Emine ein: „Wir wollen das schöne Lechhausen zeigen!“In orientalischer Gastfreundschaft bot das Ehepaar noch einen Tee an.
Costa Fudulis, Leiter des FuMarkts in der Neuburger Straße, war gerade auf dem Bürgersteig beim Grillen. „Es kommen ja auch viele Leute von außen. Ich kann also meinen Kundenstamm erweitern.“ Der frühere Marktsonntag-Organisator Walter Wölfle zählte einige Geschäfte auf, die sich am Marktsonntag nicht beteiligen. Das findet er schade – es genüge eben nicht, sich nur in den Laden zu stellen, man müsse auch Aktionen veranstalten. Er selbst war aber froh, nicht mehr an sein Pelz- und Ledermoden-Geschäft gebunden zu sein. „Dies ist der erste Marktsonntag, an dem ich weiter als ein paar Schritte vom Laden wegkomme – und ich muss sagen: Es macht mehr Spaß!“Bereits am Samstag wurde die Lechhauser Kirchweih mit einem Umzug eröffnet. Und auch im Festzelt an der Klausstraße ging es hoch her. Dort ist Betrieb bis 28. Oktober.
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